Gran Valun 2320m - Das steinerne Herz

Was für ein Bergsommer 2021, bevor er richtig in Fahrt kommt, ist er anscheinend schon wieder vorbei. Eine Kaltfront sorgt für herbstliche Stimmung! Als ich in Pederü aus dem Wagen steige, hoffe ich noch auf Sonne und Sommer, doch die Jacke und die Beinlinge werde ich heute nicht mehr ablegen.
Es zieht mich noch einmal Richtung Fodara Vedla, diesmal will ich den Banc dal Sé erkunden, von ihm weiß man in etwa soviel wie vom Neinores. In meinem Hinterkopf ist ein markanter Felskopf südlich des zackigen Massivs, zumindest dahin werde ich es heute schaffen. Auf dem Weg ins Gran Valun sehe ich überall spektakuläre Felsformationen, ein Felsentor, Gesichter und ein riesiges, aufgestelltes Felsenherz. Die vielen Gipfel des Banc dal Sé allerdings sind nur schwer erreichbar, so sehr ich auch schaue, ich erkenne keine einfache Linie, ganz zu schweigen von Begehungsspuren oder gar Steinmännern.
Wenigstens den südlichen Sattel erreiche ich, bewundere das Steinerne Herz und blicke ins gegenüberliegende Tal mit dem Piciodelsee. Die Wolken bleiben allerdings dicht und Sonnenschein wird es heute nicht mehr geben. Ich steige ein wenig an der Ostflanke des Banc dal Se entlang und wühle mich sogar in eine der Rinnen. Doch als es auch noch zu regnen beginnt, breche ich meine Exkursion ab und ziehe mich zurück. Es ist dazu empfindlich kalt und ungemütlich, selbst die Einkehr an der Fodara Vedla lockt mich heute nicht. Im strömenden Regen trotte ich zurück zum Parkplatz, auf der Fahrt durch St. Vigil schaue ich auf das Display: Außentemperatur 11 Grad Celsius, am 3. August 2021 um 13 Uhr, mein Herz erstarrt zu Stein ;-)