Lienz - Brixen: Weitbergsteigen


Publiziert von LeiOaEisn , 5. Oktober 2022 um 18:52.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum: 9 September 2019
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 12 Tage
Aufstieg: 15600 m
Abstieg: 15600 m
Strecke:182 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn oder Bus nach Lienz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahn von Brixen

Diese Wanderung von Lienz nach Brixen war eine der schönsten in meinem Leben. Das lag sicherlich am ausgezeichneten Wetter, aber auch an der angenehmen Begleitung, gemütlichen Hütten, abwechslungsreichen Wegen und ziemlicher Abgeschiedenheit. Besonders gefiel mir die Kombination aus Weitwandern und alpinistisch recht anspruchsvollen Etappen, die durch den Schnee auf den Gipfeln noch etwas schwieriger wurden.

Die Tour lässt sich nach den durchschrittenen Gebirgsgruppen und deren Charakter einteilen: Tag 1 bis 6 sehr abgeschieden und auf teils unbekannten Pfaden durch die Villgratner Berge; Tag 6 bis 9 mit Hochtourenfeeling durch die Rieserfernergruppe; Tag 10 bis 12 typisch südtirolerisch durchs Pustertal und die nordwestlichen Dolomitenrandberge.

(Einzelberichte zu den Etappen werden nach und nach hinzugefügt und verlinkt werden.)

1. Tag: Aufstieg von Lienz zur Hochsteinhütte, T2
Eigentlich war geplant gewesen, die Tage vor dieser Tour auf der Karlsbader Hütte zu verbringen. Doch das war abgesagt worden, da es die ganze Zeit über schüttete. So begann die Tour direkt mit der Anfahrt nach Lienz, was mit dem Bus 960X billig und direkt aus Innsbruck geht. Zum Glück regnete es genau ab diesem Tag nicht mehr, doch die Schneefallgrenze war auf etwa 2000 m gesunken. In den nächsten Tagen würden wir daher immer wieder im Schnee laufen.
Der Aufstieg zur Hochsteinhütte war nicht kompliziert. Wir folgten am Schloss Bruck vorbei dem Russenweg, wobei wir ihn im ersten Teil nicht fanden und stattdessen auf der Straße gingen.
Auf der Hochsteinhütte waren wir ganz alleine, so wie die kommenden Tage.

2. Tag: Über Böses Weibele und Zarschartl zur Gölbnerblickhütte, T5
Von der Hochsteinhütte gibt es leider keinen direkten Weg zur Gölbnerblickhütte, deswegen mussten wir uns selbst einen übers verschneite Zarschartl suchen, was diese Etappe zur wildesten der Tour machte.

3. Tag: Über Bocksteinscharte, mit Abstecher zum Bockstein, und Grat über Hocheck und Beim Kreuz zur Geigenseehütte, T6 / III
Der Grat vom Bockstein zum Regenstein war auch ein volles Abenteuer, da wir eine sehr ausgesetzte verschneite Schrofenflanke abklettern mussten. Abends machten wir es uns in der kleinen Selbstversorgerhütte am Geigensee gemütlich.

4. Tag: Über Regenstein und Leisacher Alm, mit Runde über Hochalmspitze und Hochwand, zur Volkzeiner Hütte, T4
Passend zum Bergnamen regnete es bei dessen Aufstieg leicht. Den restlichen Tag auf den Almen oberhalb der Volkzeiner Hütte sowie die restliche Tour hatten wir fast nur noch Sonnenschein. An der Volkzeiner Hütte waren wir zum ersten Mal nicht die einzigen Gäste.

5. Tag: Übers Degenhorn zur Schwarzsee-Biwakschachtel, T3
Nach einem langen Tag mit Gipfelhalbe auf dem Degenhorn konnten wir den Sonnenuntergang, Mondaufgang und schließlich den Sonnenaufgang oberhalb des Schwarzsees genießen.

6. Tag: Über Hochkreuzspitze, Schwarzkofel und Almerhorn zur Barmer Hütte, T3
Ein weiterer langer Tag mit ein paar Gipfeln brachte uns in die Rieserfernergruppe, wo wir gerade noch rechtzeitig zum Abendessen ankamen.

7. Tag: Über den Lenkstein zur Kasseler Hütte, T4 / L
Wir gingen die klassische Rieserfernerrunde gegen den Uhrzeigersinn und bestiegen den Lenkstein. Er war der dritte und letzte Gipfel, auf dem wir NICHT alleine standen. Die Granitfelder und verschneiten Ferner des Hochgalls sind fantastisch anzuschauen.

8. Tag: Über den Schneebigen Nock mit Abstecher zum Magerstein zur Rieserfernerhütte, T5 / WS-
Die Überschreitung des Schneebigen Nocks mit Kraxelei im Schnee, Klettersteig-Passagen und Eisabschnitten ist der Höhepunkt der Tour.

9. Tag: Übers Mühlbacher Jöchl mit Abstecher zur Schwarzen Wand nach St. Georgen, T4 / L
Nach einer Fernerwanderung nahmen wir mit der Schwarzen Wand den letzten Dreitausender mit, bevor wir ewig ins Tal hatschten und das Hochgebirge hinter uns ließen.

10. Tag: Über den Burgstall zur Kreuzwiesenhütte, T2
Die weite Strecke durchs heiße Pustertal und über den Burgstall zog sich. In der Kreuzwiesenhütte trafen wir einige Traumpfadwandernde.

11. Tag: Über Lüsen und die Lüsener Scharte zur Plosehütte mit Runde über den Großen Gabler, T2
Der Abstieg nach Lüsens und der Aufstieg zur Plose waren steil. Bevor wir uns ganz dem Lärm des Skigebiets hingaben, genossen wir noch Gratwanderung über die angrenzenden Gipfel und die Aussicht auf die Dolomiten in der Abendsonne.

12. Tag: Abstieg nach St. Andrä und Brixen, T2
Wir waren zügig im Tal und versuchten noch die Stadt mit ihrem Dom anzuschauen, doch im Gedränge einer dort stattfindenden Radlmesse vorlor man schnell den Überblick.

Tourengänger: LeiOaEisn


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