Kurzbericht 

Am Hohen 2791m - Ein neues Revier


Publiziert von georgb , 8. Juli 2021 um 21:49.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 6 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Ich habe Gefallen am Hollenztal gefunden und es zieht mich in das neue Revier. Heute will ich vor dem Kaiserschmarrn an der Hollenzalm dem "Am Hohen" einen Besuch abstatten. Das neue Kreuz über dem Hörndljoch habe ich schon kennengelernt und bei der Gelegenheit ist mir der Grat Richtung Westen ins Auge gestochen. Herrlich wildes, zerklüftetes Ambiente, mit markanten Felszacken, Quarztürmen und riesigen Granitblöcken. Der Anblick lässt mich nicht los, da muss ich nochmal hin.
Der Kaiserschmarrn für später ist vorbestellt und ich steige voller Vorfreude dem Am Hohen entgegen. Nach den riesigen Lawinenschutzwällen verlasse ich die Markierung zum Hörndljoch und zweige links ab in die Wildnis. Ganz so wild ist es nicht, das Gelände ist gutmütig und es finden sich Schafspuren, die mich bequem bis unter den Grenzkamm führen. 
Hier warten die ersten felsigen Passagen, gelegentlich braucht es die Hände und mit einer kurzen Umgehung nähere ich mich von Westen dem Gipfelsteinmännlein. Hinter mir strotzen Hollenzkopf und Speiker, vor mir lockt der Kamm zum Hörndljoch. Von Weitem sieht das Gelände machbar aus, aber hinter jeder Ecke können Überraschungen lauern, Markierungen oder Begehungsspuren helfen hier nicht.
Also suche ich mir selber die beste Linie, übersteige alles, was bis zum 2. Grad möglich ist, umgehe hie und da ein paar schneidige Zacken und gewinne einen markanten Quarzturm auf ca. halber Strecke. Ich bin begeistert vom dem fantastischen Gelände, turne zwischen meterhohen Platten und Blöcken weiter und finde immer eine machbare Linie.
Das Kreuz vorm Hörndljoch kommt schon in Sicht, aber vorher wartet für mich die Schlüsselstelle. Die ausgesetzten Gratzacken muss ich links umgehen und hier stoße ich zum erstenmal auf Bruch. Sehr vorsichtig schleiche ich mich durch den Schotter und hoffe, dass alle Steine meine Tritte und Griffe halten. Nach dieser etwas heiklen Querung stehe ich aber umgehend am Kreuz und atme auf, was für ein anregendes Unternehmen liegt hinter mir, herrlich.
Ich turne umgehend weiter zum Hörndlejoch, denn der stürmische Wind ärgert mich und ich will schnell in wohlig-warme Regionen. Bald kann ich die Jacke und die Mütze ablegen und trotte im Sonnenschein fröhlich durchs Hollenztal. An der Hollenzalm wartet die ganze Großfamilie. Ich bekomme meinen Kaiserschmarrn und fühle mich schon wie zuhause.
Gut gesättigt und gestärkt nehme ich sogar den kleinen Umweg und Gegenanstieg zu den Hühnerspielhütten mit. Ich schlendre durch die Blumenwiesen an dem zauberhaften Ort und kehre beseelt zurück von meinem Revierbesuch.

Tourengänger: georgb


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