Von Muggendorf zum Quakenschloss


Publiziert von klemi74 , 24. Juni 2021 um 20:15.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum:23 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 460 m
Abstieg: 460 m
Strecke:10,6km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Muggendorf, irgendwo in der Ortsmitte Ausschau halten
Unterkunftmöglichkeiten:Im Muggendorf mehrere Möglichkeiten

Muggendorf ist eines der touristischen Zentren der Fränkischen Schweiz, die Wegpunkte Quakenschloss, Adlerstein und Oswaldhöhle stehen bei Liebhabern der Region ganz weit oben auf der Liste der Ziele - dennoch ist genau die hier vorgestellte Runde 1:1 aus dem Buch "Vergessene Pfade in der Fränkischen Schweiz" entnommen worden. Mal schauen, wie vergessen die Pfade wirken...

Im Ort geht es erstmal an der Kirche vorbei in Richtung Engelhardtsberg. Am Ortsende zweigt der mit grünem Kreis markierte Weg rechts in den Neuen Weg ab. Nach dem einzigen Haus wird ein breiter Wanderweg daraus, der immer etwas oberhalb des Talbodens flach gen Osten verläuft.
Bei einer kleinen Wiese trifft man auf die Straße, der Wanderpfad zweigt nun nach links oben in eine Schlucht ab. Jetzt wo es bergan geht, fühlt sich die feuchte Luft so richtig tropisch an, dazugewinne ich den Eindruck, als würde es sich bei Berichten über das Insektensterben um FakeNews handeln. Die Schlucht selbst ist bis auf eine ganz kurze Engstelle nur ein Tal mit ein bisschen Felsenschmuck auf den Seiten. Der Weg selbst ist steil, bei Feuchtigkeit kann es zwar stellenweise etwas rutschig werden, das Sicherungsseil ist aber grob übertrieben.
Am oberen Ende der Schlucht treffe ich wieder auf breitere Wege, den Weg Grünkreis verlasse ich zwar, aber das Quakenschloss ist an jeder der vielen Verzweigungen gut beschildert. Nachdem ich kurz am rechten (östlichen) Rand einer Wiese unterwegs war, geht es steil hinauf zum Vorplatz des Quakenschlosses. Dorthin ist es nur eine Minute, dann steht man in der etwa 30m langen Durchgangshöhle und hat anschließend die Möglichkeit, den untertunnelten Felsen zu erklimmen, T2+ und damit schon die Schlüsselstelle der Tour.
Zurück am Vorplatz geht es über den teilweise leicht felsigen Rücken hinüber zum Adlerstein, einen Felsturm, der mit einer Eisenleiter zugänglich gemacht wurde. Da die SO-Seite des Hanges waldfrei ist, gibt es in diese Richtung auch eine brauchbare Aussicht.

Der Weiterweg führt kurz hinab in Richtung Engelhardtsberg, noch vor den ersten Häusern biege ich aber links auf einen geteerten Wirtschaftsweg ein, der nach einer Kuppe am westlichen Rand der von Hinweg bekannten Wiese entlangführt. Wo er nach links abbiegt, bleibe ich am Waldrand und hole mir nasse Füße, nach 50m im Wald treffe ich auf den Aufstiegsweg. Nach ca. 150m verlasse ich diesen und folge dem Linksknick nicht. Auf einem schmalen Forstweg geht es eben dahin, bis am Ende des Waldes ein Weg mit grünem Punkt zum 'Klettergebiet Kammer' weist. Dort will ich hin, die Kammer ist ein halbrunder Felsenkessel mit einigen Kletterrouten und mehreren kleinen Höhlen, die man suchen und erkunden kann.
Nach dem Kammer folge ich wieder dem am Waldrand verlaufenden Weglein, biege aber direkt nach einer Scheune nach links auf einen schwach ausgeprägten Feldweg ein. Bei einer markanten Birke rechts auf einem Schotterweg, dann gleich wieder links geht es hinauf zum Fuß des nächsten Hügels. Nun habe ich den Frankenweg erreicht, der durch den Wald mit vielen Felsbrocken hinauf zum Hohen Kreuz mit Aussichtsturm und Sendemast (wegen dem ist der Weg kurz gepflastert!) führt. Nach der Aussicht steht ein Päuschen an.

Nach dem Gipfelbier am Fuß des Aussichtsturms gehe ich weiter in Richtung Muggendorf. Der Steig ist fast durchgehend leicht steinig und a bissl wurzelig, dabei bieten sich kurze Abstecher zur kleinen aber sehenswerten Doktorshöhle und zur weit größeren Witzenhöhle an - die exakte Lage ist jeweils nicht geheim, ich möchte aber niemandem den Spaß am Suchen nehmen.
Jedenfalls muss ich mich bald entscheiden, ob ich den Normalweg durch die Oswaldhöhle nehmen möchte oder den Felsenpfad. Oder beides? Also steige ich an der Verzweigung steil nach links zur Oswaldhöhle ab und folge dem offiziellen Wanderweg durch den 60m langen Tunnel. Direkt nach dem Ausgang gehe ich auf Steigspuren nach links und treffe an der Hangkante auf den Felsenpfad, der über der Höhle verlaufen wäre. Ihm folge ich talwärts, bis nach links der eher unbekannte Mehlbeerensteig abzweigt. Dieser Pfad führt eine längere Zeit direkt unter den Felswänden ostwärts dahin, bis er auf einen alten Fahrweg trifft, auf dem ich im spitzen Winkel nach rechts unten weitergehe. Nicht mehr weit und ich erreiche wieder den talnahen Weg, den ich bereits kenne. Nimmer lang, und dann bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt.

Fazit:
Sehr lohnende Tour ohne Schwierigkeiten, klassisches Flachlandniveau haben die schmalen Steige aber oft nicht. Deshalb und wegen des vielen Erkundens von Höhlen und Felsen (und natürlich auch wegen des ständigen Aufs und Abs) kommt man wesentlich langsamer voran als sonst.
Vergessene Pfade? Nun, die beeindruckende Kammer und den Mehlbeerensteig kannte ich noch nicht, ansonsten ist man aber schon auf beliebten Wanderwege unterwegs - mehr als vielleicht 15 Gleichgesinnte waren es heute aber nicht.

Gehzeiten:
Zum Adlerstein 1h05
Zum Hohen Kreuz 1h10
Nach Muggendorf 1h25

Tourengänger: klemi74


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Kommentare (4)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 24. Juni 2021 um 20:42
Servus Karsten.
Vielen Dank für diese schönen Eindrücke aus dem guten alten Oberfranken. Es ist wegen dieser niedrigen und verwinkelten Höhlen sicher sinnvoll, das Bier erst am Schluss der Tour zu trinken ;o)
Beste Grüße, Frank

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Juni 2021 um 22:53
Hehe... Sinnvoller wären allerdings Stirnlampe statt Handytaschenlampe und Wechselklamotten für die Höhlen gewesen - grad die Witzenhöhle hat wohl einige gut versteckte Schönheiten, namentlich Excentriques zu bieten.
Und auch die Wundershöhle macht mit normaler Wanderkleidung keinen Sinn.

Gruß,
Karsten

lila hat gesagt:
Gesendet am 25. Juni 2021 um 20:42
nette Gegend - bin dort einmal im Jahr zum Kajak fahren auf der Wiesent, wenn mein Lebensgefährte Wildwasser-Anfängerkurse gibt - knieschoneder Rentnersport für Alpin-Wracks :)
LG, lila

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Juni 2021 um 22:28
Naja, für einen Rentnersport halte ich Kajakfahren eher nicht - auch wenn die Wiesent sicher ein guter Fluss für Einsteiger ist. War die Tage sowieso überrascht, dass recht wenige Paddler zu sehen waren, das habe ich schon ganz anders gesehen.

Bilder von der Wiesent (eigentlich nur zwei) gibt es im nächsten Bericht eh.

Gruß,
Karsten


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