Guggershörnli

Nach der Gantrisch Höhenwanderung (West) hatten wir noch ein wenig Zeit bis zum Nachtessen zu überbrücken. Da das Guggershörnli schön länger auf meiner ToDo Liste dahin vegetierte und es auf dem Weg zum Hotel mit minimstem Zusatzaufwand gemacht werden konnte, haben wir uns kurzfristig entschlossen, Guggisberg sowie das Guggishörnli zu besuchen. Die Ortschaft ist in der Schweiz bekannt durch das melancholische Lied "s'Vreneli abem Guggisberg". Die Geschichte um dieses Vreneli haben wir uns im Dorf im Schatten eines Baumes auf das Smartphone herunter geladen und noch einmal gelesen:

«In Guggisberg, am Fusse vom Guggershörnli, steht der stattliche Bauernhof Linde, wo Vreneli wohnte. Vreneli verlor früh seinen Vater, und der Bauer auf der Zelg stand der Witwe und ihrer Tochter mit Rat und Tat bei. Er hätte gerne durch eine Heirat seines Sohnes mit der Linden-Tochter die beiden Höfe vereint. Aber zu spät. Vreneli liebte den Simes Hans-Joggeli, der auf der anderen Bergseite wohnte, also hinter dem Guggershörnli zu Walenhaus.

Bei einem handfesten Streit mit Hans-Joggeli stürzte der Zelgbauer schwer und blieb bewusstlos liegen. Simes Hans-Joggeli glaubte, dieser wäre tot und in seiner Verzweiflung floh er und liess sich in fremde Kriegsdienste anwerben. Das war die einzige Lösung, um einer Verurteilung zu entgehen. Zurück blieb Vreneli mit seiner Liebe und Sehnsucht, uns blieb das zu Herzen gehende Lied. Die Rückkehr von Hans-Joggeli hat Vreneli wahrscheinlich nicht mehr erlebt, es starb sehr jung.»

In Guggisberg schauten wir uns zuerst um, man findet dort ein Vreneli Museum und ein Brunnen mit einer Vreneli Statue sowie ein Restaurant. Wandernd stiegen wir danach den kurzen Weg hinauf zum Guggersörnli. Der Gipfelaufbau kann über eine Holztreppe bestiegen werden. Auf demselben Weg wanderten wir wieder zurück zum Parkplatz bei der Kirche.