Burgberger Hörnle & Grünten - (Allgäuer Alpen 1/4)


Publiziert von alpstein , 16. Juni 2021 um 18:28.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Burgberg Richtung Grünten bis zur Alp Weiherle (gebührenpflichtiger Parkplatz)
Kartennummer:OpenTopoMap

Endlich war eine längere Schönwetterphase in Sicht. Unterkünfte für einen kurzfristigen Aufenthalt gab es auch noch und so machten wir uns auf den Weg in den Raum Oberstdorf, um dort ein paar Tage Urlaub zu verbringen. Wanderziele hatten wir keine konkreten, angesichts der Schneelage hielten wir es für angebracht, uns vor Ort zu entscheiden. In den Webcambildern schaute es, sofern man wegen Nebel und Wolken in den letzten Tagen überhaupt was sah, doch noch recht winterlich aus. Letztlich war auf den 4 Touren mehr machbar, als wir es zu hoffen gewagt hatten.

Zeitig am Morgen konnten wir unsere Unterkunft auf einer Sonnenterrasse oberhalb von Fischen beziehen. Spontan entschieden wir uns an diesem Tag noch eine Tour zu machen. Das Burgberger Hörnle mit Grünten ist eine der wenigen Referenzen, die ich in dieser Gegend vorweisen kann. An der Alpe Weiherle (910 m) sind wir gestartet. Der Wanderweg Richtung Grünten ist ausgeschildert. An der Abzweigung zum Burgberger Hörnle wird dieses jedoch auf dem Wegweiser nicht erwähnt. Der nach Norden abzweigende Pfad ist aber nicht zu übersehen, wenn man, den Wanderweg abkürzend, gar nicht an dieser Stelle vorbeikommt.

Der Aufstieg ist dann recht steil, führt über Wurzeln und Schrofen und fordert die Trittsicherheit heraus. Dass Esther58 dieses Gelände gefallen wird, war mir von vorne herein klar. Da es in der Nacht oder am Morgen noch geregnet haben muss, war das Terrain sehr schmierig, aber im Aufstieg dennoch gut zu begehen. Eine Dreimädelsgruppe, welche uns noch nach dem Weg fragte, zog es vor wieder den Rückzug anzutreten. Auch sonst haben wir auf dieser beliebten Route nur ganz wenige Berggänger getroffen. Am Gipfelkreuz hielten wir uns nur ganz kurz auf.

Die seilversicherte Fortsetzung im felsigen Gelände war so ganz nach unserem Geschmack. Etwas absteigend setzt sich die Wanderung über den Geländerücken zum Grünten fort. Dabei bieten sich schöne Ausblicke in das Alpenvorland. Im Süden über den Bergen hielten sich jedoch noch Quellwolken. Das Grüntenhaus ließen wir rechts unten liegen. Schneekontakt hatten wir bis zum Jägerdenkmal auf dem Grünten/Übelhorn (1738 m) keinen. Im Vergleich zu meinem letztjährigen Besuch war es geradezu ruhig am Gipfel. Den Normalabstieg hatte ich als recht ruppig in Erinnerung. So versuchten wir den Weg über die Südflanke, was sich nicht als schlechte Wahl herausstellte.

Der steile Südhang unter den Felsabstürzen wird dabei zur Zweifelgehren Alpe gequert. In Serpentinen geht es an der, wegen Alpaufzug leider geschlossenen, Alpwirtschaft Schwand Alpe vorbei. Weiter unten erreichten wir dann die Alpstraße, welche uns nach einiger Zeit zum Berggasthof Alpenblick (978 m) brachte, wo es endlich die verdiente Einkehr gab. So gestärkt, brachten wir auch den Restabstieg zur Alpe Weiherle gut hinter uns.

Fazit: Eine schöne Auftakttour bei unserem Allgäu-Aufenthalt.

Hinweis: Für unsere Privatunterkunft benötigten wir einmalig einen negativen Test. In Bayern gilt FFP2-Maskenpflicht. Eine OP-Maske reicht nicht, wie wir uns von einem sehr gewissenhaften Bahnangestellten schließlich belehren lassen mussten. Im Kleinwalsertal sind die 3G das Maß aller Dinge, wenn man irgendwo einkehren will, auch auf Terrassen von Alphütten.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (6)


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F3ttmull hat gesagt: Grüß Gott
Gesendet am 16. Juni 2021 um 18:45
Sagt der Parkplatzbetreiber, der seit diesem Jahr an der Alpe Weiherle am Straßenrand Parkgebühren erhebt, u.a. über die App Parkster, wenn man sich 300 Meter Fußweg bis zum Automaten hin und zurück ersparen will. Früher konnte man direkt am Einstieg kostenlos parken, naja, kostenlos ist nur noch der Tod oder auch nicht.
Ich kann euch für das nächste Mal die Aurikelkante empfehlen, nette Kletterei bis zu II.

alpstein hat gesagt: RE:Grüß Gott
Gesendet am 16. Juni 2021 um 19:43
In den letzten 5 Tagen habe ich keinen öffentlichen Parkplatz angetroffen, der nicht bewirtschaftet wird. Mit der Allgäu-Card war die Gebühr aber mancherorts um mehr als 50 % reduziert.

Die Aurikelkante liest sich spannend. Den Nordwestgrat am Nebelhorn haben wir vor 2 Tagen gemacht, aber die Aurikel-Kante dürfte doch ein anderes Kaliber sein.

alpstein hat gesagt: RE:Grüß Gott
Gesendet am 17. Juni 2021 um 14:42
....Südwestgrat am Nebelhorn muss richtig lauten :-)

F3ttmull hat gesagt: Denke doch gerade
Gesendet am 17. Juni 2021 um 15:36
Seid ihr dann vom Gaisalphorn rüber und vom Edmund-Probst-Haus zurück mit der neuen Seilbahn? Mir gefällt die neue Bahn sehr, v.a. weil man nicht mehr ewig warten muss wie bei der alten :D

alpstein hat gesagt: RE:Denke doch gerade
Gesendet am 17. Juni 2021 um 16:39
Wir sind vom Gaisalphorn zum Geißfuss und dann über den Gundkopf zum Nebelhorn aufgestiegen.

Von der Gipfelstation sind wir mit der Seilbahn zum Edmund-Probst-Haus bzw. Station Höfatsblick und von dort mit der neuen Seilbahn runter. Wartezeiten hatten wir nirgends, auch am Vortag der Tour nicht, als wir die Schneelage erkundeten.

Da mit der Allgäu-Card alle Bahnen im Zimmerpreis enthalten waren, konnten wir uns diesen Luxus leisten.

Zwei Ski-Enthusiasten haben die Schneelage im oberen Teil für mehrere Abfahrten genutzt.

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 17. Juni 2021 um 23:51
Ja, das stimmt, als Gast bekommt man die Bergbahnen geschenkt, als Einheimischer darfst fast den Vollpreis zahlen, wie bei den Parkplätzen, der Gast parkt kostenlos, während der Oberstdorfer voll zahlen muss :(
Ich war letzten Samstag oben am Nebelhorn und durfte auch die neue Bahn "einweihen", habe ebenso ein paar Skitourengeher gesehen, die es einfach nicht lassen können^^
Des Weiteren waren drei hilflose Gestalten unterhalb des Zeigers, die irgendwie vom Wanderweg abgekommen sind und nicht mehr vor und zurück konnten. Sah irgendwie lustig aus, aber für die war es bestimmt nicht so lustig, bis endlich die Bergwacht ihnen aus der misslichen Lage geholfen hat.


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