Erstmals auf Sardona und Segnas - Wer seine Vespa liebt, der schiebt


Publiziert von rhenus , 25. Mai 2021 um 21:15.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:15 September 1974
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Segnas-Vorabgruppe   CH-GR 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Piz Sardona und Piz Segnas bieten sommers und winters beliebte Touren, die normalerweise zusammen ausgeführt und ohne grosse Gegensteigung erreicht werden können. Die beiden Berge wurden erstmals am 23. Juli 1863 vom St. Galler Kaufmann Georg Sand-Frank mit seinem Glarner Führer Heinrich Elmer bestiegen. Von beiden leicht erreichbaren Gipfeln geniesst man eine weite und herrliche Rundsicht. Mit dem im Jahre 2008 versehenen Label eines UNESCO-Weltnaturerbes erlangte die "Tektonik-Arena Sardona", welche die Glarner Hauptüberschiebung als anerkannten Mechanismus der Gebirgsbildung hervorhebt, über Bergsteigerkreise hinaus grössere Bekanntheit.

Auch wir bestiegen erstmals die beiden Berge in einer Tagestour an einem schönen Herbsttag vom Calfeisental aus. Diesmal war neben Felix auch sein Bruder Werner mit von der Partie. Felix mit seinem Kreidler-Florett sowie Werner und ich auf einer Vespa fuhren frühmorgens ins Tamina- und Calfeisental via Vättis und St. Martin zur Sardonaalp, wo wir die fahrbaren Untersätze parkierten (damals herrschte noch kein Fahrverbot für Motorfahrzeuge). Über die Sardonahütte stiegen wir zum Sardonagletscher auf, der dazumal noch einiges grösser war als heute (Grösse Sardonagletscher im Jahr 1973 ca. 0.84 km2; Grösse im Jahr 2010 ca. 0.45 km2). Südlich des Ostgrats stapften wir durch ein Schneecouloir direkt auf den Gipfelfirn des Piz Sardonas. Heute dürfte diese Route zwischen Mittel- und Ostgrat aufgrund starker Verschrundung im Zuge des Gletscherrückgangs kaum mehr möglich sein. Nach der Rast auf dem Sardona bestiegen wir auch noch den etwas höheren Segnas. Der Abstieg führte uns über den Sardonapass zurück zur Sardonahütte und hinunter zu den Töffs auf der Sardonaalp. Die Rückfahrt mit der Vespa wurde für Werner und mich jedoch zur Tortur, denn die sehr günstig erworbene Occasion gab immer wieder ihren Geist auf. Die damals übliche Säuberung der Zündkerze, die Verringerung des Zündabstands oder der Trick mit Silberpapier half nichts. In den Flachstrecken entlang der Stauseen von Gigerwald und Mapragg und insbesondere bei der Gegensteigung von Mapragg nach Vadura hinauf hiess es für uns beide daher schieben, bis wir eine Werkstätte in Bad Ragaz erreichten. Ob die störrische Vespa (Leergewicht immerhin fast 100 kg) wieder geflickt werden konnte und wie lange sie noch in Betrieb war, weiss ich nicht mehr.

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Tourengänger: rhenus


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