Rauschberge - wenn es ruhig wird auf den Gipfeln


Publiziert von Max , 21. Mai 2021 um 12:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:14 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ruhpolding, B305 nach Laubau, Parkplatz am Holzknechtmuseum, Information.
Kartennummer:DAV BY19

Seilbahnberge ohne Seilbahnbetrieb, garniert mit tierischen Highlights. Wir waren noch nie dort oben, zu viel Trubel herrsche dort, heisst's. Dann ist ja jetzt genau die richtige Zeit dafür, mäßig stabiles Wetter ohne Bahnwanderer, auch der seltenen Fauna gefällt das, dazu später mehr.

Wir nehmen den klassischen Weg von Laubau und folgen der Beschilderung am Fischbach entlang, links über die Brücke und keine 50 m nördlich davon rechts auf den unbezeichneten Steig, der dann 60 Höhenmeter  weiter oben in den offiziellen Weg einmündet (No 20). Oberhalb der Sackgrabenalm an der Sackgrabenstube erreicht man den Almweg zur Rauschbergalm und jetzt wird's ein bisschen fad. 350 Höhenmeter erklimmen wir mit etlichen Serpentinen, Abkürzer haben wir keine gefunden. Über die freien Wiesen der Alm windet sich dann der Steig hoch, phasenweise ist's ziemlich schlammig, besser man weicht ins Gras aus.

Schliesslich kommen wir auf 1620 m Höhe an, rechts über den Holzgeisterweg (!) nehmen wir zunächst den Hinteren Rauschberg ins Visier. An seiner Westseite hat's noch etwas Schnee, an einer Runse recht steil abdrängend und ein paar Meter weiter gibt's sogar ein Drahtseil, das uns nach oben hilft, an beiden Stellen muss man aktuell ein bisschen aufpassen (T3).

Der Gipfelsturm verzögert sich etwas, wir wandern an der Südseite des Bergleins rundum bis wir endlich zum kurzen, steilen Gipfelsprint ansetzen können. Der Ausflug lohnt, der Rundumblick ist sehr schön, heute leider allerdings nicht allzu weit. Auf gleichem Weg geht's zurück und zum Vorderen Rauschberg, verlaufen kann man sich nicht. 

Auf dem Weg dorthin hören wir ständig ein lautes Gurren und bald sehen wir ihn. Ein Prachtexemplar von Birkhahn sitzt auf einer Baumspitze und versucht lautstark Gefährtinnen zu beeindrucken. Wir verweilen recht lange, so dass der Gipfelaufenthalt recht kurz ausfällt, was aber nicht ganz so schlimm ist.

Abstieg auf dem Aufstiegsweg, am Hutzenauer Kaser, bevor es von den Almwiesen zum Forstweg in den Wald geht, hören wir wieder eigenartige Vogelstimmen, diesmal am Boden. Tatsächlich, zwei seltene Ringdrosseln suchen Futter, bei dem miesen Wetter wären sie vielleicht besser noch ein Weilchen in Nordafrika geblieben.

Mit diesen Erlebnissen im Gepäck erträgt man den 30-prozentigen Anteil von Almstraßen an der Tour eigentlich ganz gut, für's allererste Mal sogar sehr gut.

Apropos Rausch. Der Name hat nichts mit Suchtmitteln oder deren Folgen zu tun, wir befinden uns in einer Bergbaugegend. Mit Rausch bezeichnete man die schwereren Gesteinsteile, die beim ersten Waschvorgang zu Boden sanken und somit ein Rauschen verursachten.

Tourengänger: Max


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