Grenzgänger am Bucher Säntis

Der Säntis im Alpstein ist ein Gipfel, den wir schon häufig bestiegen haben. Dass wir ganz in unserer Nähe auch einen Säntis haben, wissen wir erst seit letzter Woche, als uns ein Wandervorschlag unserer Tageszeitung auf den Tisch flatterte. Besonders spannend klang das Unternehmen nicht, aber den Bucher Säntis wollten wir doch mal kennenlernen. So haben wir uns an diesem Feiertag auf den kurzen Weg nach Gailingen am Hochrhein gemacht, um die 12 km lange Rundstrecke unter die Füße zu nehmen.

Startpunkt war am Rheinufer in der Nähe des Strandbades. Vom Rheinuferpark folgt man die ersten 3,5 km der Beschilderung vom Wanderweg "Grenzgänger". Erst am Weinberg hoch auf eine Geländeterrasse und über Wiesen- und Feldwege weiter Richtung Weingut Zolg. Mit Sonnenschein wurde es gleich ordentlich warm. Ein Milan flog im Tiefflug über uns hinweg, zu schnell, um ihn zu fotografieren. Unterhalb vom Weingut bog unsere Route nach Norden ab und wechselte bald vom Feld in den Wald. Im Herbst könnte man die Wanderung in der Besenwirtschaft vom Weingut auch unterbrechen.

Nach 4,5 km kamen wir an den Aussichtspunkt "Ramsener Blick" direkt an der D/CH-Grenze, wo wir einen Blick auf einen Zipfel vom Bodensee erhaschen konnten. Obwohl noch genügend Getränke von einem zurückliegenden Saufgelage an der Grillstelle herumstanden, zogen wir lieber weiter. Bis zum Bucher Säntis war es nicht mehr weit. Er ist nicht besonders imposant und fällt in der Topografie auch nicht besonders auf. Man muss sogar einige Meter Richtung Waldrand auf das Schweizer Hoheitsgebiet zu ihm absteigen. Was er dem höchsten Alpsteingipfel aber voraus hat, ist die Sicht auf alle Hegau-Vulkanschlote. Sein Name ist wohl dem kleinen Dorf Buch geschuldet, welches in der Ebene nördlich vom Rauhenberg liegt.

Die folgende Wanderstunde, teilweise der D/CH-Grenze entlang, hat unsere Forstwegtoleranzgrenze (FWTG) doch arg strapaziert. Wie wir den Aussichtsturm am Bürgli-Schloss verpassen konnten, lässt sich im nach hinein nicht mehr rekonstruieren. So kamen wir mit einem kleinen Umweg nach Gailingen zurück. An der schönen neugotischen Kirche vorbei wanderten wir zum Rhein hinab. Die Schlusseinkehr fand notgedrungen jenseits der Holzbrücke in Diessenhofen statt.

Fazit: Die tolle Alpensicht vom letzten Wochenende, von welcher Wanderer berichteten, konnten wir heute nicht erwarten. An Höhepunkten nicht gerade reich, können wir die Runde unter Bewegung an der frischen Luft verbuchen. Wir wissen jetzt auch, wo der Bucher Säntis liegt.