Tösstaler Rundtour durch eine West-, Süd- und Nordwand


Publiziert von maenzgi , 29. April 2021 um 09:14. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:23 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH   CH-SG 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Bahnhof Steg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW bis Bahnhof Steg

Touren mit maenzgi, das bedeutet Spannung, Spiel und Schokolade. Manchmal auch Stacheln und Zecken zum Verrecken. Doch wir wollen hier nicht lavieren, sondern zuerst das Hörnli probieren...

Apropos Zecken, diese Dinger beissen bereits wie verrückt zu. Ich bin zwar ein Magnet für diese Viecher, aber wenn selbst der unbezwingbare ossi davon schreibt, dann o Schreck vor dieser Saison. Zudem frage ich mich an dieser Stelle, wo hast du mir die Schokolade vorenthalten? 

Bahnhof Steg - Bärtobel - Hörnli Westsporn bis zum Gipfelbuch, T4: Die Route wurde bereits ausgiebig beschrieben, der Fahrradanhänger ist auch noch dort, wo er sich eben befindet.

Ausstieg durch die Westwand, T6-: maenzgi -einem Anflug von Leichtgläubigkeit erlegen- folgt meinem Lieblingsaufstieg, wozu man vom Gipfelbuch weit in die Westwand hinausquert und irgendwo im letzten Drittel über einen sehr, sehr steilen Sporn durch von Bäumen locker bestandenes, dennoch gut gestuftes Gelände aussteigt. Die abschliessende Runse genau hoch zum nördlichen Ende des Gasthauszauns macht mehr Probleme als auch schon, ein Wingsuit hätte in der Not vielleicht geholfen.

Ich muss zugeben, ich war erstaunt, wie wild die Route von ossi wirklich ist. Oft sehr ausgesetzt und wild, mit wenig stabilem , dafür nassen Nagelflue. Das er den Spagat wohl im Repertoire hat, wurde mir zudem erst heute richtig bewusst. Was für eine Beweglichkeit von diesem Mann. Geht`s in den Kamin, bleibt mir nur noch das staunen.

Hörnli - Petersegg - Johannenböl - Hulfteggstrasse, T1: maenzgi schläft vor Langeweile fast ein, wenn er ein paar Meter einem Wanderweg folgen muss. Deshalb macht er das auch nicht und wir steigen teilweise direkt über die noch nackten Wiesen zur Hulfteggstrasse ab, da und dort mit einem lustigen Weidezaun kämpfend.

ossi möchte dafür jeden noch so unbedeutenden Hügel mitnehmen. Was zu gefährlichen Konflikten führt wie die Clubfarben Blaub/Weiss vs. Grün/Weiss.

Punkt 889 über den Nordgrat, T5-: Der Direktaufstieg nach Burstel, um über diesen ins Brüttental zu gelangen. Muss man erlebt haben. Unten überzeugt der Anstieg durch viel Dornengestrüpp, oben folgt ein interessanter Wurzelsporn. Für Kenner des Gebietes ein feiner Happen, Touristen aus Übersee sind auch nach der Pandemie kaum zu erwarten. Abstieg ins Brüttental.

Für mich das Highlight der Tour. Trafen wir doch auf das erste Schlammfirnfeld des Tösstal. Der Sporn steil, aber die Tritte entstanden wie bei Trittschnee und hielten super.

Brüttental - Beschtentobel - Via Classica durch die Roten Südwand, T5: Immer dem Bach entlang und zuhinterst den etwas zurückversetzten zentralen Sporn wählen. Unglaublich genussvoll gerade hoch bis unter die Felsen. Wir wählen den ossi- Lieblingsausstieg: Bei den Felsen kurz nach rechts, dann eine Nagelfluhstufe überwinden, wieder einige Meter nach links auf einem Grasband queren und hoch auf den Wanderweg, wo uns ein erstaunter Wanderer sein Autogrammheft unter die Nase hält. Nun über den Wanderweg in den Sattel bei der Hirzegg, kurz runter Richtung Leutobel und auf einer Forststrasse rüber bis unter die Hinterwarten Nordwand.

Obwohl die Route ein Traum ist, müssen wir die Route eher abwerten. Wurden wir doch beide zum ersten Mal bei einem Ausstieg erwischt. Dies nagt selbst beim Kaffee noch etwas an unserem stolz;)

Hinterwarten Nordwand, T5/T6: Start bei Vorderschür, gerade hoch unter die Felsen. Wir sind uns beide einig, der Aufstieg unter die Felsen ist der schönste Abschnitt der ganzen Tour. maenzgi liebt den Anstieg so sehr, dass er ihn heuer vielleicht zum letzten Mal in seinem Leben macht. Unter den Felsen wählen wir ein morastiges Band zum Aufstieg unter die nächste Stufe, welche zwar sehr steil, aber an legendären, preisgekrönten Wurzeln unter die Gipfelfelsen führt. Hier auf einem Band -maenzgis Bruder würde diesen Abschnitt mit seinem Bike bewältigen- nach links ums nächste Eck und erstaunlich gut gleich nach dem Eck gerade hoch klettern (erstaunlich gut ist immer noch schlecht...). Man kann auch noch weiter nach links queren und erst später aussteigen, ist aber auch nicht wirklich einfach.

Früetobel, unterer Quergang, T5: Abstieg über den Sporn zwischen Bärloch und Stralegg, bis man unter den untersten Felsen der grossen Fluh steht, welche den imposanten Talschluss des Früetobels bildet. Achtung: Nebenan befindet sich ein Schiessstand, man könnte hier getötet werden. Nun wird das gesamte Früetobel bis zur Straleggstrasse gequert, wobei man unbedingt bei "Gijoes" Wandbuch eine Pause machen muss. Gämsen sorgen hier hinten wacker für Erosionsschäden, unsereiner würde vermutlich sozial geächtet. Immerhin, die Spuren zeigen den einfachsten Weg durch teilweise abschüssiges Gelände.

Über die Strahleggstrasse runter nach Steg, wo das eigentliche Ziel aller Bemühungen erreicht wird, das Café.

Es geht ein langer Tourentag zu Ende. Gar nicht so übel für den Sommersaisonstart. Aber mit einem solchen Tourenpartner ossi immer wieder super. Diverse neue Ideen entstanden bereits. Der Schnee darf langsam aber sicher weichen.

Tourengänger: ossi, maenzgi


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Kommentare (2)


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cpm hat gesagt: gpx
Gesendet am 8. Mai 2021 um 16:23
In der Kante kenn ich mich nicht so aus, aber klingt toll... ein gpx wäre natürlich toll; sonst gibt das als Ortsfremder wohl ziemlich Rumirrerei :-)

maenzgi hat gesagt: RE:gpx
Gesendet am 9. Mai 2021 um 15:51
Ich denke es gibt genug gute Berichte, dass sollte auch ein Ortsfremder finden. gpx führe ich nicht sorry


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