Nachmittagstour in den Schnee des Gurnwandkopfs und der Hörndlwand mit ihren 3 Gipfelkreuzen


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 24. April 2021 um 16:57.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:23 April 2021
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15

Nach Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Garmisch über Ruhpolding zur Haltestelle Weitsee - Badeplatz begann ich meine Bergtour um 13.16 Uhr. Da mir der offizielle Weg, der auf einer Tafel am Parkplatz mit vergrößerter Wanderkarte als rote Linie dargestellt wird, zu weit erschien, begann ich einfach über einen dahinter beginnenden Fahrweg aufzusteigen. Wie schon fast befürchtet, stellte es sich im weiteren Verlauf heraus, dass es sich nicht um den Weg handelt, der als schwarz gestrichelte Linie auf der Tafel u. der Online-Wanderkarte eingezeichnet ist. Abrupt endete er. Der Waldhang über mir machte mir keine Sorgen. Steil ging es weglos zwischen Bäumen hinauf. Kaum mehr als 100m höher stieß ich auf einen schwach ausgeprägten Steig, der mit hellroten Markierungsstrichen an Bäumen markiert ist. Er verläuft später unterhalb von Felsen am steilen Hang entlang in westliche Richtung u. sah nicht gerade freundlich aus. So kürzte ich erneut über einen sehr steilen Waldhang ab, um denselben Steig weiter oben wieder zu erreichen. Im Zick-Zack führte er mich überwiegend mäßig steil bis auf ca. 1480m hinauf, wo er flacher wird. Etwa ab 1450m Höhe war er schneebedeckt. Ich wunderte mich über eine Schneeschuhspur im nur ein paar cm tiefen Schnee. In ca. 1520m gelangt man auf eine Hochfläche, wo schon ordentlich Schnee lag. Ich kürzte teilweise die Bögen der menschlichen Spuren ab, was natürlich keinen erwähnenswerten Zeitgewinn brachte. Die hohe Schneedecke trug aber auch gut. Eine steilere Passage führte mich zu Latschen, zwischen denen der Steig hindurchführt. Die Spur teilte sich, wobei ich der linken folgte. Kurz darauf erreichte ich den Gipfel, von dem aus man den benachbarten Gipfel mit Kreuz sieht. Beim Gurnwandkopf handelt es sich also um einen doppelgipfeligen Berg. Nach kurzer Pause, bei der ich mich ins Buch eingetragen hatte, ging ich hinüber zum Kreuzgipfel.

Auf diesem Gipfel entdeckte ich eine Spur im Schnee zwischen Latschen u. folgte ihr. Zuerst ging es kurz, aber sehr steil im Schnee mit Hohlräumen (der Latschen wegen) hinunter, dann unterhalb des Grates weiter zum Steig, der auf die Hörndlwand führt. Über ihn gelangte ich hin zu einer kleinen Felserhebung, auf der ein Kreuz steht. Von dort sah ich, dass es nicht auf dem höchsten Punkt, sondern dem Vorgipfel steht. Also kraxelte ich noch über Felsen (I) und Schnee zum höher gelegen Kreuz hinüber. Unterhalb der Nordwand schwebte die ganze Zeit ein Hubschrauber. "Es handelt sich wohl um eine Übung" dachte ich, aber kurz nach Beendigung dieses Berichtes erfuhr ich, dass es sich um einen Rettungseinsatz handelte! Bevor ich beim Rückweg zum Vorgipfel ein Foto des Hubschraubers, der sich gerade fast auf derselben Höhe befand, machen konnte, flog er jedoch wieder los u. verschwand gleich darauf hinter den Felsen des Vorgipfels!

Entlang der Spuren im Schnee begann gleich darauf mein Abstieg. Nach einem Blick auf die Uhr kalkulierte ich meine Ankunft an der Bushaltestelle für 17.35 Uhr. Weit unten kam ich in den Bereich des Steigs, den ich beim Anstieg nicht begangen hatte. Anscheinend kam ich von ihm ab u. folgte einer Wegspur zu einem Jägerstand. In diesem Bereich liegen umgestürzte Bäume u. Äste herum. Da ich geländegängig bin, kam ich gut hindurch zum Grund des Tobels. Auf der linken Seite ging es am Hang entlang, da weiter unten ein Bach fließt. Rechts des Tobels entdeckte ich dann den Steig, der ihn durchquert, besser gesagt, durchquerte. Auf meiner Seite sah ich eine einzige Markierung, aber der Steig existiert nicht mehr. Zuletzt musste ich bis über 40° steile, aber nur kurze Passagen absteigen, wobei ich mich an kleinen Bäumen oder Ästen festhielt. Mit diesem kleinen Abenteuer endete meine Tour am Parkplatz um 17.38Uhr, zur Bushaltestelle war es kaum noch eine Minute.



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