Kandel 1242 m - aus dem Glottertal, wo die "Schwarzwaldklinik" steht


Publiziert von alpstein , 10. April 2021 um 20:05.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:10 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:12,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über B 31 bis Neustadt - Langenordnach - B500 bis St. Märgen - Richtung St. Peter - Glottertal; Wanderparkplatz in Oberglottertal, Steckleweg, wenige Parkplätze
Kartennummer:WK ZweiTälerLand oder OpenTopoMap

Die Schwarzwaldklinik im schönen Glottertal flimmerte einst über den Bildschirm. Für Schwarzwälder, die wir sind, war die Fernsehserie im ZDF seinerzeit samstägliches Pflichtprogramm. Sie war aber nicht unser Ziel. Heute haben wir das Glottertal erstmals als Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Kandel gewählt. Geht man ab Waldkirch, zieht sich eine Wanderung doch ziemlich hin. Die steile Waldflanke zum Glottertal hin sollte doch auch interessante Möglichkeiten bieten. Hikr gibt dazu nicht viel her und dei Wanderkarte enthält horizontale Forstwegrouten. Nik Brückner hat sich mal quer durch den Urgraben in der Südflanke gearbeitet und ausführlichst dokumentiert, aber wir wollten ja mehr in die Höhe. So kam eine Rundwanderung ab Oberglottertal im Gegenuhrzeigersinn zustande, welche eine nahezu vertikale Linie zwischen Oberglottertal und der Thomas-Hütte beinhaltet.

Am kleinen Wanderparkplatz Steckleweg, unweit der ÖV-Haltestelle Ehem. Schwandersäge (392 m), sind wir gestartet. Am Wegweiser Stöcklebächle (400 m) ist der Kandel über den Alten Rohrweg schon angeschrieben. Ein Wiesenweg brachte uns bald in den Wald hinein und 400 Hm hinauf. Stark bewölkt war es noch und es fielen sogar einzelne Regentropfen. Am Wegweiser Alter Rohrweg (805  m) kamen wir eine Stunde nach dem Aufbruch an. Ab nun lange Zeit von Wiesen umgeben, boten sich auch Ausblicke in das Glottertal, Kaiserstuhl und zum Feldberg hin, der sich in seinen Nordflanken noch mit einer geschlossenen Schneedecke präsentierte.

Für die Fortsetzung der Runde hätte ich auf meinen ersten Gedanken setzen sollen. Statt zum Brandeck oberhalb von Sägendobel rüber, blieben wir auf dem Asphalt zum Gummenhof, der sich doch etwas hinzog. Nach dem Gummenhof bog der Wanderweg dann auf eine Weide ab, welchem wir bis zur Gummenhütte folgten. Auf der flachen Fortsetzung zur Gipfelpyramide mussten wir sogar noch im Schnee stapfen. Am Gipfel empfing uns wieder einmal ein sehr ungemütlicher Wind. Da eine Pyramide auch Leeseiten hat, konnten wir dennoch ein Vesper genießen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch die einzigen zwei Wanderer an diesem Tag gesehen. Die Verhältnisse waren aber wirklich auch noch nicht sehr einladend.

Von nun an ging es nur noch bergab. Dem Wegweiser Thomas-Hütte folgend, ging es auf dem Pfad noch kurze Zeit im Schnee weiter. Schließlich wurde es vorübergehend matschig und in Richtung der wunderschön gelegenen Hütte (1073 m) war alles wieder trocken. Die Aussicht an der Thomas-Hütte ist herrlich. Erst die Wälder und unten das grüne Tal. Im Westen des Rheintal und der Kaiserstuhl und natürlich der immer noch weiße Feldberg im Süden. Links der Hütte führt der markierte Präsident-Thoma-Weg hinab. Das schöne Steiglein führt durch felsige Gelände, mit einem kurzenj Abstecher zu einem Aussichtsfels. Konzentriert schauten wir ab jetzt auf abzweigende Spuren, die wir auch vor dem nächsten Felsen am Weg entdeckten.

Zwar nicht als Wanderweg ausgewiesen, führt ein kartierter Weg ohne jede Kurve geradeaus über gut 400 Hm Richtung Tal hinab. Hat man ihn über Begehungsspuren neben dem Fels erst einmal gefunden, kann man sich praktisch nicht mehr verlaufen. 35 Minuten so abgestiegen, traten wir aus dem Wald auf die Wiesenfläche hinaus. Die Sonne schien mittlerweile auch und es war frühlingshaft warm. Genau richtig, um im Gras sitzend,  noch ein Dosen-Radler zu genießen. Über einen Feldweg kamen wir zum Hof Am Kandelbächle Nr. 3 (Linderhof) und wanderten weiter talabwärts über die ÖV Haltestelle Ehem. Gschwandersäge zum Ausgangspunkt zurück. Nach fast winterlichen Verhältnissen am Gipfel hatte es nun schon 18 Grad.

Fazit: Der Abstieg war gegenüber dem Aufstieg  (T1) topografisch interessanter. Im Falle einer Wiederholung, würden wir die Route das nächste Mal auch im Uhrzeigersinn angehen, was auch knieschonender ist. Das Wetter hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt. Windumtoste Gipfel sind im Schwarzwald aber auch nichts Ungewöhnliches.

Tourengänger: alpstein, Esther58


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»