Zweitälersteig Waldkirch-Kandel - 1. Etappe


Publiziert von Mo6451 , 12. Mai 2017 um 20:22.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:12 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 990 m
Strecke:12,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RE Weil am Rhein - Denzlingen; BSB Denzlingen - Waldkirch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus 7205 Kandel-Rasthaus - St. Peter Zähringer Eck; Bus 7205 St. Peter Zähringer Eck - Denzlingen ZOB; RE Denzlingen - Weil am Rhein
Kartennummer:komoot

In der Zeitschrift Outdoor habe ich einen Bericht über den Zweitälersteig gelesen. Mit 1.000 Höhenmeter Aufstieg schien er mir eine interessante Tour zu sein. Da die Wetterprognosen zurzeit äußerst unsicher sind, wollte ich das Schönwetterfenster heute für eine Tour nutzen. Gegen 16 Uhr sollte der Regen kommen, die Anfahrt musste entsprechend kurz sein. Also warum nicht die 1. Etappe des Zweitälersteigs.

Mit RE und S-Bahn erreichte ich recht früh den Ausgangspunkt Waldkirch. Beim Gang durch das Dorf stieß ich auf schöne und interessante Gebäude. Mitten durch verläuft der Gewserbekanal.


Gewerbekanal



Andreas Haasis-Berner: Der Gewerbekanal von Waldkirch.
Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit.
Der in seinen Anfängen in das 13. Jahrhundert zurückreichende Waldkircher Gewerbekanal war das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt im Elztal. In seiner Ausformung im 19. Jahrhundert und der zahlreichen
daran aufgereihten Mühlen prägt er noch heute das Stadtbild. Der neue Band zur Waldkircher Stadtgeschichte behandelt aber weit mehr als der Titel verspricht. Neben dem Gewerbekanal (Runz) und seinen verschiedenen Ausbauten stehen vor allem die zahlreichen Mühlen im Mittelpunkt
der Betrachtung. Schon vor der Stadtgründung um 1300 bestanden vermutlich zwei Getreide mühlen und eine Sägemühle, zu denen noch eine Walke tritt. Um 1400 war die Zahl der Wasserwerke auf acht gestiegen. Zu einem wahrhaften Boom an neuen Mühlen kam es ab dem 15. Jahrhundert
durch die Anlage von Edelsteinschleifen. Der Höchststand wurde 1780 erreicht, als 32 Schleifmühlen
betrieben wurden. Etliche der großen Mühlen wurden zum Kern späterer Fabriken.
Neben dem Antrieb von Mühlen für das Mahlen von Getreide, die Holzverarbeitung, das Färben,
den Edelsteinschliff, die Ölproduktion, das Mahlen von Gerberlohe, die Papier- und Textilherstellung,
die Metallverarbeitung, das Bierbrauen, den Orgelbau und schließlich ab 1900 die Elektrizitätsgewinnung wurde das Wasser der Waldkircher Gewerbekanäle auch anders vielfältig genutzt.
Bertram Jenisch


Nach Verlassen des Dorfes verläuft der Wanderweg auf einer breiten Forststrasse. Ab und zu gibt es ein paar Abkürzungen über schmale Waldpfade. Bis zur Schwarzenbergruine bleibt es ein breiter Forstweg mit der Schwierigkeit, die ein T1 nicht überschreitet.

Ein Abstecher zur Ruine lohnt sich in jedem Fall, nicht nur wegen der schönen Aussicht. Viel ist von der Burg nicht mehr übrig geblieben, allerdings scheint das Gelände so wichtig zu sein, das Jedem "Frevler" eine Buße von 250.000 € angedroht wird. Ich umrunde das Areal und stoße über einen Trampelpfad wieder auf die Aufstiegsspur zurück.

Vorbei am Kranzkopf folge ich weiter, dem nun anspruchsvolleren Pfad hinauf zur Thomashütte. Zeit für eine Mittagspause, die ich in der Sonne und mit fantastischer Aussicht genießen kann. Hier treffe ich erstmals auf zwei weitere Wanderer und etwas später auf eine junge Wanderin, mit der ich etwas später den Weg gmeinsam fortsetze.

Zur Thomashütte noch ein Wort: in Google map ist eine Übernachtungsmöglichkeit eingezeichnet. Das ist ein Witz. Die Hütet ist ein einfacher Unterstand mit Tisch und Sitzmöglichkeit. Rund um die Hütte gibt es noch einige Bänke.

Nach der Thomashütte geht es auf einem Wegpfad weiter hinauf zum Kandelgipfel, den eine Pyramide ziert. Ein paar Stufen hinauf und eine Tafel informiert über das 360 Grad Panorama. Von hier ist auch das Ziel, Kandel Rasthaus schon in Sicht.

400m weiter haben wir das Ziel erreicht. Auf diesem Teilstück waren mehr Wanderer unterwegs, kein Wunder, gibt es auf dem Plateau einen riesengroßen Parkplatz.

Auf den Bus zurück nach Denzlingen muss ich leider noch fast 1,5 Stunden warten, nur alle zwei Stunden wird die Haltestelle bedient. So habe ich noch Zeit für ein leckeres Stück Kuchen.
Langsam verdunkelt sich der Himmel, das prognostiziete Schlechtwetter ist im Anzug. Kaum sitze ich im Bus, fängt es zu regnen an. Im Tal bei St. Peter ist alles wieder trocken.

Der euphorische Beitrag in der Zeitschrift ouutdoor spiegelt die Realität nicht so ganz wieder. Der Zweitälersteig besteht aus fünf Etappen, mal sehen, ob ich noch weitere unter die Füße nehme.

Tour solo.


Tourengänger: Mo6451


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