Jubiläumsgrat: von der Zugspitze zur Alpspitze
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Ein riesiges Schnarchkonzert, muffige Luft, unbequemes,enges Liegen und wahrscheinlich auch Aufregung sorgten für gefühlte max. 3 Stunden Schlaf auf dem Münchner Haus.
Waren wir gestern von Ehrwald aufgestiegen, stand heute die wohl spektakulärste Tour in Deutschland auf dem Programm: der Jubiläumsgrat.
Sie beginnt direkt beim Gipfelkreuz der Zugspitze und endet an der Grieskarscharte, obwohl die meisten noch die Alpspitze überschreiten und dann zur Bergstation der Alpspitzbahn absteigen.
Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: es war ein unvergeßliches Erlebnis! Wir waren aber auch selten so ausgelastet nach einer Tour. Dabei sind die Höhenmeter gar nicht so viel, aber das stundenlange Gehen mit voller Konzentration kostet auch Kraft.
Man sollte genügend Wasser mitnehmen (bei uns wurde es knapp), da man stets der Sonne ausgesetzt ist und für die Vollkarspitze empfiehlt sich ein Klettersteigset.
Kurz nach 6 Uhr frühstückten wir, während ein Sonnenaufgang bei wolkenlosem Himmel einen perfekten Tag versprach. Bis wir alles gepackt und uns fertig gemacht hatten, war es 07:15, dann gings los.
Teil 1: Zugspitze (2962m) - Innere Höllentalspitze (2737m) T6, II
Man steigt von der Terasse hinüber zum Gipfelkreuz und geht links daran hinab zu einer Scharte. Links würde es ins Höllental gehen, wir gehen jedoch weiter geradeaus. Die Stimmung am morgen ist wunderbar, links tief unten der Höllentalferner, draußen im Nebel das Alpenvorland und nach Süden zahllose Gipfel im Morgenlicht. Wir spüren nun nichts mehr von unserer Müdigkeit und sind hellwach.
Das muß man auch sein, denn bald kommen die ersten Kletterstellen (etliche Ier und IIer). Der Grat wird zunehmends schmäler, oft ist er nur einen halben Meter breit und vor allem nach links ins Höllental geht es sehr steil hinab. Manchmal weicht der Weg in die Südflanke aus. Diese ist nicht ganz so steil und hier befinden sich (zum Glück) auch die schwierigsten Kletterstellen.
So geht es im steten Auf und Ab dahin, Sicherungen sehen wir in der ersten Stunde gar keine (die Drahtseile an den Schlüsselstellen des ersten Teils wurden wieder entfernt). Die Übernachtungsgäste haben sich gut verteilt, so daß wir recht einsam unterwegs sind. Kurz vor der Inneren Höllentalspitze gibt es dann bei einigen Steilstufen Versicherungen oder Stifte, nach 2 Stunden erreichen wir den letzten Felskopf vor unserem ersten Gipfelziel. Steil und unnahbar sieht es aus, doch der Weg nützt geschickt einige Rinnen und Stufen. Auf der Inneren Höllentalspitze legen wir dann auch eine kurze Pause ein und genießen den phantastischen Rundumblick.
Teil 2: Innere Höllentalspitze (2737m) - Äußere Höllentalspitze (2720m) T5, I
Vom Gipfel geht es nun wieder etwas abwärts. Zwar gibt es Ab und An einige leichte Kletterstellen, doch generell wird es nun zwischen den Höllentalspitzen einfacher, über weite Stecken auch Gehgelände. Vor allem Richtung Süden ist es nun auch nicht mehr so ausgesetzt. In einer Scharte zweigt dann auch der "Notabstieg" zur Knorrhütte ab. Hier ist auch etwa die Hälfte der Strecke.
Danach kommt ein etwas flacheres Stück, ehe es zwar steil aber versichert zur Mittleren Höllentalspitze (2743m) empot geht. Hier legten wir eine weitere Pause ein. Wenn wir zurückblicken, können wir den gesamten Wegverlauf einsehen. Auch spüren wir schon die zurückgelegte Strecke etwas in den Beinen.
Zunächst geht es etwas auf der Südseite des Grates zur Biwakschachtel, kurz danach steil empor zur Äußeren Höllentalspitze (2720m).
Teil 3: Äußere Höllentalspitze (2720m) - Grießkarscharte (2463m) T6, II, S
Nun wird das Gelände wieder zerklüfteter, links und rechts ausgesetzter und auch schwieriger. Neben versicherten Stellen gibt es auch wieder II und Ier zum Klettern, meist geht es nun bergab.
Dabei nähert man sich der berüchtigten Vollkarspitze (2618m). Bis 2001 ging es hier noch relativ leicht drüber weg, doch dann hat ein Felssturz den halben Berg mitgerissen.
Nun steht noch ein kleiner Zacken und dahinter ein senkrechter Felsklotz, beide werden direkt überklettert. Nun wird es Zeit für uns, das Klettersteigset zu verwenden (obwohl es auch Leute gibt, die es ohne machen).
Schon der Vorzacken ist recht luftig, doch hat man den überklettert, steht man in der Scharte dazwischen vor einer senkrechten Wand. Mit Hilfe eines Stahlseiles und purer Armkraft (Tritte gibt es auf den ersten Metern wenig) zieht man sich empor, später gibt es auch einige Trittbügel. Es geht nun nach rechts hinüber zu einer Kante (dort wo der Fels 2001 abgebrochen ist) und dort weiter mit viel Armkraft senkrecht empor, ehe es auf den letzten Metern etwas weniger steil zum Gipfel hochgeht.
Von oben kann man dann, wenn man sich etwas vorbeugt, direkt hinab zur Scharte schauen. Nach kurzem Durchschnaufen steigen wir auf der Ostseite (Ier) hinab in eine nächste Scharte. Unsere Kräfte schwinden langsam, doch noch ist es nicht zu Ende. Im steten Auf und Ab geht es auf den Hochblassen zu. Erst kurz vorher biegt der Pfad nach links ab. Steil geht es über Geröll bergab, ehe es nochmal rechts über eine Rinne zur Falschen Grieskarscharte empor geht.
Von hier sieht man nochmal zurück zum Jubiläumsgrat, von der Zugspitze bis zur Vollkarspitze. Vor uns die Alpspitze.
Doch zuerst geht es hinab zur Grieskarscharte (2463m) und kurz darauf kommen wir zu einer Verzweigung. Hier ist der Jubiläumsgrat nun zu Ende und es bieten sich mehrere Wege ins Tal an.
Teil 4: Grieskarscharte (2463m) - Alpspitze (2628m) - Alpsitzbahn (2033m) T4
Wir wählen den kürzesten Weg zu den Getränken, und der führt über die Alpspitze. Ein schöner Weg bringt uns empor zum markanten Gipfel über Garmisch. Doch sind wir so ausgetrocknet, daß wir das Panorama gar nicht mehr zu würdigen wissen sondern bald über die leichte Alpspitzferrata zur Bergstation der Alpspitzbahn absteigen und dort etliche Getränke konsumieren, bevor es mit der Gondel talwärts geht.
Unten vom Bahnhof von Garmisch überblicken wir nochmal den größten Teil des Jubiläumsgrates, eine wundervolle 5 *-Tour, ein unvergessliches Erlebnis, das noch immer nachwirkt!
Waren wir gestern von Ehrwald aufgestiegen, stand heute die wohl spektakulärste Tour in Deutschland auf dem Programm: der Jubiläumsgrat.
Sie beginnt direkt beim Gipfelkreuz der Zugspitze und endet an der Grieskarscharte, obwohl die meisten noch die Alpspitze überschreiten und dann zur Bergstation der Alpspitzbahn absteigen.
Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: es war ein unvergeßliches Erlebnis! Wir waren aber auch selten so ausgelastet nach einer Tour. Dabei sind die Höhenmeter gar nicht so viel, aber das stundenlange Gehen mit voller Konzentration kostet auch Kraft.
Man sollte genügend Wasser mitnehmen (bei uns wurde es knapp), da man stets der Sonne ausgesetzt ist und für die Vollkarspitze empfiehlt sich ein Klettersteigset.
Kurz nach 6 Uhr frühstückten wir, während ein Sonnenaufgang bei wolkenlosem Himmel einen perfekten Tag versprach. Bis wir alles gepackt und uns fertig gemacht hatten, war es 07:15, dann gings los.
Teil 1: Zugspitze (2962m) - Innere Höllentalspitze (2737m) T6, II
Man steigt von der Terasse hinüber zum Gipfelkreuz und geht links daran hinab zu einer Scharte. Links würde es ins Höllental gehen, wir gehen jedoch weiter geradeaus. Die Stimmung am morgen ist wunderbar, links tief unten der Höllentalferner, draußen im Nebel das Alpenvorland und nach Süden zahllose Gipfel im Morgenlicht. Wir spüren nun nichts mehr von unserer Müdigkeit und sind hellwach.
Das muß man auch sein, denn bald kommen die ersten Kletterstellen (etliche Ier und IIer). Der Grat wird zunehmends schmäler, oft ist er nur einen halben Meter breit und vor allem nach links ins Höllental geht es sehr steil hinab. Manchmal weicht der Weg in die Südflanke aus. Diese ist nicht ganz so steil und hier befinden sich (zum Glück) auch die schwierigsten Kletterstellen.
So geht es im steten Auf und Ab dahin, Sicherungen sehen wir in der ersten Stunde gar keine (die Drahtseile an den Schlüsselstellen des ersten Teils wurden wieder entfernt). Die Übernachtungsgäste haben sich gut verteilt, so daß wir recht einsam unterwegs sind. Kurz vor der Inneren Höllentalspitze gibt es dann bei einigen Steilstufen Versicherungen oder Stifte, nach 2 Stunden erreichen wir den letzten Felskopf vor unserem ersten Gipfelziel. Steil und unnahbar sieht es aus, doch der Weg nützt geschickt einige Rinnen und Stufen. Auf der Inneren Höllentalspitze legen wir dann auch eine kurze Pause ein und genießen den phantastischen Rundumblick.
Teil 2: Innere Höllentalspitze (2737m) - Äußere Höllentalspitze (2720m) T5, I
Vom Gipfel geht es nun wieder etwas abwärts. Zwar gibt es Ab und An einige leichte Kletterstellen, doch generell wird es nun zwischen den Höllentalspitzen einfacher, über weite Stecken auch Gehgelände. Vor allem Richtung Süden ist es nun auch nicht mehr so ausgesetzt. In einer Scharte zweigt dann auch der "Notabstieg" zur Knorrhütte ab. Hier ist auch etwa die Hälfte der Strecke.
Danach kommt ein etwas flacheres Stück, ehe es zwar steil aber versichert zur Mittleren Höllentalspitze (2743m) empot geht. Hier legten wir eine weitere Pause ein. Wenn wir zurückblicken, können wir den gesamten Wegverlauf einsehen. Auch spüren wir schon die zurückgelegte Strecke etwas in den Beinen.
Zunächst geht es etwas auf der Südseite des Grates zur Biwakschachtel, kurz danach steil empor zur Äußeren Höllentalspitze (2720m).
Teil 3: Äußere Höllentalspitze (2720m) - Grießkarscharte (2463m) T6, II, S
Nun wird das Gelände wieder zerklüfteter, links und rechts ausgesetzter und auch schwieriger. Neben versicherten Stellen gibt es auch wieder II und Ier zum Klettern, meist geht es nun bergab.
Dabei nähert man sich der berüchtigten Vollkarspitze (2618m). Bis 2001 ging es hier noch relativ leicht drüber weg, doch dann hat ein Felssturz den halben Berg mitgerissen.
Nun steht noch ein kleiner Zacken und dahinter ein senkrechter Felsklotz, beide werden direkt überklettert. Nun wird es Zeit für uns, das Klettersteigset zu verwenden (obwohl es auch Leute gibt, die es ohne machen).
Schon der Vorzacken ist recht luftig, doch hat man den überklettert, steht man in der Scharte dazwischen vor einer senkrechten Wand. Mit Hilfe eines Stahlseiles und purer Armkraft (Tritte gibt es auf den ersten Metern wenig) zieht man sich empor, später gibt es auch einige Trittbügel. Es geht nun nach rechts hinüber zu einer Kante (dort wo der Fels 2001 abgebrochen ist) und dort weiter mit viel Armkraft senkrecht empor, ehe es auf den letzten Metern etwas weniger steil zum Gipfel hochgeht.
Von oben kann man dann, wenn man sich etwas vorbeugt, direkt hinab zur Scharte schauen. Nach kurzem Durchschnaufen steigen wir auf der Ostseite (Ier) hinab in eine nächste Scharte. Unsere Kräfte schwinden langsam, doch noch ist es nicht zu Ende. Im steten Auf und Ab geht es auf den Hochblassen zu. Erst kurz vorher biegt der Pfad nach links ab. Steil geht es über Geröll bergab, ehe es nochmal rechts über eine Rinne zur Falschen Grieskarscharte empor geht.
Von hier sieht man nochmal zurück zum Jubiläumsgrat, von der Zugspitze bis zur Vollkarspitze. Vor uns die Alpspitze.
Doch zuerst geht es hinab zur Grieskarscharte (2463m) und kurz darauf kommen wir zu einer Verzweigung. Hier ist der Jubiläumsgrat nun zu Ende und es bieten sich mehrere Wege ins Tal an.
Teil 4: Grieskarscharte (2463m) - Alpspitze (2628m) - Alpsitzbahn (2033m) T4
Wir wählen den kürzesten Weg zu den Getränken, und der führt über die Alpspitze. Ein schöner Weg bringt uns empor zum markanten Gipfel über Garmisch. Doch sind wir so ausgetrocknet, daß wir das Panorama gar nicht mehr zu würdigen wissen sondern bald über die leichte Alpspitzferrata zur Bergstation der Alpspitzbahn absteigen und dort etliche Getränke konsumieren, bevor es mit der Gondel talwärts geht.
Unten vom Bahnhof von Garmisch überblicken wir nochmal den größten Teil des Jubiläumsgrates, eine wundervolle 5 *-Tour, ein unvergessliches Erlebnis, das noch immer nachwirkt!
Tourengänger:
Tef

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