Jubiläumsgrat: Von der Alpspitze zur Zugspitze


Publiziert von Erli , 7. Oktober 2012 um 23:15.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:30 September 2006
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 630 m
Strecke:Alpsitze - Grieskarscharte - Vollkarspitze - Äußere Höllentalspitze - Biwakschachtel - Mittlere- und Innere Höllentalspitze - Zugspitze - Platt - Garmisch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rückfahrt von der Zugspitze mit der bayerischen Zugspitzbahn zurück nach Garmisch
Kartennummer:AV-Karte 1:25 000 4/2 Wetterstein- und Mieminger Gebirge, Mitte

Jubiläumsgrat Zugspitze (2962 m)
Der Jubiläumsgrat stellt eine anspruchsvolle Klettertour dar, die aufgrund der Länge von ca. 8,2 Kletterkilometern (bei ca. 5 km Luftlinie von der Alpspitze zur Zugspitze) neben den technischen Schwierigkeiten vor allem konditionell herausfordernd ist. Zudem gibt es auf der ganzen Tour nur eine einzige Möglichkeit, bei etwa der Hälfte der Strecke über den Brunntalgrat zur Knorrhütte abzusteigen. Ein älterer Bergfreund von uns musste bei einer früheren Tour im selben Jahr vom Jubiläumsgrat mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden - er blieb jedoch, Gott sei Dank, unverletzt!

Mein Bergfreund Christian und ich haben die Tour von der Alpspitze zur Zugspitze am 29./30 September 2006 an zwei Tagen durchgeführt. Nach der Durchsteigung der Alpspitz-Ferrata (siehe eigener Bericht) sind wir gegen 11.30 Uhr vom Gipfel der Alpspitze ein Stück wieder in die Ferrata bis zum Abzweig Jubiläumsgrat (Hinweisschild) abgestiegen. Der Weg führt dann weiter Richtung Hochblassen, wobei an der Grieskarscharte die Nordwand des Hochblassen in der Flanke umgangen wird. Man steigt also zunächst ab und dann wieder ein beträchtliches Stück auf.
Der erste Teil des Jubiläumsgrates bis zur Biwakschachtel hinter der Äußeren Höllentalspitze ist der technisch schwierigere, dafür jedoch auch gut versichert. Nach der Umgehung des Hochblassen erfolgt zunächst ein häufiges auf und ab am Grat entlang. Die Schlüsselstelle des ersten Tages ist der Abstieg von der Vollkarspitze, bei dem fast senkrecht abzusteigen gilt (diese Stelle scheint mir in umgekehrter Richtung schwieriger zu sein als abwärts!). Der Abstieg ist jedoch durchgehend versichert, an der senkrechten Stelle sogar mit Eisentritten versehen. Nach der Vollkarspitze muss man wieder zur Äußeren Höllentalspitze aufsteigen, im Abstieg folgt dann die Biwakschachtel, die wir gegen 16.30 Uhr erreichen. (Die alte Hütte erinnert an einen Bauwagen; sie ist mittlerweile durch einen modernen Bau ersetzt.) Hier verbringen wir die Nacht.

Am nächsten Morgen brechen wir gegen 7.00 Uhr auf; der Weg zur Mittleren Höllentalspitze führt zunächst deutlich abwärts und anschließend wieder aufwärts am Grat entlang. Von nun an werden die gesicherten Stellen weniger und auch die Wegfindung ist nicht immer einfach. Wir passieren den Abstieg zum Brunntalgrat, und dann geht es über die Mittlere Höllentalspitze erneut in eine tiefe Scharte, von der aus es dann wieder hoch zur Inneren Höllentalspitze geht. Der Weg folgt hier nicht immer am Grat entlang, auf Steinmänner achten! Die schwierigste Stelle (III-) stellt dann die "glatte Rinne" dar, die südseitig zum Platt abfällt, und die nach oben geklettert werden muss. Danach kommen noch einzelne Kletterpassagen, zuletzt folgt Gehgelände, bis wir gegen 12.30 Uhr den Ausgang des Jubiläumsgrates erreichen und kurz darauf auf Deutschlands höchstem Gipfel stehen. Anschließend geht es nach dem obligarischen Gipfelbier und ausgiebiger Pause den Steig herunter zum Platt und von der Bahnstation mit der Zugspitzbahn zurück nach Garmisch.

Fazit: Der Jubiläumsgrat ist eine sehr lohnende Tour; es sollte genügend Wasser zur Hand sein. Für mich war das Biwak notwendig, um den Grat nicht unter Zeitdruck gehen zu müssen. Man ist fast durchgehend in ausgesetztem Gelände unterwegs. Der Klettersteigset war hilfreich, an der Vollkarspitze für mich notwendig; auf ein Seil haben wir allerdings verzichtet. Da gelegentlich Steine losgehen, ist der Helm ein Muss! 

Tourengänger: Erli


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