Flüchtli vom Schlüchtli


Publiziert von Polder , 21. Februar 2021 um 10:36.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:13 Februar 2021
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Signina   CH-GR 
Zeitbedarf: 6 Tage

... was sich doppelt verstehen lässt: Einerseits Flucht vom Schlüechtli via die rassige Nordabfahrt, andererseits im Sinne von weniger bis gar nicht begangenen Alternativen zu diesem Tenner Standardgipfel. Die Verhältnisse in unserer klassischen Tenner Woche waren einmal mehr vorzüglich: fast immer grand beau und dazu ganz erspriesslicher Schnee. So kamen zum Schlüechtli etliche Pulver- und auch schon Sulzvariationen hinzu. 

Sa., 13.2.: Rot Flue
Der letzte Tag des Kältewellchen, oberhalb der Inversion auf ca. 2100m schon gar nicht mehr so kalt. Der schlechte Schneedeckenaufbau, die Stufe "erheblich" und der tödliche Lawinenunfall in der Schlüechtli-N-Flanke (allerdings doch an der steilst möglichen Stelle weit abseits des N-Rückens...) legten auf diesem Nachmittagstürli eine sehr defensive Routenwahl nahe; so stieg ich via Rischerebödä über das SW-Grätchen auf das SW-Gipfelchen der schneeweissen Rot Flue.

So., 14.02.: Zalöner Grat (1500 Hm)
Mein "Auslauf"-Tag; da ich bei erheblich nicht auf den Fess gehe (angespurt war er zwar...) als Flucht vor dem Schlüechtli (und der Suche nach dem Pulver in den sonnenabhaltigen Expositionen) wieder auf den Zalöner Grat mit Ausgangspunkt Rüti. Herrlicher Aufstieg in der Morgensonne bei gar nicht so vielen Spuren wie befürchtet. First lines von Pt. 2527 auf der etwas nördlich gelegenen Rippe, denen ich nach dem Wiederaufstieg sogar second lines folgen liess. In den leicht nach N gedrehten Hängen über Walihütta durchgehend bester Pulver bis hinunter zur Talstrasse - wunderbar!

Mo., 15.02.: Schlüechtli, Abfahrt nach Arezen
Unser Standard, Grosseltern sei Dank für einmal gemeinsam. Auf dem Rücken lawinentechnisch gut vertretbar und mit so schönem Pulver wie selten - dies bis hinunter nach Arezen mit Ausnahme des letzten Hängchens, das bereits besten Sulz aufwies. Retour nach Tenna in 20' just zum Zmittag. 

Do., 18.02.: Vorder Tällistock - "Schen Wang" (1650 Hm)
Das Bulletin seit 2 Tagen auf mässig, daher mal früh aus den Federn und ein Augenschein im Tälli. Die Querung unter dem Nollen erstaunlich unmühsam, im Gegensatz zu anderen Jahren kaum Lawinenkegel (Föhnstürme sei dank) und oberhalb wie immer wunderbar in den ersten Sonnenstrahlen. Das bisschen Neuschnee aus den letzten 2 Nächten wurde zu spröden Triebschneepaketen verblasen, die mir sehr auslösefreudig erschienen (Setzungsgeräusche). So drehte ich nach den ersten zwei Geländekanten mit Blick auf weitere noch steilere um, dies auf ca. 2400m auf einer Gratschulter am Schafälpli (ein Vierertrupp ging dann später durch). 200 prächtige Abfahrtshöhenmeter zurück zur Tällihütte und dann das prächtige Tälli hoch zur Kanzel des Vorder Tällistock. Die Abfahrt ein einziger Pulvertraum in völlig jungfräulichem Gelände - sicher besser als die verblasenen Fess&Riein. Auch die Ausfahrt prima zu fahren, sodass ich um 10 dem Tälli bereits entronnen war und bei einer der Ober Hütta auf meine Gemahlin wartete. Zusammen gingen wir als erste den Osthang zu Pt. 2254 an, der uns lawinenmässig unproblematisch erschien (zu viel Schnee - keine Altschneebrüche - nix verblasen) und feierten ein weiteres gemeinsames Gipfelsiegchen auf Pt. 2276. Herrlicher Pulver im besagten Hang, leider etwas diffuses Licht.

Fr., 19.02.: "Schen Wang" (2254) - Rot Flue
Letzte Morgentour - nochmals und diesmal bei Sonne den schönen Osthang der schenen Wang (Pt. 2254) und dann auf den "Hauptgipfel" der Rot Flue, in der Abfahrt diesmal durchgehend die sonnhaltigen Expositionen und den Sulz gesucht und gefunden

Tourengänger: Polder


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