Via Prägbach-Wasserfall auf's Herzogenhorn (1415 m - Extrem kalt und stürmisch aber mit Sonnenschein


Publiziert von alpstein , 13. Februar 2021 um 18:25.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:13 Februar 2021
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 670 m
Strecke:9,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über B31, B317, B500, Äule, Bernau, In Bernau-Hof Parkplatz in der Dorfmitte oder beim Hofeck-Skilift sowie vor dem Dorf am Straßenrand
Kartennummer:Kompass online

Von der Sonne verwöhnen lässt man sich auf Touren gerne. Mit Ausnahme eines Winterunternehmens, tappte ich im Lockdown auf den Schwarzwald-Gipfeln immer bei viel Wind im Nebel herum. Für heute versprachen die Wetterprognosen 10 Stunde Sonnenschein, aber auch eisige Kälte und stürmischen Ostwind mit Spitzen bis zu 100 km/h. Diese garstige Prognose konnte meinen Unternehmungsgeist aber nicht erschüttern. Eine Route, die ich nicht schon  x-Mal gegangen bin, habe ich schließlich auch ausfindig gemacht. So begab ich mich am frühen Morgen auf den Weg nach Bernau-Hof.

Bei -13 Grad Starttemperatur nahm ich die steile Hofeck-Piste unter die Füße und stieg ausholend den frisch gewalzten Teppich zur Hofeck-Hütte bergan. Dass hier unten schon die Schneefahnen über den Boden fegen würden hatte ich nicht einkalkuliert. Am rettenden Unterstand fragte ich mich, ob ich nicht doch besser zuhause geblieben wäre. Die Windverhältnisse änderten sich beim Abstieg in Richtung Bernauer Kreuz aber schnell. Der Wind war wie weggeblasen. Im Pulverschnee stapfte ich bergab, um noch vor Erreichen des Prägbaches einen wieder ansteigenden Weg zu nehmen. Das Bernauer Kreuz kannte ich, aber am Prägbach-Wasserfall war ich noch nie. Einen Wasserfall stellt man sich etwas anders vor, aber ein rauschender Wildbach war es schon, der eine starke Eisbildung an den Rändern aufwies.

Am Wegweiser Prägbach-Wasserfall (1124 m) schlug ich die Richtung Glockenführe ein. 3,0 km ging es in angenehmer Steigung bergan. Eine Spur war mehr oder weniger zugeweht, aber im Pulverschnee ging es auch ohne Spur easy. Viel Sonne hatte ich auf diesem Abschnitt nicht, aber auch fast keinen Wind. Drei Skifahrer begegneten mir noch. Ich befand mich nämlich auf der HInterwaldabfahrt, die 8 km lang nach Todtnau führt. An der Glockenführe (1324 m) trat ich aus dem Wald in das gleißende Sonnenlicht. Bis zum Gipfel war es nun nicht mehr weit. Am Ende der kleinen Schneise war dann fertig mit lustig. Ein eisig, kalter Ostwind blies mir um die Ohren. Zu meiner Verwunderung hielten sich sogar einige Tourer am Gipfel auf. Nur die Felle beim Abziehen nicht loslassen, weil sie sonst auf Nimmerwiedersehen verschwinden.

Fotografieren war nur unter Inkaufnahme fast abfrierender Finger möglich. Keine 5 Minuten verweilte ich am Gipfel und zog mich zur Glockenführe zurück. Angesichts des stürmischen Windes, der über die Südflanke fegte, verwarf ich den kürzesten Abstieg. Als ob es keinen Wind gäbe, wurde es unterm Wechtenkessel in der Sonne gleich angenehm. Über den Zinken und ein Stück Rodelweg setzte ich den Abstieg fort, um dann am Wegweiser Gerstenfelsen Richtung Hofer-Pavillon abzubiegen. Dort, fast kurz vor dem Endziel, konnte ich endlich was vespern. Eine Viertelstunde später kam ich an den Ausgangspukt zurück.

Fazit: Eisige Kälte und Sturm kann einen Hikr nicht erschüttern. Die Fahrt in den Schwarzwald hat sich gelohnt und die Routenvariante über das Prägbachtal für Abwechslung gesorgt. Meide ich Forstwegpassagen im Sommer gerne, sind sie zugeschneit im Winter akzeptabel und machen auch die Wegfindung einfach. Bei genauem Kartenstudium lassen sich so auch noch viele andere Möglichkeiten ausmachen.

Tourengänger: alpstein
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (2)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2021 um 21:34
Hallo Hanspeter.
Glückwunsch zu dieser Tour mit tollen Foto-Impressionen, und auch zum Durchhalten ;-)
Wir waren heute am Schwarzkopf Langlaufen, minus Dreizehn und schlimmer Ostwind obendrauf. Aber die Bewegung hat uns bald wieder warm gemacht. Kleine Oasen waren besonnte Abschnitte im Windschatten von Bäumen.
Erfrischte Grüße aus der Ortenau,
Frank

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2021 um 08:26
Hallo Frank,

danke für Deinen Kommentar. Gestern war es nur was für Hartgesottene und dennoch traf ich gestern auf dem Gipfel so viele wie noch nie an. Länger wie 5 Minuten dürfte sich aber wohl kaum jemand dort aufgehalten haben.

Die Sonne hat jetzt schon so viel Kraft, das Eis an sonnenexponierten Stellen trotz der Kälte wieder zum Schmelzen zu bringen. In den höheren Lagen dürfte uns der Schnee noch einige Wochen erhalten bleiben.

Ich bin zwar lieber unter Sommerbedingungen unterwegs, aber solch tolle Winterverhältnisse müssen genutzt werden.
Einen schönen Sonntag noch.

Viele Grüße
Hanspeter


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