Herzogenhorn (1415 m) - ein Winterauftakt nach Maß

Bergwandern ist uns lieber, aber wenn so ein toller Wintertag vor der Tür steht, werden die Schneeschuhe aus dem Keller geholt. Eine teils kniehohe Schneedecke liegt sogar bei uns am Bodensee, leider mit erheblichem Schneebruchpotential in den Wäldern. Daher fuhren wir in den Schwarzwald, wo umstürzende Bäume eher nicht und auch keine Lawinengefahr zu befürchten war. Wie am selben Tag vor zwei Jahren sind wir ab Bernau-Hof (930 m) zu einer Schneeschuhtour über das Herzogenhorn (1415 m) gestartet. 

Mit -11 Grad war es zu Tagesbeginn knackig kalt. Der Trail Richtung Krunkelbachhütte war präpariert. Froh waren wir, nicht im Bruchharsch mit Pulverauflage laufen zu müssen. Erst oberhalb vom Dorfhang kamen wir in die Sonne. Meine Fingerspitzen begannen aufzutauen, während Esther die Vorzüge ihrer beheizten Handschuhen und Socken hervorhob. Die Sonne sorgte für eine tolle Winterstimmung. Noch vor dem Waldausgang bogen wir nach links in den Herzogenhornweg ab. Bis zum Oberen Hofmättle (1310 m) konnten wir von gewalzten Verhältnissen profitieren. Der Gipfelhang war gespurt und von zahlreichen "Schneeskulpturen" gesäumt.

Aufatmen am Gipfel, dass es neben den gefühlten -16 Grad keinen Wind hatte. Mit Sonne war sogar ein 2. Frühstück drin, das wir aber nicht sehr in die Länge zogen. Die 360 Grad Rundumsicht war prächtig. Den Abstieg setzten wir zunächst im Tiefschnee direkt zur Glockenführe fort. Der weitere Abstieg zum Krunkelbachsattel könnte aufgrund der topografischen Gegebenheiten auch als WT3 durchgehen. Den Aufstieg zur Krunkelbachhütte hätten wir uns schenken können, da diese noch bis Heilig Abend geschlossen hat. Immerhin haben wir so aber noch ein paar Aufstiegsmeter generiert.

Für den Abstieg wählten wir den Alten Krunkelbachweg. Eine harte, ruppige Spur war nicht so besonders gut zu begehen, ist aber kürzer als über den Rodelweg. Alles in allem war es ein toller Auftakt in den Winter.