Mutteristock (2294m) - Schatten, Pulver, Sonne, Aussicht!


Publiziert von Chrichen , 20. Dezember 2017 um 07:50.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 7 Dezember 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:ca. 12.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PW via Innerthal bis Hinterbruch (am Ende des Wägitalersees)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:(Gleicher Weg umgekehrt)

Mit dem Mutteristock ging ein langersehnter Traum in Erfüllung. Schon seit gut drei Jahren wollte ich dem aussichtsreichen Gipfel ganz hinten im Wägital einmal einen Besuch abstatten. Im Sommer gibt es interessante Varianten für Alpinwanderungen, im Winter ist der Mutteristock ein beliebter Skigipfel. Da der Mutteristock relativ frei steht, bietet er ein hervorragendes Panorama in die umliegende Bergwelt und einen schönen Tiefblick zum Wägitalersee.

Grösstes Hindernis für mich persönlich war jeweils die schlechte Erreichbarkeit des Startpunktes per ÖV sowie der eher lange Anstieg (respektive die Kombination daraus). Da nun so schön winterliche Verhältnisse herrschen, wollten Silvia, Stevo47, und ich die Tour zu dritt mit Schneeschuhen machen. Leider aber musste Stevo47 am Vorabend absagen. So dass Silvia und ich schliesslich zu zweit losgezogen sind.

Hinterbruch - Lufthütte - Mutteri - Tourberglücke (WT3)
In Hinterbruch am Ende des Wägitalersees finden wir ca. im Bereich Hundsloch einen guten Parkplatz. Von dort aus laufen wir noch ein paar Meter der Strasse entlang, bis wir schliesslich um 08:30 beim P.918 unsere Tour starten können. Von Beginn an finden wir eine schön breite Spur vor. Kein Wunder, denn der Mutteristock ist ein beliebtes Ziel, und es war schon seit einigen Tagen recht gutes Wetter.

Teils durch tiefen Wald, teils über Lichtungen führt uns die Spur meist ungefähr dem Wanderweg entlang via Schwantli, Chruter und Schlunenwald zur Rinderweid. Hier steigen wir noch im waldfreien Gelände bis ca. 1550m Höhe auf, um dann nach Süden in Richtung Mutteri zu traversieren. Von dort geht es über einige steilere Hänge südlich am Rund Chopf vorbei und weiter zur Torberglücke. Die Sonne erblicken wir zum ersten Mal kurz vor der Torberglücke nach ca. drei Stunden Aufstieg.

Während bis anhin vor allem die Kette vom Flüebrig bis zum Gantspitz bestaunt werden konnte, eröffnen sich bei der Torberglücke nun tolle Ausblicke in Richtung Osten bis Südwesten. Imposant zeigen sich die Nordwände vom Glärnisch. Der Vorgipfel vom Mutteristock ist auch bereits in Sicht. Weit ist es nicht mehr.

Torberglücke - Mutteristock (WT3)
Bis zum Gipfel warten noch zwei kurze steilere Hänge. Ansonsten geht es einfach und aussichtsreich über den SW-Rücken dem Gipfel entgegen. Da die Aussicht immer besser wird, mache ich viele Fotos, was unser Vorankommen bremst. Doch lohnt es sich die schöne Landschaft in Ruhe zu geniessen. Wie schon beim schattigen Aufstieg bis zur Torberglücke begegnen wir hie und da einigen Skitourengehern, die uns überholen. Trotz Wochentag ist die Route gut frequentiert.

Am Vorgipfel mit Steinmann laufen wir zunächst vorbei. Der Gipfel mit Gipfelkreuz ist über wenige Meter leicht exponiert, mit Schneeschuhen aber gut zu erreichen. Wunderbar ist die Aussicht zum Wägitalersee, zu den Sihltaler Graten, den Urner Alpen, zum Säntisgebiet, den Glarner Alpen und natürlich zum Glärnisch. Wir lassen uns viel Zeit und erklimmen alle kleinen Hügel im Gipfelbereich. Allmählich stellen sich die vorhergesagten Windböen ein, jedoch nicht so stark wie befürchtet. Am Schluss besuchen wir noch den Vorgipfel mit dem Steinmann.

Mutteristock - Torberglücke - Mutteri - Lufthütte - Hinterbruch (WT3)
Nachdem wir das Panorama ausgiebig geniessen konnten, machen wir uns gemütlich an den Abstieg. Vom Vorgipfel laufen wir direkt zur Aufstiegsspur hinab und neben dieser weiter zur Torberglücke. Dort machen wir nochmals eine sonnige Pause, bevor wir unseren weiteren Abstieg auf dem gleichem Weg wie am Morgen in Angriff nehmen. Fast über die gesamte Route herrscht herrlicher Pulverschnee. Mit Ski wäre das wohl traumhaft zu fahren. Aber auch mit Schneeschuhen macht der fluffige Abstieg Spass. Der Flüebrig und der Gross und Chli Aubrig präsentieren sich schon in abendlichem Licht während wir in Richtung Lufthütte und Rinderweid schreiten. Der weitere Abstieg zieht sich noch etwas in die Länge, und am Schluss geht es recht holprig auf dünner Schneedecke ohne Unterlage durch den Wald hinab nach Hinterbruch.


Endlich hat es geklappt mit dem Mutteristock! Die Tour ist für Schneeschuhe eher lang, war aber insgesamt einfacher als erwartet. Das lag nicht zuletzt an den guten Verhältnissen. Abgesehen von einigen Querungen und kürzeren Steilhängen bewegt man sich meistens eher im Bereich WT2 als WT3. Aus Sicht der Lawinengefahr muss vor allem beachtet werden, dass einige steilere Hänge traversiert werden müssen und ein grosser Teil der Tour nordexponiert ist. An den Wegpunkten Rinderweid und Lufthütte sind wir recht nahe vorbeigelaufen, tatsächlich besucht haben wir sie aber nicht. Vielen Dank an Silvia für die tolle gemeinsame Tour!

SLF: mässig

Tourengänger: Chrichen


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