Winterwanderung zum Schrecksee und Kugelhorn

Anfahrt:
Über Bad Hindelang nach Hinterstein bis zum Ortsende, dort ist der Parkplatz "Auf der Höh". Tagesgebühr ist Sommer wie Winter 13€, was meiner Ansicht nach reine Abzocke ist. Bei sportlichen -17°C hat der Automat aber nicht funktioniert, sodass wir kein Ticket gezogen haben (und einen Strafzettel bekommen haben, den wir dank Fotobeweis aber nicht zahlen mussten).

Aufstieg zum Schrecksee
Vom Parkplatz geht es zunächst über einen kleinen Feldweg und dann eine Teerstraße bis zum E-Werk von Hinterstein. Direkt nach dem E-Werk biegen wir nach links ab und steigen durch den Wald auf. Wir kommen dabei an einem kleinen Speichersee vorbei der nicht einmal gefroren war. Wir folgen dem Weg immer weiter bis wir schließlich die vor uns liegende Felswand queren. Heute haben wir Steigeisen dabei, nachdem ein Bach den Weg Ende November zu einer einzigen Eisfläche verwandelt hatte. Dank dem Schnee hatten wir aber so gut wie gar nicht mit dem Eis zu kämpfen, sodass wir die Steigeisen letztendlich nicht gebraucht haben.
Der Schrecksee war komplett gefroren (Abbruchkante Eis ca. 70cm), sodass man problemlos darauf herumlaufen und auf die Insel klettern konnte.

Schrecksee-Kugelhorn
Vom Schrecksee ging es dann zum Kirchdachsattel und von dort weiter in Richtung Kugelhorn. Wir waren hier offensichtlich nicht die ersten seit dem letzten Schneefall, sodass wir einfach den Fußspuren folgen.
Kurz vor dem Knappenkopf kommt dann die "Schlüsselstelle" der Tour, ein kurzes Stück am Grat, das ich mit T4- bewerten würde. Das Stück kann notfalls auch "geritten" werden und war somit, trotz Schnee, problemlos machbar. Der Weg zum Kugelhorn folgt dann einfach dem Kamm.

Kugelhorn - Vordere Schafwanne
Vom Kugelhorn steigen wir zunächst weiter am Kamm in Richtung Vordere Schafwanne. Hier gibt es einige schöne Stellen für Fotos mit Hinterstein und dem Alpenvorland im Hintergrund. Gerade bei Nebel in tieferen Lagen kann man hier wunderschöne Fotos machen!
Über felsiges Gelände (T3+) geht es dann weiter, hier muss man teils schon die Hände nehmen. In Richtung Schrecksee fällt das Gelände relativ steil ab, sodass man sich tendenziell (bei Schnee) eher in Richtung Osten halten sollte wenn der Weg nicht offensichtlich ist (im Sommer einfach dem Weg folgen).
Da die Gamsen aber offensichtlich auch einfach die Wanderwege nutzen und das auch im Winter war der Weg hier gut ersichtlich.

Vordere Schafwanne - Hintere Schafwanne
...ganz im Gegensatz zu diesem Streckenabschnitt (Jubiläumsweg). Der Wegweiser an der vorderen Schafwanne zeigt über eine Schneekuppe ins Nichts. Es ist kein Weg erkennbar, Wegweiser gibt es auf dem Weg ebenfalls keine und alle markierten Felsen sind im Schnee versunken.
Da ich aus der Vergangenheit weiß, wo der Weg in etwa verläuft und das Gelände problemlos zu passieren ist machen wir uns auf den Weg und spuren abwechselnd durch knie- bis hüfthohen Schnee.
Im November haben wir bei (etwas Schnee und überwiegend erkennbarem Weg) für das Stück 58 Minuten gebraucht. Heute haben wir für das gleiche Stück 2:20h gebraucht. Die Anstrengung durch den tiefen Schnee war nicht zu unterschätzen, uns sind beiden die Oberschenkel abgeraucht!
Das letzte Stück sind wir in der Dunkelheit mit Stirnlampen aufgestiegen, die Belohnung war ein Wunderschöner Sonnenuntergang!
Das Stück sollte man im Winter jedoch wirklich nur gehen, wenn man Ortskenntnis hat oder zumindest über ein GPS-Gerät mit GPX-Datei oder Karte verfügt. Weiterhin ist die Lawinengefahr am Jubiläumsweg nicht zu unterschätzen, also bitte im Vorhinein informieren!

Hintere Schafwanne - Parkplatz
Dank dem vielen Schnee gestaltete sich der Abstieg relativ einfach. Ab auf den Hosenboden und bergab. Spaß beiseite, bis zur Willersalpe sind wir sämtliche Steile Stücke tatsächlich auf dem Po abgerutscht. Von der Willersalpe folgt man dann einfach dem recht gut ersichtlichen Weg zurück bis zum Parkplatz.

Schwierigkeit

• Parkplatz Schrecksee: T3
• Schrecksee Kugelhorn: T4-
• Kugelhorn Schafwanne: T3+
• Schafwanne Parkplatz: T3