Skitour in den Pragser Dolomiten vom Pragser Wildsee über Großen Jaufen zum Gametzalpenkopf


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 1. Januar 2021 um 09:57.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:45
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch nach Zirl, Züge über Brenner nach Niederdorf, Bus zum Pragser Wildsee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus vom Pragser Wildsee nach Niederdorf, Züge über Brenner nach Zirl, PKW nach Garmisch

Nach Anfahrt mit dem Bus zum Pragser Wildsee war ich eigentlich schon eine Stunde zu spät dran. Ich folgte der gut angelegten Spur über den Pragser Wildsee südwärts, dahinter ging es wenig steil hinauf zum Nabigen Loch, das hier schon in 2 Skitourenberichten gezeigt wurde. Dort geht es ca. 35° aufwärts, beim Anstieg sind viele Spitzkehren erforderlich. Dahinter wurde das Gelände zu meiner Freude wieder flacher, dann aber muss die Mulde des Seabls durchschritten werden, wobei man mehr als 30m an Höhe verliert.

Es dauerte auf dem Weiterweg in einer Art Hohlen Gasse noch eine zeitlang, bis ich endlich in sonnenbeschienenen Bereich gelangte. Es handelt sich dabei um eine große Hochfläche östlich des Seekofels, die herrliche Ausblicke bietet, u.a. zu den Drei Zinnen. Aus ihr können noch zwei unscheinbare Gipfel erreicht werden, einer davon der Kleine Jaufen, wofür aber an diesem einem der kürzesten Tage des Jahres keine Zeit blieb.

Schließlich bog ich in nordwestliche Richtung um, um den Großen Jaufen zu erreichen. Bis dorthin u. zur nahen, nördlich von ihm gelegenen Scharte führte eine Aufstiegsspur. Von dieser Scharte kann man nordwestwärts steil Richtung Pragser Wildsee abfahren. Offenbar führten Skispuren hinunter, wovon ich mich aber nicht überzeugte.

So ging ich dahinter am zunächst mit Skier begehbaren Kamm nordwärts weiter und überschritt dabei eine Erhebung, die etwas höher als der Große Jaufen ist. Im weiteren Verlauf ging es noch über eine etwa 2565m hohe Erhebung, hinter der es mindestens 30hm abwärts geht. Dort ging ich zu weit oben am Grat, denn weiter unten kann man den obersten Bereich des Steilhangs mit Skier queren. Plötzlich fühlte mich fast ins Karwendel versetzt, denn ich geriet in genauso aussehendes brüchiges, splittriges Kalkgestein. Eine kurze grasdurchsetzte Passage mit Schnee war abzuklettern, wobei die Tourenskischuhe super Halt gewährten, die Skier aber lästig waren. Dann folgte noch eine IIer-Stelle, die ich ebenfalls weiter unten hätte umgehen können. Es reizte mich aber, sie abzuklettern, um mich davon zu überzeugen, dass ich das schaffe, auch wenn sie beim ersten Anblick abschreckend gewirkt hatte. In der  Scharte darunter deponierte ich die Skier u. ging am Grat bzw. unterhalb desselben das letzte Stück zum höchsten Punkt des Gametzalpenkopfs, wobei ich auf genügend Abstand zu den Wechten achten musste. Von dort zum Nordgipfel zu gelangen, ist etwas schwierig, aber dafür war sowieso keine Zeit mehr. Ich fuhr den steilen Hang ab, in dem es (noch) keine Spur gab u. dahinter weiter zu den Skispuren, die vom Großen Roßkopf herkamen.
Der Höhenverlust war dann erheblich, sodass ich einer Abfahrtsspur folgend wieder an die 100hm aufzusteigen hatte, um hinter einem flachen Rücken wieder die Skispuren, die zum Pragser Wildsee führten erreichen zu können. So wäre die Querung unterhalb es Grates zur o.g. Abfahrtmöglichkeit zum Pragser Wildsee vorteilhafter gewesen!
Der untere Teil der Abfahrt mit Lampe war dann kein Vergnügen, da anspruchsvoll. Unter der steilen Abfahrt im Nabigen Loch gibt es im Gelände Wellen u. Gräben, weswegen sich die Abfahrt bei Dunkelheit nicht einfach gestaltete. So kam ich viel später als gedacht an der Bushaltestelle an, wo ich kurz nach 19.00 Uhr in den Bus nach Niederdorf einstieg. Morgens hatte ich mich gewundert, dass so spät noch ein Bus fährt, wo es doch zu dieser Zeit wegen Corona praktisch keinen Tourismus gab. Aber ich hatte damit Glück, denn dass der Rückweg erst ca. um 18.40 Uhr beendet sein würde, hatte ich mir vor u. auch während der Tour nicht vorstellen können!



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