Grosser Rosskopf (2559m)


Publiziert von أجنبي , 1. Dezember 2015 um 23:02.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Hotel Pragser Wildsee – P. 1588 – P. 1830 – Nabiges Loch – Rossalm – Grosses Rosstal – Gamsscharte – Grosser Rosskopf – Gamsscharte – Weisslahn – Weisslahnsattel – Zwölf-Apostel-Scharte – P. 1582 – Hotel Pragser Wildsee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Pragser Wildsee (PP 5 Euro)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Pragser Wildsee
Unterkunftmöglichkeiten:Isidorhof, Toblach/Dobbiaco
Kartennummer:LK 1:25.000: Dolomiti di Braies – Marebbe

Auf der Heimreise aus den julischen Alpen legten wir einen ausgedehnten Zwischenhalt in Toblach/Dobbiaco ein. Uns erwartete ein Traumtag, den wir entsprechend auskosten wollten. Da in schattigen Höhenlagen noch Schnee lag, schrieben wir Monte Pelmo, Antelao und Co. definitiv ab und widmeten uns dem Grossen Rosskopf, den wir auf einer Rundtour besteigen wollten. Für alle Fälle hatten wir Pickel dabei, auf Steigeisen verzichteten wir.

 

Um 9.40 starteten wir bei herbstlicher Kälte beim Hotel Pragser Wildsee und spazierten gemütlich dem westlichen Seeufer entlang. Am Seeende ging es endlich in die Höhe. Bei der Verzweigung auf rund 2000m wählten wir die linke Variante hoch zur Rossalm (den Seekofel besuchen wir bei unsere nächsten Besuch, versprochen). Dort verlor sich der Weg ein bisschen im Weidegelände. Die blassen, roten Markierungen zu verpassen, ist dort relativ einfach, schadet aber auch nicht sonderlich – jedenfalls solange gute Sicht herrscht.

 

Von der Rossalm traversierten wir leicht absteigend ins Grosse Rosstal und stiegen durch dieses zur Gamsscharte hoch. Bevor wir uns dem Gipfelaufstieg zuwandten, warfen wir einen Blick in die Weisslahn. Und diese war – wen wundert's? – weiss. Uns wurde klar: Dieser Abstieg würde nicht ohne. Uns darüber bereits den Kopf zu zerbrechen fanden wir zwecklos. Stattdessen liefen wir in zehn Minuten auf den Gipfel und legten uns ins trockene Gras. Insgesamt waren wir bis hierher drei Stunden unterwegs.

 

Am Gipfelpanorama konnten wir uns kaum sattsehen, weshalb wir eine gefühlte Ewigkeit auf dem Grossen Rosskopf liegen blieben. Danach stiegen wir zur Gamsscharte ab und wandten uns der delikaten Weisslahn zu. Es lagen zwischen 10 und 15 Zentimeter Schnee. Der Weg durch das steile Geröll war zwar gespurt, aber die Spuren hart und gefroren. Für einen offensiven, weglosen, direkten Abstieg lag zu wenig Schnee im 35° bis 40° steilen, relativ homogenen Hang. Konzentriert und mit dem Pickel in der Hand (viel nützte er nicht, verbesserte aber die Gefühlslage) schritten wir in die Tiefe, uns insgeheim mehr Schnee und Tourenski (was für ein Abfahrtshang!!!) wünschend.

 

Ab ca. 2200m war die Geröllhalde schneefrei und der Abstieg zu Ende. Hier traversierten wir nun zum Weisslahnsattel, wozu ein kurzer Aufstieg nötig war. Danach führte uns der Weg entlang eines gerölligen, ausgetrockneten Bachs nach Westen, bevor es in den Südhang der Apostel ging. Es folgte eine schöne, zuweilen etwas schmale Traverse zu einer Aussichtsbank mit bester Aussicht auf den Pragser Wildsee und den Seekogel. Nach einer kurzen Pause stiegen wir zur Zwölf-Apostel-Scharte hoch und machten einen Abstecher nach Westen zu P. 1947, wo uns erneut ein lohnender Tiefblick zum Pragser Wildsee erwartete.

 

Nach der Scharte folgte der luftige, schattige Abstieg durch die Nordwand der Zwölf Apostel. Bald wurde der Weg etwas rutschig, danach ziemlich schmal, jedoch einfach (T4- oder so). Links ging es zünftig in die Tiefe, derweil man hoffte, dass einem von oben keine Steine auf den Kopf purzelten. Ich fragte mich an zwei, drei Stellen, wie lange der Weg noch halten würde. Stabiles Gelände sieht anders aus. Ketten hat es dort übrigens nirgends.

 

Bald erreichten wir das Ende der Traverse und landeten in einem zünftigen Felssturzgebiet. Durch dieses und danach durch den Wald stiegen wir zum See ab. Nach rund zweieinhalbstündigem Abstieg vom Grossen Rosskopf (inkl. Pausen) erreichten wir um 16 Uhr das Hotel Pragser Wildsee.

 

Die Tour wird auch vom Rother-Wanderführer „Dolomiten 5: Sexten-Toblach-Prags“ empfohlen. Wir würden die Tour eher in umgekehrter Richtung empfehlen.


Tourengänger: أجنبي


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