Guscha und Mädems - Eine abgespeckte Rundwanderung am Flumser Kleinberg


Publiziert von Grimbart , 3. Januar 2021 um 21:57.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:ca. 10,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den cff logo nach Sargans und mit den Buslinien 441 und 440 via cff logo Flums nach Flumserberg Saxli, Saxlirank. Anreise mit PKW: Auf der A13 und A3 via Sargans nach Flums. Dort auf der Bergstrasse durch Flums hindurch. Sodann am Ortsende nach links auf die Kleinbergstraße. Auf dieser nach Saxli bis zum Parkplatz bei der Talstation des Schönhaldenlifts.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Schönhalden
Kartennummer:LK Schweiz Nr. 1154 (Spitzmeilen) u. Nr. 1155 (Sargans) oder www.swisstopo.ch

Getrennt durch Schilstobel und Röllbach wird der wiesenbedeckte Flumser Berg mit Grossberg, Kleinberg und Hinterberg gemeinhin in drei Bereiche aufgegliedert, wobei der Klein- und Hinterberg in Kontrast zum touristisch erschlossenen Grossberg stehen. Sie verfügen mit ihrer offenen Landschaft und dem weit gespannten Wegenetz über ein ideales Terrain für attraktive Bergtouren. Das reizvollste Ziel über dem Flumser Kleinberg ist zweifelsohne der Hochfinsler. In Kombination mit der ihm vorgelagerten Guscha ist er von Schönhalden aus in einer ebenso aussichts- wie variantenreichen Höhenwanderung gut zu erreichen. Sollte das sommerliche Tagesgang-Wetter jedoch einmal nicht seinen üblichen Verlauf nehmen und sich in der gewitteranfälligen Luft schon vormittags was zusammenbrauen, so verbleibt mit der abgespeckten Runde über Guscha und Alp Mädems immer noch eine gleichermaßen erfrischende Alternative am beschaulichen Flumser Kleinberg.

 

Von der Flumser Parzelle Saxli gelangt man mit einer betagten 4er-Doppelkabinen-Pendelbahn hinauf zum Ausgangspunkt beim Berghotel Schönhalden. Der Gebäudekomplex mit Bergstation und Hotel ist wunderbar über dem Seeztal gelegen und besticht mit seinem Panorama zu den gegenüberliegenden Churfirsten und der Alvierkette. Die Ausblicke zu diesen zwei Gebirgszügen kommen in Folge dann auch keineswegs zu kurz.

Auf der Rückseite des Berghotels beginnt dann auch schon ein schöner Wiesenweg, der recht direkt über Alpweiden hinauf zu einer Viehtränke leitet. Von dort dann links um eine Kuppe herum weiter bergan erreicht man schließlich das Quellgebiet des Saxbachs. Einem deutlichen Steig in den Wald hinein folgend, leitet dieser über eine Lichtung hinweg zu einer Trockenmauer. Sodann – oberhalb der weitflächigen Moorlandschaft des Fulriets – um den Ostrücken der Guscha auf die Südseite wandernd, wo man kurz nach P. 1712 auf den Abzweig des Guschasteigs trifft.

Dem markierten Steig in westlicher Richtung folgend, wird gleich zu Beginn eine Steilstufe im Zick-Zack erklommen. Nach diesem ersten anstrengenden Anstieg geht’s hernach über einen von Alpenrosen und Heidelbeeren gesäumten Boden gemächlich bergan. Dabei steuert man einen sanften im Südwesten gelegenen Geländerücken an. Hat man diese Anhöhe erreicht, dreht der Steig nach Norden ab und wendet sich der Schwachstelle in einem Felsband zu. Auf einem erdigen, steilen Pfad erreicht man schließlich die Gratkante vor P. 1994. Hierher würde man auch über einen sich direkt an den Gratverlauf haltenden Steig gelangen.

Nach P. 1994 verläuft der Steig noch ein gutes Stück im Bereich der zerklüfteten Nordabbrüche. Mit zunehmendem Höhengewinn blinzelt über einem Grashang ein zum Tal hin vorgeschobenenes Kreuz hervor. Zu diesem empor hält man sich in der Folge an den sich zu einer Krete verschmälernden Kammrücken. Dem Gratweg folgend, weicht man alsbald ein paar harmlosen Felsabsätzen durch die Nordostflanke aus und erreicht so ohne große Mühen die Gipfelschneide der aussichtsreichen Guscha.

An einem großen Steinmann vorbei und den etwas südlich gelegenen höchsten Punkt überschreitend, wird am Weg hinunter zu den Wiesen des weitläufigen Schlachtbodens noch ein weiterer Steinmann passiert. Die wunderbaren Einblicke zum Hinderchamm mit Hochfinsler und Hochgamatsch wurden an diesem Tag jedoch von bedrohlich anmutenden Wolkentürmen getrübt, die erste Zweifel an meinem Vorhaben zum Hochfinsler aufzusteigen nährten. Da im nachfolgenden Abstieg vom Schlachtboden zum Chammhüttli die Wolken immer dunkler und Sonnenfenster immer rarer wurden, wuchs aus diesen Zweifeln schließlich der Entschluß den Hochfinsler auszulassen und vom Chammhüttli direkt zum Mädems-Hintersäss abzusteigen.

Von stattlichen Felswänden überragt, liegt das Chammhüttli recht verwaist in einer kleinen Karmulde. Nach Norden hin von einer gut erhaltenen Trockenmauer begrenzt, steigt man am Hüttli vorbei zu einem Durchschlupf ab. Ein breiter, recht steiniger Weg führt nun in einen Geländetrichter hinab. Diesen in nordöstlicher Richtung verlassend, folgt anschließend eine längere Hangtraverse. Schließlich in zwei Kehren hinunter zu einem Weideboden und über die Alpweiden hinaus zum Hintersäss der Alp Mädems.

Für den Rückweg nach Schönhalden bieten sich vom Hintersäss zwei Varianten an. Die kurze führt über die Feuchtwiesen der Alp Mädems direkt hinüber zum Abzweig des Guschasteigs. Danach geht’s auf bereits bekanntem Weg hinab nach Schönhalden. Bei einer Besteigung des Hochfinslers wäre diese Variante auch mein Rückweg gewesen. Da aber die Sonne – trotz der über dem Hinderchamm sich bedrohlich auftürmenden Wolken – noch die Regentschaft über dem Seeztal und der Alvierkette innehatte, nahm ich am Weg zurück nach Schönhalden den „Umweg“ über das Mädems-Vorsäss und die Neualp.

An den Gebäuden des Hintersäss vorbei folgt man hiezu dem Fahrweg hinab bis zum Mädems-Vorsäss. Durch die abwechslungsreiche Moor- und Alplandschaft von Mädems flanierend, schwirrte im Kopf immer wieder die Frage herum, war es die richtige Entscheidung den Hochfinsler auszulassen? Rückblicke zur Guscha und dem Hinderchamm wurden zur Bestätigung, das Herz blieb dennoch zweigeteilt. Vielleicht wäre es sich alles ausgegangen, aber ob es auch so ein Genuss geworden wäre, wie ich ihn mir erhofft hatte, wäre in Anbetracht von Petrus' angeworfener Brauküche aber mehr als fraglich gewesen.

Gleich nach dem Mädems-Vorsäss verlässt man den Fahrweg nach rechts und kürzt diesen über Wiesenwege ab. An einer Baumgruppe rechts vorbei, geht’s in zwei Kehren über eine Grasstufe hinab zu einem Boden. Dort dann entlang eines Weidezauns vor zu einer Geländekante, hält man sich im Anschluss eher links und steigt über die Wiese hinunter zum Fahrweg an der Neualp.

Damit wäre mit der Neualp der tiefste Punkt der Rundwanderung erreicht. Bei P. 1430 folgt man einem Saumweg in nordwestlicher Richtung. Über eine langgezogene Weidelichtung wandernd, geht’s an den Röllbach heran. Über diesen hinweg steigt man anschließend über einen Wiesenpfad hinauf zur Alp Stutz. Dort trifft man dann wieder auf einen Saumweg, der aussichtsreich in leichtem Auf und Ab zurück nach Schönhalden führt.

 

Gehzeiten:

(Flumserberg, Saxli) – Schönhalden, Bergstation – Fulriet – Abzw. Guscha (ca. 30'') – Guscha (ca. 55'') – Chammhüttli (ca. 20'') – Mädems, Hintersäss (ca. 25'') – Mädems, Vorsäss – Neualp (ca. 45'') – Stutz – Schönhalden, Bergstation (ca. 35'') – (Flumserberg, Saxli)


Tourengänger: Grimbart


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