Kreuzspitze, 3455m
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Sehr einfache aber anstrengende Tour, wenn sie an einem Tag gegangen wird. Die Kreuzspitze wird oft als einer der höchsten "Wandergipfel" bezeichnet, da keine Gletscherbegehung oder Kletterei notwendig ist.
Die Aussicht vom Gipfel ist einmalig! Die Kreuzspitze befindet sich gewissermaßen in Mittelpunkt der Ötztaler Alpen und entsprechend umfassend ist der Ausblick: Wildspitze im Norden, Weißkugel im Westen, Similaun und Hintere Schwärze im Süden Süden...
Beschreibung:
Um 9.30 Uhr kam ich in Vent (1.895 m), im hinteren Ötztal an. An diesem herrlichen Sommertag im Juli hatte ich Mühe, einen Parkplatz zu finden. Ich war etwas spät dran, und machte ich mich mit den anderen Wanderern, die sich keine so ehrgeizigen Ziele vorgenommen hatten, auf den Weg zum Martin-Busch-Haus.
Der breite Weg zur Hütte steigt insgesamt mäßig steil an und bald dominiert die Firnpyramide des Similaun (3.599 m) die Szenerie (siehe Bild unten).
Für die 600 Höhenmeter zum Martin-Busch-Haus (2.501 m) brauchte ich knapp 3 Stunden zu Fuß. Die ca. 10 km lange Strecke ist für Mountainbikes gut geeignet. Damit liesse sich einige Zeit sparen.
Das Martin-Busch-Haus liegt am Fusse der Mutmalspitze (3.522 m) und eignet sich als Ausgangspunkt für mehrtägige Touren (z. B. Similaun, Hintere Schwärze oder auch Kreuzspitze).
An der Hütte sollte man sich erst mal ausruhen, denn der nächste Abschnitt des Weges zur zerstörten Brizzihütte ist steil und anstrengend. Zuerst geht es an der ebenfalls verfallenen alten Samoarhütte vorbei dann windet sich der gut markierte Pfad in Serpentinen einen Grashang hinauf. Doch die Anstrengung lohnt sich. Immer beeindruckender wird die Aussicht auf die Nordwände des Similaun (3.599 m) und der Hinteren Schwärze (3.624 m). Früher war die Nordwand noch durch einen Eispanzer bedeckt. Durch das Abschmelzen der Gletscher in den letzten Jahren zeigt sich die Nordwand nun in schmutzigem Schwarz (siehe Bilder).
In einer Höhe von ca. 2.900 m wird es wieder flacher. Das Gebiet hier wird "auf den Sömen" genannt und ist durch den Brizzisee, einige kleinere Seen und den Resten der Brizzihütte geprägt. Nach der Hütte wird der Pfad wieder steiler und schlechter. Über Blockfelder, Geröll und je nach den Verhältnissen über Schneefelder steigt der Weg zur Gratschulter hinauf. In diesem Bereich ist der Weg etwas schwierig zu finden, was aber nicht schadet. Man muss sich nur in Richtung der Vertiefung des Südostgrates orientieren.
Hat man endlich den Südostgrat erreicht, ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Nur noch ein Stück den Grat hinauf, dann ist man oben. Auf dem Grat muss bis in den Spätsommer hinein mit Schnee gerechnet werden. Hier ist auch etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Doch insgesamt ist die Tour bei normalen Verhältnissen leicht.
Hat man den den langen Aufstieg erst mal hinter sich, dann entschädigt die Aussicht für die Anstrengung. Alle wichtigen Ötztaler Gipfel sind zu sehen: Wildspitze (3.772 m), Weißkugel (3.739 m), Hintere Schwärze (3.624 m), Similaun (3.599 m), Ramolkogel (3.551), Hoch Vernagtspitze (3.539 m) u.v.m.
Ich verweilte nicht mehr allzu lang auf dem Gipfel, denn es war schon nach 17:00 Uhr und ich hatte noch einen langen Abstieg vor mir. Viele Wanderer waren ab dem Martin-Busch-Haus nicht mehr anzutreffen. Aber von diesen war ich der letzte, der an diesem Tag den Gipfel bestieg. Dies ist normalerweise nicht empfehlenswert, bei gutem Wetter und einfachem Wegverlauf aber nicht problematisch.
Der Abstieg erfolgt über den gleichen Weg wie der Aufstieg. In gut 4 Stunden war ich dann wieder am Parkplatz in Vent, inzwischen war es schon Nacht geworden.
