Hochtour ab Adolf-Nossberger Hütte auf Keeskopf und 5 Klammerköpfe, Überschreitung Klammerscharte


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 27. September 2020 um 12:10.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schober-Gruppe
Tour Datum:14 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Nach Übernachtung auf der Terasse der Adolf-Nossberger Hütte - der Hüttenwirt war über Nacht abwesend gewesen u. hatte daher die Hütte verschlossen - wanderte ich an diesem traumhaften Septembertag auf einem markierten Steig u. weiter oben über ausgedehntes Gletscherschiffgelände mit Markierungen auf den Keeskopf. Ich sah nicht immer die Markierungen, aber man kann fast beliebig gehen. Zuletzt geht es über Blöcke, an denen auch mal die Hände braucht, auf den Gipfel.

Von dort stieg ich im Blockgelände nordwärts ab, um den Südlichen Klammerkopf zu erklimmen. Der linke Grat zu ihm hinauf ist zu schwierig, weshalb ich die rechte Rinne, die zur obersten Scharte unter dem Gipfel führt, für den Aufstieg wählte (T5).

Vom Gipfel ging es anspruchsvoll weiter zum nächsten Gipfel, dem Westlichen Klammerkopf. Eine schroffe Gratpassage mit einem hohen Felszacken konnte ich auf der Westseite über plattige Felsen mit guten Griffen u Tritten umgehen (I-II-). Dahinter folgt ein kurzer, wenig schwieriger Anstieg auf den Westlichen Klammerkopf.

Von diesem Gipfel geht es im Blockwerk in eine nur wenig tiefer liegende Scharte, von der aus der Hohe Klammerkopf wenig schwierig bestiegen wird. Der Übergang zum wenig niedrigeren Östlichen Klammerkopf macht auch keine Probleme.

Von diesem 4. Klammerkopf konnte ich nicht nordwärts weitergehen, da der Grat zu schwierig wird. So stieg ich in der SO-Flanke wenig schwierig bestimmt 150hm ab, bis ich in der Geröllflanke unter dem für mich unerreichbaren Westlichen Niederen Klammeropf in nördliche Richtung queren konnte. Zwischen den beiden nördlichsten Klammerköpfen stieg ich in einer Rinne zur Scharte hinauf, von der aus ich zunächst versuchte, den Niedrigsten Klammerkopf zu erreichen. An einer ausgesetzten Gratstelle, die man dahinter nach links wegen des folgenen schwierigen Felsaufschwungs in die Flanke verlassen müsste, drehte ich um, da das Gestein teilweise brüchig ist u. man damit rechnen muss, auf lockere Felsbrocken zu stoßen, an denen man sich nicht festhalten kann. Ein Weitergehen war mir so zu riskant, wahrscheinlich lebensgefährlich!

Von dieser Stelle sah der Anstieg auf der anderen Seite der Scharte zum Östlichen Niederen Klammerkopf sehr steil u. etwas schwierig aus. Über der Scharte fand ich jedoch rechts unterhalb des Grates eine Möglichkeit, aufzusteigen u. weiter oben nach links zum Grat hinaufzuklettern (I-II). Darüber war er nur wenig schwierig zu begehen. Ganz oben angekommen, freute mich, von dieser Scharte wenigstens einen Gipfel erreicht zu haben.

Nach Abstieg in der Rinne und darunter noch über ein Stück der Flanke befand ich mich ca. 200m unter der Klammerscharte. Eine große Markierung an den Felsen rechts des Geröllcouloirs weist den Weg, darüber sah ich keine weiteren Markierungen mehr. Ein Stück kann man sich an einem Drahtseil an den rechten Felsen festhalten. Darüber geht es sehr mühsam im Geröll hinauf. Erst an der Scharte angekommen, sah ich dass ganz oben an den linken Felsen ebenfalls ein Drahtseil angebracht ist. Um dieses benutzen zu können, muss man irgendwo weiter unten die Seite des Couloirs wechseln.

Auf der Nordseite der Scharte, auf der ein geröllbedeckter Gletscher(rest) liegt, sah ich keine Markierungen u. keine Trittspuren. Ich musste ganz oben eine kurze Rinne (T6-) rechts abklettern. Anscheinend geht die eigentliche Route etwas weiter links. Von unten sah ich eine schneegefüllte Rinne, in der ich vielleicht auch hätte absteigen können. Das obere Ende war nicht zu sehen. Egal, ich war hierher ohne Probleme gekommen!

Der Abstieg war zeitraubender als gedacht. Ich kürzte weit unten oberhalb eines kleinen Sees schräg nach links ab. Nach einiger Zeit hatte ich den Talgrund erreicht u. bald darauf auch den markierten Steig, der von der Elberfelder Hütte zur Gößnitzscharte führt. In diesem Tal lag auch einmal ein Gletscher (vielleicht vor 100 Jahren). Flach geht es ein größeres Stück durch dieses hindurch, zuletzt folgt ein etwas steiler Anstieg zur Scharte hinauf. Nachdem ich oben angekommen war, folgte ich bei einsetztender Dämmerung Markierungen zum Gößnitzkopfbiwak.



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