Piz Glims- Eine Tour hoch über Lavin


Publiziert von SvenjaAmm , 12. September 2020 um 20:05.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum: 9 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Piz Linard-Gruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1567 m
Abstieg: 1562 m
Strecke:18km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto von Tarasp bis zum Bahnhof Lavin (ca. 20min)

Wanderung ab Lavin Bahnhof- Chamanna Linard- Lais da Glims- Fuorcla da Glims- Piz Glims- Val Sagliains- Bahnhof Lavin. Sehr lange und anstrengende Wanderung. 

Die Wettervorhersage für den Tag dieser Tour war sehr vielversprechend, so entschlossen sich meine Schwester und ich wieder einmal hoch in die Berge zu gehen. Und die Vorhersage hat nicht zu viel versprochen: Tatsächlich war das Wetter perfekt und wir konnten einen schönen Tag in den Bergen verbringen. Diesmal sollte es der Piz Glims, der gegenüber des bekannten Piz Linards lokalisiert ist, sein. 

Um viertel vor acht sind wir in Lavin beim Bahnhof gestartet und haben uns auf den Weg zu unserem ersten Wegpunkt, der Chamanna Linard, gemacht. Bereits ziemlich am Anfang der Tour ging es steil bergauf und man konnte innert kurzer Zeit rasch an Höhe gewinnen. Bis zur Chamanna Linard haben wir ca. 1 3/4 Stunden benötigt. Etwas oberhalb der Hütte haben wir einen kleinen Snack gegessen, bevor es weiter zu den Lais da Glims ging.

Dort angekommen habe ich mich zum ersten Mal gewagt, in einen Bergsee zu hüpfen. Das Wasser war eiskalt, aber direkt unterhalb des wunderschönen Piz Linards zu schwimmen war ein einzigartiges und wunderbares Erlebnis... Auch wenn ich nach etwa 40 Sekunden wieder aus dem Wasser raus musste, da es viel zu kalt war. ;-) Hier haben wir ziemlich lange Rast gemacht. Nach unserer langen Rast sind wir dann zur Fuorcla da Glims aufgestiegen.

Der Weg vom See zur Fuorcla führt grösstenteils durch einen Geröllhang, wobei der Weg nicht klar ersichtlich ist und auch die Markierungen sieht man nicht immer auf Anhieb (oder zumindest war dies bei uns so). Der Anstieg bis zur Fuorcla wird immer steiler und mühsamer. Oben bei der Fuorcla angekommen haben wir jedoch bereits wieder vergessen wie anstrengend der Aufstieg war, denn die Aussicht war bereits hier prächtig. Bevor wir zum Piz Glims aufgestiegen sind haben wir uns nochmals kurz verpflegt, doch wir konnten es kaum erwarten auf den Gipfel zu steigen. Kurzer Hinweis: Der Weg bis zum Gipfel ist weder auf dem Wegweiser bei der Fuorcla da Glims aufgeführt noch markiert. Es lässt sich jedoch gut einen Weg finden und es lohnt sich definitiv noch auf den Piz Glims zu gehen, statt nur bis zur Fuorcla. Man ist relativ schnell oben und es sollten sich keine zu grossen Schwierigkeiten ergeben. Die Aussicht von oben war wahnsinnig schön. Der Berg scheint nicht häufig besucht zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass dies daran liegt, dass er auf keinem Wegweiser aufgeführt wird und der Weg dorthin auch nicht markiert ist. Zudem steht er sicherlich auch im Schatten des mächtigen Piz Linards. Doch er bietet ebenfalls eine wunderschöne Aussicht auf das ganze Unterengadin und zahlreiche Berggipfel. Vorallem die Aussicht auf den Piz Linard ist einzigartig. Wir sind noch etwas weiter dem Grat entlang gelaufen, bevor wir eine Gipfelrast gemacht haben. Nach einer Verpflegung, einem Gipfelbucheintrag und ein paar Bildern haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Wir sind zunächst wieder zur Fuorcla abgestiegen.

Anschliessend mussten wir zunächst über Schutt, danach über einen Geröllhang laufen, um ins Val Sagliains zu gelangen. Wir haben den Weg allerdings aus den Augen verloren und mussten über sehr loses Geröll wieder auf den richtigen Weg gelangen. Kaum ein Stein war wirklich fest. Beim Abstieg ins Val Sagliains muss man stetig konzentriert bleiben, denn in dem vielen Geröll kann man sich schnell einmal verirren. Als wir wieder auf dem richtigen Weg waren, war die Erleichterung gross. Danach sind wir ziemlich schnell im Tal angelangt. Doch auch hier haben wir den Weg wieder verloren und mussten den Fluss überqueren, um auf die andere Seite zu gelangen. Der Weg bis nach Lavin war z.T. ziemlich verwachsen und man musste stets konzentriert bleiben, denn ansonsten hätte schnell ein Fehltritt passieren können und man wäre in der Aua da Sagliains (der Fluss, der durchs Tal fliesst) gelandet. Der Weg zog sich sehr in die Länge und schien kein Ende mehr zu nehmen. Völlig erschöpft erreichten wir nach knapp unter neun Stunden wieder unseren Ausgangpunkt, den Bahnhof Lavin. Ursprünglich wollten wir nach Susch wandern, doch wir waren so erschöpft, dass wir uns trotzdem entschieden, nach Lavin abzusteigen. 

Eine wunderschöne, lohnende, aber lange Tour hoch über Lavin. Technisch geschehen nicht zu schwierig. Bewerten würde ich sie grösstenteils mit T3, teilweise (v.A. in den Geröllfeldern) mit T3+.Den Abschnitt, den wir durchs Geröll machen mussten, als wir uns verirrt hatten, würde ich evtl. sogar mit T4- bewerten. Insgesamt mit allen Pausen, Schwumm im Bergsee, Gipfelrast etc. haben wir 8 Stunden und 55 Minuten für die Tour gebraucht. Ohne Pausen etc. waren es lediglich 6.5h. 

Tourengänger: SvenjaAmm


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