Nasser Aufstieg über den Pürzlgrat auf die Brunnsteinspitze (2180m)


Publiziert von Kris , 3. September 2020 um 21:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:31 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:Scharnitz - Pürzlgrat - Brunnsteinkopf - Rotwandlspitze - Brunnsteinspitze - Brunnsteinhütte - Scharnitz
Kartennummer:DAV 5/1 Karwendel West

Leider war mir mal wieder kein Wetterglück beschieden, sodass ich mich nach Alternativen umsah, die auch bei schlechtem Wetter mit wenig Risiko machbar waren. Zufällig stieß ich dabei auf den Pürzlgrat über Scharnitz. Da Scharnitz nur eine Bahnstation von meiner Unterkunft in Seefeld entfernt lag, ging es also an meinem zweiten Urlaubstag los .. 

Das Wetter war in den Berichten sehr unsicher, und der Pürzlgrat wird mehrheitlich in Waldgelände bestritten, das hatte ich nicht vollends durchdacht. Aber zuerst startete ich in Scharnitz, wo ich prompt die falsche Abzweigung nahm und Richtung Pleisenspitze startete. Dadurch verlor ich ca. 15min. Nachdem ich den richtigen Einstieg fand, ging es nur wenig steil innerhalb einer halben Stunde zur Adlerkanzel. 

Danach steilt der Weg auf dem Waldsporn merklich auf, was aufgrund der vorherrschenden Nässe sehr unangenehm ist. Ich kann gleich vorweg nehmen - bei Nässe empfehle ich die Tour nicht zur Nachahmung. Dafür geht der Weg zu oft über unzählige Wurzeln die bekanntermaßen kaum begehbar sind bei starker Nässe. An einer Stelle im mittleren Sporn zweifel ich sogar ob ich weitergehen sollte da die Passage ausgesetzt eine schrofige Steilstufe nimmt, durchsetzt mit Wurzeln. Ich schummele mich hoch und danach wird es besser. Besser, da das Gelände schrofiger wird. 

Bald gelange ich dadurch an die klettertechnische Schlüsselstelle, eine schrofige Steilstufe (I). Die Nässe und eine im Weg befindliche Latsche zwingen zu einer kurzen Querung, die etwas heikel ist. Das Gelände ist durchaus ausgesetzt (T4-). Danach wird es deutlich leichter und so zieht sich der Weg in Serpentinen, durch das Schrofengelände. Die Hände kommen dabei durchaus zum EInsatz (T3+). Hier treffe ich auch auf die ersten anderen Begeher, die den Pürzlgrat abwärts begehen. Je höher ich komme, desto einfacher wird das Gelände. Dabei übersteigt man den Brunnsteinkopf, ohne es zu bemerken. Nun gibt es unterhalb  der Brunnsteinspitze zwei Varianten, eine steiler auf den Grat führend und einer unterhalb der Brunnstein - und Rotwandlsitze querend. Ich entscheide mich für letztere. Teilweise fast weglos quert man hier den schuttigen Hang (T3+). 

Die Querung endet an der Tiroler Hütte (2100m). Ab hier sind es dann nur noch wenige einfache Meter bis zur Rotwandlspitze und zur Brunnsteinspitze. Der Gratübergang ist nur an einer Stelle etwas schmaler, aber total einfach. Nach kurzem Aufenthalt dann Abstieg über den Brunnsteinsteig zur Brunnsteinhütte. Diesen war ich vor 5 Jahren nach dem Mittenwalder Klettersteig schon einmal gegangen und so fällt es mir wie Schuppen von den Augen - ich stand auch bereits vor 5 Jahren schon auf Brunnstein - und Rotwandlspitze. Nur eben ohne den Pürzlgrat. So wird das nichts mit dem neuen Gipfelsammeln ;) Der Brunnsteinsteig ist an einigen Stellen versichert (T3+). 

An der Hütte esse ich Kaspressknödel mit Sauerkraut und nehme ein Skiwasser zu mir. Ich steige sehr schnell ab zur Materialseilbahn und zurück über die Bundesstraße rein nach Scharnitz wo ich mit 10min Puffer den Zug zurück nach Seefeld erreiche. 

Netter Waldsporn und einfacher Grat auf 3 Gipfel über Scharnitz, was ich allerdings nicht bei Nässe empfehlen kann zur Nachahmung. 


KONDITION 2.5/5
ORIENTIERUNG 2.5/5
TECHNIK 2.5/5
EXPONIERTHEIT 2.5/5



Tourengänger: Kris


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