Mittenwalder Höhenweg


Publiziert von Tef , 7. November 2011 um 20:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:31 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B2 Ausfahrt Mittenwald Karwendelbahn, dort zahlreiche kostenlose Parkplätze.
Kartennummer:Kompass Nr.26

Nach zwei größeren Touren wollten wir uns heute bei einer kleineren erholen.
Aber schön sollte sie trotzdem sein und wenns geht aussichtsreich. Da bot sich förmlich der Mittenwalder Höhenweg an, der ja eh schon lange auf unserer Tourenliste stand. Aber traditionel überlaufene Wege schieben wir immer vor uns her.
Gleich vorneweg: diese Jahreszeit mit dem ersten Schnee am Weg sorgt für recht einsame Verhältnisse. Momentan hat es vor allem nordseitig bis zur Sulzeleklammspitze recht viel Schnee, der jedoch meist sehr gut zu gehen ist.
Technisch ist der Höhenweg nicht schwer und mit Seilen, Leitern und Geländern versichert. Ohne Schnee nicht schwerer als T3 einzustufen. Sicherungsutensilien sind für geübte entbehrlich, lediglich bei der Querung der Sulzeleklammwände besteht eine gewisse Steinschlaggefahr.
Benutzt man die Karwendelbahn, halten sich die Aufstiegsmeter in Grenzen. Der Höhenweg ist natürlich sehr schön, die Aussicht stets prächtig. Auch der Abstieg bis zur Brunnensteinhütte ist sehr schön und ein landschaftliches Schmankerl kann man noch einbauen, wenn man im unteren Teil des Abstieges teilweise über den Leiternsteig geht.
Los geht es von der Bergstation mit dem markanten Rohr, wo wir mit der 44 Jahre alten Karwendelbahn zum Jubelpreis von 7.50€ (44% Ermäßigung) hochgerauscht sind. Mitte November hat sie ausgedient, die ehrwürdige Gondel mit der Menschenwaage.
Man könnte zuerst noch die Westliche Karwendelspitze mitnehmen, doch wir sind heut superfaul, außerdem wollen wir dem Trubel so schnell wie möglich entrinnen.
Also steuern wir direkt auf die Nördliche Linderspitze (2372m) zu, wo der Höhenweg beginnt. Es liegt sofort Schnee, doch ist gut gespurt. Zwar gibt es ab und an auch etwas vereiste Stellen, doch kann man sich wie gesagt immer gut festhalten. Die ausgesetzten Stellen halten sich in Grenzen, eine Querung auf Holzplanken ist trocken und gut zu bgehen. Auf den zahlreichen Leitern und Eisenstiften ist es halt wegen des Schnees an den Sohlen etwas rutschiger. So geht es kurzweilig über die Mittlere zur Südlichen Linderspitze.
Hier kommt man in südseitiges, aperes Gehgelände hinab zur Scharte nördlich der Sulzleklammspitze. Man steigt nun links abwärts und quert in den Schnee. Es gibt ein gute Stapfspur, auch später, wo es steil nach oben geht und die Versicherungen bereits teilweise unter Schnee liegen. Man kommt in einen engen Spalt, wo normalerweise Eisenstifte helfen. Diese sind auch unter Schnee, doch läßt es sich auch hier problemlos steigen. Wir kommen wieder mehr in die Sonne und die Schneedecke tritt zurück.
Problemlos erreichen wir die Sulzleklammspitze, wo wir uns zu einer ersten größeren Pause niederlassen. Hier scheint es sich größtenteils abgeschneit zu haben, denn in der südlichen Gruppe liegt nun deutlich weniger Schnee.
Weiter geht es mesit sehr aussichtsreich am Grat hinab, dann wieder hoch zur Kirchlspitze. Danach folgt noch ein kurzes Gratstück, ehe es über einen Wiesenhang hinab in den Brunnsteinsattel geht, wo rechts der Pfad zur Brunnsteinhütte führt.
Wir wollen jedoch noch hinüber zur Brunnensteinpitze, die wir ja bereits einmal von Scharnitz aus bestiegen haben. Dazu steigt man auf der anderen Seite wieder hoch, geht an der kleinen Tiroler Hütte vorbei und erreicht so die Rotwandlspitze. Von hier sind es nur noch wenige Minuten hinab und kurz hinauf zum Gipfelkreuz.
Nach einer weiteren Rast steigen auch wir abwärts zur Brunnensteinhütte, anfangs ein bißchen mühsam, später recht bequem durch Latchengassen. Schön sind dabei die Blicke hinab ins Isartal und hinüber ins Wettersteingebirge.
Ab der Hütte beginnt ein typischer Hüttenzutieg: viele, ja nicht zu steile unnötig flache Serpentinn im Wald. Schöner wird es wieder, als wir den Hüttensteig verlassen und geradeaus zur neuen Brücke über die eindrucksvolle Sulzleklamm gehen. Gleich dahinter steigen wir nicht ab, sondern zweigen nach rechts auf den Leitersteig ab. Das kostet zwar zunächst inige Höhenmeter, aber es lohnt sich, denn der Steig ist schön und die Natureindrücke noch mehr!
So geht es eine Weile quer dahin, bis wir dann beim nächsten Abzweig doch links hinab Richtung Mittenwald gehen. Auch dieser Teil ist recht schön. schließlich erreichen wir die Talsohle. Nun muß man noch, parallel zur Bundesstraße, zurück zur Talstation.
Hier kann man zum Abschluß schön in der Abendsonne sitzen, eine Karwendelweiße zischen und zu den sonnenbeschienenen Felswänden schauen.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (2)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 7. November 2011 um 20:55
Hallo Tef, gratuliere zur schönen Karwendeltour - die fehlt mir noch!
Wenn ihr mit der Bahn hochgefahren seid, habt ihr den Karwendelsteig verpasst. Er ist landschaftlich wirklich überragend schön und lohnt jeden zusätzlichen Schweißtropfen.
Beste Grüße aus Kochel!

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. November 2011 um 21:20
Danke!
Ja, den haben wir verpasst, aber der war uns um diese Jahreszeit zu schattig. Außerdem steht bei uns noch die Viererspitze auf der Liste..am besten auf der von dir beschriebenen Tour, und dann ist er fällig
beste Grüße
Tef


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