Mittenwalder Höhenweg (ca. 2.300 m) oder 8 mit einem Streich


Publiziert von Gemse , 14. Juni 2013 um 11:33.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:15 Oktober 1986
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Bergstation Karwendelbahn - Westliche Karwendelspitze - Karwendelgrube - Mittenwalder Klettersteig - Tiroler Hütte - Brunnsteinspitze - Brunnsteinhütte - Talstation Karwendelbahn (14,5 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Mittenwald
Von München über die BAB 95 nach Garmisch-Partenkirchen. Von hier über die B 2 nach Mittenwald. Die Ortsumgehung (links) benutzen und an der Ausfahrt Mitte direkt zur Talstation der Karwendelseilbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Mittenwald, Tiroler Hütte (6 Lager wenn geöffnet), Brunnsteinhütte. An der Bergstation der Karwendelbahn keine Unterkunft !!!
Kartennummer:AV-Kartr Karwendel West

Beherrschend erhebt sich das Karwendel über dem Geigenbauerdorf Mittenwald. Genauer betrachtet ist es ein Teil der 18 Kilometer langen Nördlichen Karwendelkette, die in einem lang gezogenen Halbkreis das Karwendeltal abschirmt und bei einer Durchschnittshöhe von 2400 Meter insgesamt 25 Hauptgipfel trägt. Die Nördliche Karwendelkette ist zwar nur halb so lang wie der Karwendel-Hauptkamm, weist aber eine stolze Reihe ansehnlicher Berggestalten auf: östliche Karwendelspitze, Wörner, Tiefkarspitze und die abenteuerliche Gipfelwelt direkt oberhalb von Mittenwald, wo die Viererspitze hoch in den Himmel ragt. In diesem verwinkelten Felsbereich nimmt die westliche Karwendelspitze an Höhe (2385 m) den ersten Rang ein. Außerdem ist sie der meistbesuchte aller selbständigen Karwendelberge: Von der Bergstation ist es ja auch nur ein Katzensprung zum Gipfel!
Gleichzeitig beginnt dort in der Karwendelgrube der Mittenwalder Höhenweg, der anspruchsvollste und interessantste Weg seiner Art in dem ganzen Karwendel. Eine gute Tagestour im alpinen Gelände, an Leitern und Steigklammern.
Der eigentliche Mittenwalder Höhenweg beginnt also bei der Bergstation (2144 m) der Karwendelseilbahn in der Karwendelgrube. Man kann es sich einfach machen und mit der Gondel hochfahren (dann ist die Tour ohne weiteres an einem Tag durchzuführen). Ein besseres Kennen lernen des Berglands gewähren die Aufstiege über die Mittenwalder Hütte oder über die Dammkarhütte zur Karwendelgrube. Jeder dieser Wege hat seinen Reiz.

Wir entscheiden uns heute für den bequemeren Weg und fahren mit der Seilbahn hoch in die Karwendelgrube.

Ein kurzer Abstecher zur Westlichen Karwendelspitze (2385 m) ist möglich. Der Aufstieg ist unschwierig, das abschließende Stück mit Drahtseilen gesichert. An schönen Tagen drängen sich die Leute am Gipfel.

Tafeln zeigen den Beginn des Mittenwalder Höhenwegs. Er hält sich in seinen großen Zügen an den Kammverlauf der Nördlichen Karwendelkette, die bei der Linderspitze in Südrichtung einschwenkt und die deutsch-österreichische Grenze markiert.

Es dauert nicht lange, dann stehen wir vor den ersten Leitern und Eisenklammern. Nach der Nördlichen Linderspitze (2373 m) geht es über einen steilen Grashang hinunter zum so genannten Steinernen Zaun. Hier kreuzt man den Heinrich-Noe-Weg - ebenfalls eine lohnende Höhenroute -, auf dem wir jetzt direkt zur Brunnsteinhütte gehen könnten (bei unsicherem Wetter ratsam!). Wir folgen aber doch dem Mittenwalder Höhenweg: Es heißt wieder ansteigen, wobei mehrere Leitern auf den Grat helfen, der weiterleitet zur Mittleren Lindnerspitze und weiter bis zum Gipfel der Südlichen Linderspitze (2305 m) verfolgt wird.

Hinüber zum Gamsangerl (2180 m), einem grünen Sattel nördlich der Sulzleklammspitze. von hier besteht die letzte Gelegenheit, zum Sulzleklammanger beziehungsweise auf dem Heinrich-Noe-Weg zur Brunnsteinhütte abzusteigen.

Vor uns liegt jetzt der Aufstieg zur Sulzleklammspitze. Am Einstieg befindet sich eine kleine Notunterstandshütte. Über einen Vorbau wird der Grat erreicht. und auch hier wieder Drahtseile und Eisenstifte. ursprünglich war dieser Anstieg eine Kletterei im II. und III. Schwierigkeitsgrad. Die Sulzleklammspitze ist ein doppelgipfeliger Felsbau, 2319 Meter hoch. Vom Hauptgipfel geht es durch einen Sattel zum Vorgipfel und anschließend über Rasenhänge abwärts ins Felsgelände.

Im Gegenanstieg wird dann die Kirchlespitze (2302 m) genommen, wo die größten Schwierigkeiten überstanden sind. Hier ist gute Gelegenheit zu einer kurzen Rast.

Der Weiterweg ist ein ungetrübter Genuss auf dem Grat hoch über Isar- und Karwendeltal: im Westen die Leutasch, darüber die Südabstürze des Wettersteins; im Osten, jenseits des Karwendeltals, reihen sich die Gipfel zwischen Pleisenspitze und Birkkarspitze, und im Süden zeigen sich die dunklen Nordwände zwischen Erlspitze und Hafelekar. Ab dem Brunnsteinanger (2069 m) nehmen wir den letzten nennenswerten Aufstieg in Angriff. Über Gras und Schrofen steigen wir zur Rotwandlspitze (2190 m) und weiter zur Brunnsteinspitze (2180 m), dem südlichsten und letzten Gipfel des Mittenwalder Höhenwegs. Erst beim Rückweg kehren wir kurz in der Tiroler Hütte ein, die bereits auf österreichischem Boden steht.

Wieder im Brunnsteinanger vertrauen wir uns dem Brunnsteinsteig an. Er senkt sich kehrenreich, passiert den nördlichen Rand der Roßzähne und führt schließlich durch Latschen und Geröll zur Brunnsteinhütte, einem herrlichen Aussichtsplatz über dem Isartal; 50 Minuten von der Brunnsteinspitze.
 
Beim Rückweg nach Mittenwald entschließen wir uns nicht für den Leitersteig über die Sulzleklamm und die Lindlahn, da er gesperrt ist.
So müssen wir bis ins Tal und den langen Talhatscher bis zurück zur Seilbahnstation.

Bergsteiger: Rosi, Mischi und Karl
 
Technische Angaben:
 
Mittenwalder Höhenweg:
Schwierigkeit:             2,5 – B
Anforderungen:
Kondition:                   mittel               (3)
Armkraft:                    etwas              (2)
Technik:                     etwas              (2)
Mut/Psyche:               etwas              (2)
Bergerfahrung:           mittel               (3)

Heinrich-Noe-Weg:

Schwierigkeit: 2 - A/B
Anforderungen:
Kondition:                   etwas              (2)
Armkraft:                    etwas              (2)
Technik:                     etwas              (2)
Mut/Psyche:               etwas              (2)
Bergerfahrung:           mittel               (3)

Allgemeine Angaben:

Tagestour für trittsichere und Schwindelfreie im alpinen Gelände. Nur bei sicherem Wetter. Effektive Gehzeit Karwendelgrube - Mittenwald (mit Westlicher Karwendelspitze): etwa 7 1/2 Stunden.
Insgesamt zu bewältigende Steigung: etwa 600 Meter.

Beim Aufstieg von Mittenwald über Mittenwalder Hütte oder Dammkarhütte verlängert sich die Tour um rund 4 Stunden.

Günstigste Jahreszeit: Ende Juni bis Ende September. Die erste Seilbahn fährt um 8 Uhr früh.

Der Heinrich-Noe-Weg, als Notabstieg, ist wesentlich leichter als der Mittenwalder Höhenweg und führt im Großen und Ganzen absteigend von der Karwendelgrube über die Brunnsteinhütte in etwa 5 Stunden nach Mittenwald.

Tour 153 <--- Tour 154---> Tour 155     (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)


Tourengänger: Gemse


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Geodaten
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