Leistchamm + Flügespitz - unschwierig aber schmierig


Publiziert von alpstein , 6. August 2020 um 09:28.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 5 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten   Speer-Mattstock 
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Weesen - Amden nach Arvenbühl; PP am Ortseingang und in der Ortsmitte (gebührenpflichtig)
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr auf Altschen
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Der Sommer machte kurz Pause, aber für Mittwoch war wieder Top-Bergwetter zu erwarten. Dieses wollte ich nutzen, um endlich mal ein Ziel anzupeilen, dass ich schon jahrelang vor mir hergeschoben habe. Der Leistchamm am westlichen Ende der „Neuen“ Churfirsten gilt als toller Aussichtspunkt. Schaut man aus Quinten am Nordufer des Walensees hinauf, besteht die Gefahr, sich eine Nackenstarre einzufangen. Nun war es Zeit, endlich mal von oben fast 1,7 km in die Tiefe auf den See zu gucken. Nach den Webcam-Recherchen war klar, dass der kurze, aber heftige Wintereinbruch dem Leistchamm keinen Neuschnee bescherte.

Der Tag begann leicht herbstlich. Die Tage werden schon wieder kürzer, Nebelschwaden zogen umher und über dem Mittelland lag schon eine Hochnebeldecke, welche im vorderen Toggenburg abrupt endete. Sonne pur war nun angesagt für den restlichen Tag. Bei 9 Grad startete ich am großen Parkplatz unterhalb von Arvenbüel.  Das Panorama Richtung Glarnerland war hier schon prächtig. In der Dorfmitte ging es dann erst einmal Richtung Beerenbach hinab. Bald verließ ich den Asphalt und wanderte Richtung Alp Looch bergan (T1).

Am First, P. 1663 angekommen,  ein erster schöner Blick Richtung Alpstein. Ein paar Jungrinder stürmten heran, um mich zu begrüßen. Die Fortsetzung der Route erfolgt dann auf einem Bergweg, der in vielen Serpentinen über den Bergrücken nach oben zieht. Teilweise etwas ruppig und an einigen Stellen von Schrofen durchzogen,  eigentlich ein einfaches Unterfangen ohne jegliche Absturzgefahr.  Ganz so trivial war es gestern aber nicht, da der Bergweg und die Schrofen nach den starken Regenfällen unglaublich rutschig waren. Nach oben hin legt sich die Steilheit des Geländes etwas zurück und man steht bald am Gipfel vom Leistchamm (2101 m). Das Gipfelkreuz kriegt man erst wenige Meter vor dem höchsten Punkt zur Gesicht.

Es waren noch einige andere oben, die sich aber auf der großzügigen Gipfelwiese gut verteilten. Die Bise sorgte für etwas Abkühlung, war aber nicht zu stark. Das Panorama auf dem Leistchamm ist wirklich erstklassig. Im Südwesten präsentieren sich links und rechts vom Titlis prominente Gipfel im Berner Oberland. Die Glarner Hochalpen trugen auch ein weißes Winterkleid und die eingeschneite Pizolgruppe ragte aus einem Nebelkranz hervor. Imposant natürlich der Tiefblick über die Südabstürze auf den Walensee. Genau so stellt man sich einen Gipfelaufenthalt vor. Richtung Osten wurden die Gipfel bald einmal von Nebel eingehüllt.

Durch eine Brotzeit gestärkt, machte ich mich an den Abstieg. Normalerweise kaum der Rede wert, hieß es auf dem erdig, schmierigen Terrain höllisch aufzupassen nicht auf dem Hintern zu landen.  Ohne Stöcke wäre mir das kaum gelungen. Schließlich war ich aber wieder am P. 1663 unten, wo der Flügespitz (1701 m) noch als Zugabe lockte. Einer Empfehlung chaeppi‘s folgend,  schlug ich für den Rückweg die Richtung Altschen ein. Der kurze Direktabstieg zum östlich gelegenen Wanderweg erfordert je nach "Spurwahl" noch etwas Trittsicherheit (T3). Der kleine Umweg über Altschen hat sich gelohnt und ich wurde in der schönen Terrassenwirtschaft mit einem Bier und Kaffee belohnt. In einer weiteren halben Stunde Gehzeit kam ich an den Ausgangspunkt in Arvenbüel zurück.

Fazit: Der Ausflug nach Arvenbüel hat sich gelohnt. Eine wunderschöne Gegend und ein Gipfel, der ein Top-Panorama bietet.

Route: Arvenbüel - Beerenbach - Alp Looch - P. 1663 - Leistchamm - P. 1663 - Flügepstiz - Schiblerwiti - Altschen - Rossack - Arvenbüel

Tourengänger: alpstein


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