Ankogel


Publiziert von Erli , 21. Juli 2020 um 19:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum:13 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-K 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Am Eingang zum Seebachtal befindet sich die Talstation der Ankogelbahn, die in zwei Sektionen auf knapp 2.600 m führt.

Am östlichen Ende der Hohen Tauern überragen in der Ankogelgruppe noch einmal mehrere Gipfel deutlich die 3000-Meter-Marke. Der Berg, welcher der Untergruppe seinen Namen gegen hat, ist nicht der höchste Gipfel – die benachbarte Hochalmspitze übertrifft den Ankogel noch einmal um hundert Meter –, aber der Ankogel steht als kühne Felspyramide fast zweitausend Meter hoch über dem Seebachtal. Auch alpingeschichtlich ist der Berg von Bedeutung: Im Jahre 1762 wurde er als erster Gletscherberg der Ostalpen durch einen Bauern aus Böckstein vom Anlauftal aus erstiegen. Mit der Ankogelbahn ist dieser 3000er mittlerweile auch als Halbtagestour machbar und entsprechend beliebt.

Von der Bergstation der Ankogelseilbahn schreitet man zunächst ca. 20 min. ostwärts auf dem Kärntner Grenzweg (Goslarer Weg 502) in Richtung Osnabrücker Hütte und steigt dabei auf der Strecke knapp einhundert Höhenmeter leicht bis zu P. 2538 ab (Wegweiser). Hier zweigt nun der Steig zum Ankogel (Nr. 520) in nordöstlicher Richtung ab. Über Blockfelder gelangt man aufwärts bis zum Rand des kleinen Lasacher Kees. Am großen Steinmann beginnt nun der Weg über die Firnfelder (oder im unteren Bereich noch durch Blockgelände). Bis zum Steinmann muss ich mich an diesem Vormittag durch den Nebel kämpfen; aufgrund der guten Markierung ist jedoch die Wegfindung nicht schwierig. Sollte wieder einmal das Wetter die Besteigung des Ankogels verhindern wie seinerzeit vor sechs Jahren, als ich mit meinem Sohn kurz unter dem Kleinen Ankogel im Schneetreiben umkehren musste? Über die unteren Firnfelder führen deutliche Spuren nach oben, denen ich in der Hoffnung auf eine Besserung der Sichtverhältnisse folge. Und tatsächlich, nachdem die Umrisse des Berges zunächst nur schemenhaft auftauchen, zeigt sich im weiteren Weg über den kleinen Gletscher der Ankogel in seiner ganzen Größe. Plötzlich ist am Ende des Firnfeldes die Blockrippe zu erkennen, die von der Radeckscharte aus zum Kleinen Ankogel führt. Einige Bergsteiger steigen bereits in den Felsen auf. Der Weg über den Kamm ist teilweise gefroren, und durch den Neuschnee der Nacht ist Vorsicht geboten. Der Kleine Ankogel, den ich 1 Std. 45 min. nach dem Aufbruch erreiche, präsentiert sich überraschenderweise als echte Firnkuppe. Von hier ist im Westen kurz der Großglockner über dem Wolkenmeer zu erkennen, ebenso im Süden gegenüber die benachbarte Maresenspitze, während das Säuleck und die Hochalmspitze noch von den Wolken verdeckt sind.
Der steile Gipfelaufbau des Ankogel macht mit seiner ostseitigen Wolkenfahne einen abweisenden Eindruck, aber der bisweilen erdige Weg durch das steile Bruchgelände ist deutlich gekennzeichnet. Da das Geröll im steilen Gelände recht lose ist, ist beim Aufstieg Vorsicht geboten, die Kletterei ist aber nirgends schwerer als I. Vom Kleinen Ankogel bis zum Gipfelkreuz sind es knapp 30 min., allerdings steht das Kreuz nicht am höchsten Punkt, so dass ich noch ein kurzes Stück am schmalen Grat in nördlicher Richtung weitergehe, um wirklich am Gipfel zu sein. Wieder am Gipfelkreuz angekommen, treffen nun weitere Gruppen ein, nach ein paar Fotos und Glückwünschen sowie einer kurzen Pause geht es wieder hinab zum Kleinen Ankogel. Beim Abstieg über die Firnfelder und das Blockgelände zum Höhenweg zeigt sich im Osten kurz die Hochalmspitze, die Sicht nach Westen bleibt leider eingeschränkt. Über den Anstiegsweg geht es nun gemütlich und mit Gegensteigungen zurück zur Ankogelseilbahn und von dort nach einer weiteren Pause hinab ins Tal.
 
Schwierigkeiten und Zeiten:
Bergstation Ankogelbahn - P. 2532: 20 min. (T 2)
P. 2532 - Steinmann - Kleiner Ankogel: 1 Std. 25 min. (T 3, L)
Kleiner Ankogel - Ankogel: 30 min. (T 4-, I)
Rückweg: 2 Std.
 

Tourengänger: Erli


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Kommentare (2)


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klemi74 hat gesagt:
Gesendet am 21. Juli 2020 um 22:05
Schöne Tour, habe ich auf irgendwo auf meiner Wunschliste stehen!

Gruß,
Karsten

Richard_Ruisz hat gesagt: Hochalmspitze
Gesendet am 22. Juli 2020 um 07:31
Schöner Blick auf die Hochalmspitze :-)


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