Grauleitenspitze (2891m), wer ist schneller?


Publiziert von jagawirtha , 25. September 2020 um 18:42.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum:11 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 290 m
Unterkunftmöglichkeiten:Hannoverhaus

Der Kurzurlaub geht heute zu Ende, kurz nach 14 Uhr fährt mein Zug ab Richtung Salzburg. Da bleiben nach dem Frühstück noch ein paar Stunden die man nutzen könnte. Mein Idee war mit der Kärnten CARD nochmals die Ankogelbahn hoch zur Bergstation und von dort über die Arnoldhöhe und das Steiner Kreuz auf die Grauleitenspitze, die ich bei meinem Besuch des Ankogels zwar im Hinterkopf hatte, aber dann doch nicht mehr angegangen bin. Beim Check out im Hotel hat mir die Mitarbeiterin abgeraten am Abreisetag noch auf einen Berg zu gehen. Gut im Tal war es bewölkt, aber über den Wolken habe ich auf der Webcam des Mölltalgletschers schon Sonne pur gesehen. Also könnte es auf der Grauleitenspitze eventuell auch Sonne geben. Und außerdem so schnell und so günstig komme ich wahrscheinlich nicht mehr hoch.
 
Für meinen „Speedtrip“ habe ich alles im Hotel gelassen, nur Stöcke, eine Regenjacke und Bergschuhe hatte ich dabei. Der erste Wanderbus war wieder zur rechten Zeit an der Talstation der Ankogelbahn. Heute waren nur sehr wenige Wanderer an der Kasse und in der Bahn, am Mittwoch bei Traumwetter war sie gut gefüllt. Als ich um kurz vor neun Uhr die Bergstation verlasse, kämpfen die Wolken mit der Sonne um die Vorherschaft. Aber es war wesentlich heller als im Tal.  Kurz vor der Arnoldhöhe wird der Himmel blau und ich habe das erste Mal Sicht zum Ankogel, zumindest kann ich die Umrisse erkennen. Von der Arnoldhöhe habe ich nun freie Sicht nach Norden, wo das Wetter etwas besser ist. Von Südwesten drücken mächtige Wolkenfelder gegen den Hauptkamm und die Ankogelgruppe. Die Grauleitenspitze und der Ankogel liegen noch in der Sonne, die Hochalmspitze und sonstige Gipfel im Süden sind alle verdeckt.
 
Also schnell ein paar Fotos gemacht und gleich  weiter über den Kamm zum Steiner Kreuz. Für ganz kurze Zeit kann ich noch einen Blick zur Hochalmspitze erhaschen, dann ist sie aber auch schon wieder im Weiß verschwunden. Im Westen kommt jetzt der Großglockner ins Bild und bleibt für einige Zeit frei von Wolken. Das Steiner Kreuz erreiche ich nach guten 15 Minuten, es liegt in einer kleinen Senke mit einem tollen Hintergrund als Fotomotiv. Der breite Bergrücken der Grauleitenspitze liegt jetzt vor mir und ich kann sehen wie erste Wolkenfetzen versuchen diese ein zu nebeln. Die Bergspitze kann ich zwar nicht sehen, gehe aber weglos zuerst an der Gratkante nach Norden hoch, später ziehe ich etwas mehr nach rechts und treffe genau zum Gipfelplateau, das ich ganz für mich alleine habe. Gerade rechtzeitig bevor die Wolkenwand aus dem Süden alles einnimmt. Noch habe ich Zeit für ein kurzes Fotoshooting. Besser hätte es gar nicht laufen können. Nach etwas mehr als 40 min. habe ich meinen Plan erfüllt und die Wetterlage (Sonnenschein) wird nicht besser.
 
Den Rückweg zur Bergstation gehe ich nun über den breiten, ausgetretenen Pfad, der auch im Nebel gut zu erkennen ist. Es ist gar nicht so einfach trotz des Pfades die Orientierung zu behalten, denn es gibt mehrere Wegspuren und Steige nach unten. In der Senke zur Arnoldhöhe (Wegweiser) habe ich deshalb nicht den unteren sondern den mittleren Steig genommen um die Bergstation von oben  und ohne Höhenverlust zu erreichen. Ich kann es kaum glauben als ich nach genau 1 ¼ Stunden im Warteraum der Bergstation stehe und der Mitarbeiter auf Nachfrage bestätigt, dass die Bahn in zwei Minuten abfährt. Das war eigentlich gar nicht mein Ziel so schnell zu sein, gibt mir aber für die restliche Zeit bis zur Abfahrt meines Zuges genügend Spielraum. Im Tal angekommen muss ich noch eine halbe Stunde auf den Wanderbus nach Mallnitz warten, der Hatscher bleibt mir heute erspart.
 
Die vier Tage Aufenthalt im Bergsteigerdorf Mallnitz habe ich so optimal ausgenutzt und werde wegen der Top-Angebote bestimmt noch mal zurück kommen. Vielleicht schon im Winter, denn die vielen Täler bieten im Winter ausgezeichnete Skitouren an.

Schlußwort:

Meine Frage im Titel bezieht sich rein auf meinen "Kampf" gegen die Bewölkung und soll kein Aufruf sein, die Gehzeit zu unterbieten. Geniesst die Zeit in den Bergen und bleibt gesund.

Tourengänger: jagawirtha


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