Gratwanderung von Wirzweli auf den Widderfeldstock


Publiziert von cardamine , 29. Juni 2020 um 00:37.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:24 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Stanserhornkette   CH-NW   CH-OW   Östliche Melchtaler Alpen   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 2060 m
Strecke:22,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Luftseilbahn Dallenwil - Wirzweli (mit GA/Halbtax erstaunlich günstig!)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug Engelberg - Dallenwil (im Stundentakt). Ca. 20 Minuten zu Fuss vom Bahnhof zur Talstation

Seit meiner Tour vom Stanserhorn auf den Arvigrat plante ich, für die Fortsetzung des schönen Grates zurückzukommen. Auf hikr fand ich einige Berichte, die mich inspirierten, die Tour bis zum Widderfeldstock auszudehnen. Die meisten gehen den Widderfeldstock von Mettlen aus an; wenn man die Laufrichtung Nord-Süd beibehalten will, bietet es sich jedoch an, in Wirzweli zu starten. Der Ort ist von Dallenwil aus mit der Seilbahn zu erreichen. Bis zum Storeggpass führt ein markierter Bergwanderweg. Der Aufstieg zum Widderfeldstock ist nicht offiziell ausgeschildert, jedoch findet man eine ziemlich deutliche Spur und einige alte, rote Markierungen. Der Steig durch die "Chrachen" ist durchgehend mit einem Fixseil gesichert.

Von Wirzweli zum Storeggpass (T3 I)
Von der Bergstation in Wirzweli geht es kurz und knackig hinauf auf den Wirzweligrat. Mit schöner Aussicht auf Titlis & Co. wandert man bequem bis zur Gummenalp. Wenn man sich noch ein paar Höhenmeter mehr sparen will, könnte man auch mit der Seilbahn hierherkommen. Den Ronengrat umgehe ich auf dem Wanderweg auf der linken Seite, die Aussicht ist dort besser als die Variante rechts herum ;) Der Weg wurde leider von den Kühen total zerstört. Es folgt ein kurzes Stück Fahrweg zur Schellenfluehütte. Von dort geht's steil hinauf auf die Scharte zwischen Arvigrat und Gräfimattnollen. Nun braucht man nur noch dem Grat, der Teil des Nidwaldner/Obwaldner Höhenwegs ist, zu folgen. Die Gipfel Gräfimattnollen und Gräfimattstand liegen nicht direkt auf dem Weg. Ich spare mir die Abstecher zu den Gipfeln, nur den Schluchberg, welcher der höchste Gipfel des Grates nördlich vom Storeggpass ist, will ich mitnehmen. Auf der Südseite führt ein Pfad hinauf. Vom Gipfel werde ich jedoch von zwei aufdringlichen Lamas vertrieben, eines ist gar so dreist, die Deuter-Blume von meinem Rucksack zu rupfen! Ich steige ab zum Wagenleis, welches eine kurzweilige, gut mit Seilen und Eisentritten versicherte Kraxelei bietet. Ab P.2024 beginnt der Abstieg zum Storeggpass. Das Lachenhörnli wird dabei westseitig umgangen. Am Pass fängt dann der inoffizielle Teil der Tour auf den Widderfeldstock an. Vorneweg: Es sieht viel schwieriger aus, als es ist. Durch die Felsklippen (Chrachen genannt) führt ein gut versicherter Steig und auch die Schutthänge im oberen Teil sind nicht so steil, wie sie von unten aussehen.

Widderfeldstock (T4 I)
Zunächst geht es noch auf einem sehr deutlichen Weg am Grat entlang bis zu der Felswand. Zunächst sieht man keinerlei Möglichkeit, die Wand hochzukommen, der Aufstieg liegt nämlich versteckt um die Ecke. Dank der Fixseile bereitet der Aufstieg durch die Chrachen keinerlei Schwierigkeiten. Ich bin trotzdem sehr dankbar für das Seil, der Stein ist trotz der Hitze nass und rutschig. Auf dem Grasplateau angekommen, finde ich wieder ein schmales Pfädlein, dem ich folge. Vor einer Felsrinne teilen sich die Pfade: Der eine führt geradeaus durch die Rinne, der andere steil nach oben. Er ist anfangs etwas schwer zu erkennen, nun beginnen aber die roten Markierungen, die wirklich sehr vorbildlich im 2-Meter Abstand durch die steile Flanke leiten. Das grasige Gelände wechselt zu Schutt, der zum Glück fest ist. Auch hier erkennt man eine deutliche Spur. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man hier abrutschen könnte.  Über einen Blockschuttrücken geht es hinauf auf den Gipfelgrat. Dieser ist unschwierig und auf der Südseite im Gegensatz zur Nordseite auch nicht ausgesetzt. Am Gipfel wartet dann sogar ein kleines Kreuz mit Gipfelbuch.

Abstieg nach Engelberg (T3)
Ich beginne den Abstieg entlang der Gratkante. Zur Hütte im Widderfeld steige ich direkt ab, den "offiziell" markierten Weg habe ich nicht gesehen. Über den Bocki-Rotsandpass zur Hütte bei P.1610. Hier verwehren mir zwei aggressive Köter den Durchgang. Manchmal frage ich mich schon, warum der Mensch jahrhundertelang Wölfe ausgerottet hat, nur um sich dann noch agressivere Köter in den Garten zu stellen... Nach einem weitläufigen Umweg gelange ich wieder auf den Wanderweg entlang des Juchligrabens. Von der Haltenhütte zur Wanghütte folgen ein paar Meter Asphalt. Die offizielle Wegführung würde mich noch weiter auf der Strasse nach Engelberg schicken. Es gibt jedoch eine viel schönere Alternative durch den Arnitobel. Komischerweise wurden die meisten Markierungen überpinselt. Der Einstieg befindet sich direkt gegenüber des Wanghofs. Zunächst geht es weglos am Feldrand entlang, am Waldrand beginnt dann ein sehr gepflegter Wanderweg. Es sieht so aus, als wäre kürzlich einiges in Stand gesetzt worden und es gibt sogar eine neue Brücke über den Arnibach. Schon seltsam... Bei Eggli verlasse ich den Wald und laufe durch die Vororte von Engelberg zum Eugenisee. Am Südufer des Sees entlang geht es zum Bahnhof, wo ich die Rückreise nach Dallenwil antrete. Vom Bahnhof zurück zur Talstation sind es nochmal gut 20 Minuten bergauf.

Tourengänger: cardamine


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