Das letzte Seilbahntouristenfreie Wochenende wollte genutzt werden! Normalerweise ist bei gutem Bergwetter viel los auf dem Brisen, doch auf den höheren Nachbarn steigen nur wenige. Der Grat zum Hoh Brisen wirkt vom Brisen aus gesehen wohl etwas abschreckend, doch ist er viel einfacher und kürzer, als er aussieht.
Vom Parkplatz Fell bei der Seilbahntalstation Bannalp starten wir auf einem schönen Bergwanderweg durch Alpweiden zur Haghütte. Von dieser zu Widderen folgen 200 Höhenmeter Schotterweg. Bei der Hütte zweigen wir links ab (komischerweise ein blaues Alpinwanderweg-Schild) und gelangen auf den
, der seinem Namen alle Ehre macht (definitiv ein "roter" Weg, nicht irritieren lassen). Im Herbst könnten einem hier die Heidelbeeren wohl den Aufstieg versüssen, heute ist das monotone Hin- und Her aber eher eine eintönige Sache...
Auf dem Haldigrat angekommen, wird es endlich wieder interessanter: Auf dem unschwierigen
geht es zuerst hinauf zum Brisen. Auf dem kleinen Plateau war es schwierig, noch einen Pausenplatz zu finden. Ich möchte gar nicht wissen, wie es hier zugeht, wenn die Seilbahn wieder fährt... wir hielten uns allerdings nicht lange auf, denn wir wollen natürlich noch auf den Hauptgipfel. Vom Brisen aus gesehen sieht der
recht langwierig und bröselig aus, doch alles halb so wild! Vom Brisensattel zum Gipfel benötigen wir nur ca. 30 Minuten statt der geschätzten Stunde. Am Anfang des Grates gibt es noch deutliche
im Gras. Es folgt eine kurze
(I), danach wird es felsiger und ausgesetzter. Die Steine sind jedoch fester, als sie aussehen. Es geht hinauf auf einen breiteren
. Hier kann man nochmal kurz entspannen, bevor der schwierigste Teil des Grates kommt: Vor der Abkletterstelle kommt ein
, sehr brüchig aussehendes Stück. Die Optik täuscht, der Fels ist verlässlicher als er aussieht. Auch bei der
hatten wir schwierigeres erwartet, eine II ist fast ein wenig übertrieben. Von der Kletterstelle hinauf zum Gipfel geht es über
, im Abstieg Obacht hier. Auf dem Gipfel herrscht im Gegensatz zum Brisen völlige Einsamkeit, ausser uns hat sich keiner mehr hierher gewagt.
Zurück geht es wieder über die Aufstiegsroute bis zum Brisensattel, dann folgen wir dem Haldigrat zur verlassenen
. Weiter geht es zum felsigen
, hier kann man entweder dem markierten Weg über das Gigichrüz folgen oder man steigt direkt ab zur
. Leider gibt es keinen Direktabstieg nach Oberrickenbach, man muss zuerst weiter in die Gegenrichtung bis P.1551, dann quert man im Haldiwald wieder zurück, ohne viel Höhe zu verlieren. Nach einer Frachtseilbahn verlässt man den Wald und es geht in zahlreichen Kurven durch Weideland nach Oberrickenbach. Vom Ortskern sind es noch ein paar Minuten zurück über die Strasse zum Parkplatz Fell.
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