Von Wolfenschiessen auf den Hoh Brisen
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Meine heutige Tour führte von Wolfenschiessen durch den Humligentobel, Plütschgen zum Haldigrat, auf beide Brisen und über den Zick Zack Weg ins Sinsgäu nach Oberrickenbach. Geplant hatte ich die Tour schon vor Wochen, doch ein Infekt erzwang eine Pause.
Ich habe ja nun die Angewohnheit, einen Berg immer von ganz unten zu begehen, für den Brisen wählte ich daher den Startpunkt im Engelberger Tal in Wolfenschiessen. Oft - und so auch diesmal - hat man beim Ausstieg aus dem Tal die härtesten Steigungen zu überwinden. In engen Kehren zog sich der Wanderweg nach der Betonverbauung des Humligentobel treppensteil nach oben - in kurzer Zeit erreicht man also Betriebstemperatur. Etwas zäher gestaltete sich der Weiterweg, oft teilte man sich die Wege mit dem Vieh, und in solchem Geläuf kommt man doch recht schwierig vorwärts - trotz trockener Bedingungen. Einer etwas nervösen Mutterkuh wich ich in den Wald aus, da waren leichte Klettereinlagen notwendig. Nachdem ich den Benediktusweg verlassen hatte, stieg es wieder etwas stärker an, bis zur Chlei Gigi war aber doch schon recht viel Zeit verstrichen - aber dann rechne ich - es sind ja auch schon über 1000 Höhenmeter, das schaffen in meiner Heimat, dem Schwarzwald, gerade mal drei oder 4 Edelrampen - hier ists gerade mal die Halbzeit.
Auf dem Haldigrat angekommen tauchte ich in Waschküchenwetter ein, noch blieb es aber trocken. Bis zur Seilbahnstation lief ich noch recht flüssig, später im Anstieg zum Lauwistock aber wurde ich deutlich langsamer - von dem insgeheim gehegten Plan, an die beiden Brisen noch den Chaiserstuel anzuhängen verabschiedete ich mich. Zwar habe ich schon Touren mit 1500 - 2000 Höhenmetern im Schwarzwald und in den Vogesen gemacht, aber die 2100 Meter zum Brisen sind nicht geschnitten sondern am Stück und mit einer höheren Steigung. Zudem erfordert alpines Gelände eine viel höhere Achtsamkeit.
Nach dem Brisen wollte ich mich auch noch der Herausforderung des Hoh Brisen stellen, hatte ich doch hier schon viel über diesen Grat gelesen. Hierzu habe ich auch einige Bilder unten angefügt. Den schmalen Abschnitt auf des Messers Schneide habe ich relativ problemlos bewältigt, hiervor hatte ich einen Höllenrespekt. Etwas schwieriger gestaltete sich die kleine Kraxelstelle kurz vor dem Gipfel. Wie immer hatte ich meinen Hund dabei, auf dem schmalen Grat hat sie ein oder zwei Mal mit leisem Fiepsen Missfallen kund getan, das Kletterstück hinunter fiel ihr aber deutlich schwer. Hier bemerkte ich auch, das der Hund nicht zwischen trittfesten Steinen und losem Schutt unterscheiden kann und allfälliges Rutschen immer spontan ausgleichen muss.
An besagter Kraxelstelle geschah dann für mich der Supergau - beim Klettern löste sich eine mit Klettband gesicherte Gürteltasche mit für mich gerade auf einer solchen Tour lebenswichtigen Medikamenten und rutschte auf der Nordseite gemütlich auf einem Schneeband in der Rinne nach unten und blieb 50 Höhenmeter tiefer liegen, am Ende war sie unter das Schneeband gerutscht. Die erste Idee war, den Hund apportieren zu lassen, aber die Rinne war sehr mit rutschigen Gesteinsscheiben belegt, und das kann der Hund nicht erkennen (s.o.). Also habe ich mich selber an den Abstieg gemacht (für mich eindeutig T6), habe vorsichtig getastet welcher Stein fest sitzt und mich langsam nach unten gearbeitet. An besagter Stelle habe ich im Hang dann noch im Schnee gewühlt, bis ich die Tasche endlich wieder hatte - der Aufstieg zurück zum Grat war hingegen nicht halb so schwer. Das alles hat mein Hund von oben genauestens beobachtet und sie war überglücklich, als ich wieder bei ihr war - ich übrigens auch. Für die Tasche werde ich mir sicherlich eine stabile Befestigung überlegen. Das war also meine erste T5 Stelle...
Auf dem Rückweg musste ich dem Hund an der Kraxelstelle helfen und sie eine Felsstufe weit heben - mit einem gut kooperierenden Tier ist die Stelle aber eindeutig machbar.
Am Wanderschild wechelte ich dann das Schuhwerk von den five pocket Barfuss-Schuhen auf Wanderstiefel für den Abstieg. Am P. 2184 wählte ich den Zick Zack Weg durch Windegg hinunter ins Sinsgäu. Dieser Weg vernichtet die Höhenmeter ungeheuer effektiv und ist dabei trotzdem wunderschön - mit Blick zur Sinsgäuer Schönegg, Chaiserstuel und den Walenstöcken. Dieser Weg wird wohl nicht so oft begangen - ich kann die Route aber nur empfehlen. Hier fing es mehrmals mit dicken, schweren und kalten Tropfen zu regnen an, allein durchsetzen konnte sich dieses Wetter glücklicherweise nicht. Anschliessend eine sehr angenehme Rast in Widderen.
Über die Haghütte und Spis führte der weitere Weg nach Fell und Oberrickenbach. Der Track unten endet mangels Strom des Trackers schon weiter oben. Da ichs beim Abstieg nicht so genau wie beim Aufstieg nehme und einer der sieben oder acht Kurse des Postautos schon in 10 Minuten war, entschied ich mich für die Busfahrt nach Wolfenschiessen.
Fazit: eine kernige Tour, die konditionsmäßig viel verlangt - der Brisen ist ein harter Knochen, vor allem der Einstieg im Humligentobel sowie der Schlussanstieg am Gipfel sind echte Wadenzwicker! Verglichen damit war der Risetenstock einige Wochen zuvor deutlich leichter, vielleicht steckt mir aber auch noch der langwierige Infekt in den Knochen. Traumhaft schön ist die Gegend allemal. Schön auch, dass ich die Strecke als Rundwanderung fast ohne doppelte Wege gestalten konnte.
Zur Schwierigkeit: 17,85 km T3, 50m T5...
PS: An beiden Brisengipfeln sind die Gipfelbücher voll.
Ich habe ja nun die Angewohnheit, einen Berg immer von ganz unten zu begehen, für den Brisen wählte ich daher den Startpunkt im Engelberger Tal in Wolfenschiessen. Oft - und so auch diesmal - hat man beim Ausstieg aus dem Tal die härtesten Steigungen zu überwinden. In engen Kehren zog sich der Wanderweg nach der Betonverbauung des Humligentobel treppensteil nach oben - in kurzer Zeit erreicht man also Betriebstemperatur. Etwas zäher gestaltete sich der Weiterweg, oft teilte man sich die Wege mit dem Vieh, und in solchem Geläuf kommt man doch recht schwierig vorwärts - trotz trockener Bedingungen. Einer etwas nervösen Mutterkuh wich ich in den Wald aus, da waren leichte Klettereinlagen notwendig. Nachdem ich den Benediktusweg verlassen hatte, stieg es wieder etwas stärker an, bis zur Chlei Gigi war aber doch schon recht viel Zeit verstrichen - aber dann rechne ich - es sind ja auch schon über 1000 Höhenmeter, das schaffen in meiner Heimat, dem Schwarzwald, gerade mal drei oder 4 Edelrampen - hier ists gerade mal die Halbzeit.
Auf dem Haldigrat angekommen tauchte ich in Waschküchenwetter ein, noch blieb es aber trocken. Bis zur Seilbahnstation lief ich noch recht flüssig, später im Anstieg zum Lauwistock aber wurde ich deutlich langsamer - von dem insgeheim gehegten Plan, an die beiden Brisen noch den Chaiserstuel anzuhängen verabschiedete ich mich. Zwar habe ich schon Touren mit 1500 - 2000 Höhenmetern im Schwarzwald und in den Vogesen gemacht, aber die 2100 Meter zum Brisen sind nicht geschnitten sondern am Stück und mit einer höheren Steigung. Zudem erfordert alpines Gelände eine viel höhere Achtsamkeit.
Nach dem Brisen wollte ich mich auch noch der Herausforderung des Hoh Brisen stellen, hatte ich doch hier schon viel über diesen Grat gelesen. Hierzu habe ich auch einige Bilder unten angefügt. Den schmalen Abschnitt auf des Messers Schneide habe ich relativ problemlos bewältigt, hiervor hatte ich einen Höllenrespekt. Etwas schwieriger gestaltete sich die kleine Kraxelstelle kurz vor dem Gipfel. Wie immer hatte ich meinen Hund dabei, auf dem schmalen Grat hat sie ein oder zwei Mal mit leisem Fiepsen Missfallen kund getan, das Kletterstück hinunter fiel ihr aber deutlich schwer. Hier bemerkte ich auch, das der Hund nicht zwischen trittfesten Steinen und losem Schutt unterscheiden kann und allfälliges Rutschen immer spontan ausgleichen muss.
An besagter Kraxelstelle geschah dann für mich der Supergau - beim Klettern löste sich eine mit Klettband gesicherte Gürteltasche mit für mich gerade auf einer solchen Tour lebenswichtigen Medikamenten und rutschte auf der Nordseite gemütlich auf einem Schneeband in der Rinne nach unten und blieb 50 Höhenmeter tiefer liegen, am Ende war sie unter das Schneeband gerutscht. Die erste Idee war, den Hund apportieren zu lassen, aber die Rinne war sehr mit rutschigen Gesteinsscheiben belegt, und das kann der Hund nicht erkennen (s.o.). Also habe ich mich selber an den Abstieg gemacht (für mich eindeutig T6), habe vorsichtig getastet welcher Stein fest sitzt und mich langsam nach unten gearbeitet. An besagter Stelle habe ich im Hang dann noch im Schnee gewühlt, bis ich die Tasche endlich wieder hatte - der Aufstieg zurück zum Grat war hingegen nicht halb so schwer. Das alles hat mein Hund von oben genauestens beobachtet und sie war überglücklich, als ich wieder bei ihr war - ich übrigens auch. Für die Tasche werde ich mir sicherlich eine stabile Befestigung überlegen. Das war also meine erste T5 Stelle...
Auf dem Rückweg musste ich dem Hund an der Kraxelstelle helfen und sie eine Felsstufe weit heben - mit einem gut kooperierenden Tier ist die Stelle aber eindeutig machbar.
Am Wanderschild wechelte ich dann das Schuhwerk von den five pocket Barfuss-Schuhen auf Wanderstiefel für den Abstieg. Am P. 2184 wählte ich den Zick Zack Weg durch Windegg hinunter ins Sinsgäu. Dieser Weg vernichtet die Höhenmeter ungeheuer effektiv und ist dabei trotzdem wunderschön - mit Blick zur Sinsgäuer Schönegg, Chaiserstuel und den Walenstöcken. Dieser Weg wird wohl nicht so oft begangen - ich kann die Route aber nur empfehlen. Hier fing es mehrmals mit dicken, schweren und kalten Tropfen zu regnen an, allein durchsetzen konnte sich dieses Wetter glücklicherweise nicht. Anschliessend eine sehr angenehme Rast in Widderen.
Über die Haghütte und Spis führte der weitere Weg nach Fell und Oberrickenbach. Der Track unten endet mangels Strom des Trackers schon weiter oben. Da ichs beim Abstieg nicht so genau wie beim Aufstieg nehme und einer der sieben oder acht Kurse des Postautos schon in 10 Minuten war, entschied ich mich für die Busfahrt nach Wolfenschiessen.
Fazit: eine kernige Tour, die konditionsmäßig viel verlangt - der Brisen ist ein harter Knochen, vor allem der Einstieg im Humligentobel sowie der Schlussanstieg am Gipfel sind echte Wadenzwicker! Verglichen damit war der Risetenstock einige Wochen zuvor deutlich leichter, vielleicht steckt mir aber auch noch der langwierige Infekt in den Knochen. Traumhaft schön ist die Gegend allemal. Schön auch, dass ich die Strecke als Rundwanderung fast ohne doppelte Wege gestalten konnte.
Zur Schwierigkeit: 17,85 km T3, 50m T5...
PS: An beiden Brisengipfeln sind die Gipfelbücher voll.
Tourengänger:
jaschwilli

Communities: Hikr's Dogs
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