Pfingsten 2020, GL|SG, 2|4: Nüenchamm via Südgrat
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Heute, nach einem sehr reichhaltigen und üppigen Frühstück im Seminarhotel Lihn stösst in Filzbach Munngi13 zu uns; gemeinsam fahren wir - bei schönstem Wetter - auf der Talalpstrasse hoch bis zum Parkplatz Gädeli auf 966 m; unterwegs ist beim einzigen Ticketautomat die Gebühr zu entrichten. Hier beginnt nun unsere Berg- und Alpinwanderung:
Wir stromern Richtung Talstation des (wegen Corona) nicht laufenden Sesselliftes, folgen einer sehr marginalen Spur (welche sich zwischenzeitlich doch deutlicher erkennen lässt) über Plegi- und Milchboden hinauf zur (bereits geöffneten) Beiz auf Habergschwänd - einen Aufenthalt sparen wir auf bis nach erfolgter Grat- und Gipfelbegehung …
Ab hier folgen wir dem WW (Schabziger Höhenweg) über Zuezboden bis zum BWW-Abzweig, welcher steiler hochleitet über üppiges Grasgelände (kurz im Wald) bis zum Chalthüttli, dem Haus des Skiclubs Hausen a. A..
Erst auf wenig deutlicher Wegspur im Wald, danach über Alpgelände - hier im hohen Gras ist nichts mehr von einem Weglein zu erkennen - steigen wir unterm Sunnenspitz an, an der Alp auf P. 1549 vorbei, zum Nüensattel. Hier legen wir eine Trinkpause (+) ein, bevor wir zum längeren Abstieg nach Mullerenberg aufbrechen.
Nach dem eher waldigen, kühlen Abschnitt auf Unter Nüen schreiten wir über die offenen Steinböden bis zur Abkürzung (eingangs Walds) auf 1434 m. Die deutliche Wegspur leitet erst über Alpweiden, danach im Wald (nach einer Aufforstungszelle besonders gut ausgebaut) hinunter zur Wiedereinmündung in den Schabziger Höhenweg auf P. 1321.
Teils mit Drahtseilen gesichert leitet uns der Weg am steilen Hang bis zu den Serpentinen, welche hinunterführen bis zum Abzweig auf Alp- und Geissengelände auf Boden und Richtung Sitner.
Auf dem Fahrweg benutzen wir den WW bis hinunter nach Mullerenberg, P. 1185; hier beginnt der erst nur sanfte Wiederaufstieg.
Bei nach wie vor viel Sonnenschein legen wir die moderaten Höhenmeter bis zum Hofalpli zurück; wenig danach kommen wir mit eben abgestiegenen Berggängern ins Gespräch: sie seien vom Hinter Tal zum Fedensattel aufgestiegen … (suchte ich doch während der Vorbereitung der Tour nach einer derartigen Variante; nun, einige andere haben ihn begangen - und wie dulac kürzlich auch beschrieben; auch im SAC-Führer ist er erwähnt, als nicht sehr empfehlenswert).
Nach einer Rast ¼ h Wegzeit unterhalb des Fedensattels erreichen wir diesen - mit schönem Blick über steilst abfallende Hänge ins Tal des Talalpsees.
Nach wenigen unbeschwerten Metern am (linksseitig bewaldeten) Grat entlang beginnt nach einer Grastraverse im rechtsseitigen Grashang der ernsthaftere Teil des knapp 1 ½ km langen Grates zu unserem heutigen Gipfelziel:
Eine steile Schrofenstufe leitet - leicht rutschig - an ersten Flueblüemli vorbei zur nun öfters leicht exponierten Gratbegehung.
Wie wir uns auf dem Grat weiter - mit leichtem Kribbeln ob des unbekannten Steigverlaufs - nach N vorarbeiten, beginnt beim Schild der Via Glaralpina der steile Aufstieg in einer erdigen Rinne, welche überleitet zu einer kettengesicherten Steilstufe - dank der Hilfsmittel eine Freude, diese zu überwinden. Nachher bieten einige exponierte Gratpassagen (zur Rechten) luftige Tiefblicke (und erfordern konzentriertes Gehen), offerieren uns jedoch auch wieder den herrlichen Geschmack und die anmutigen Blüten des Gestreiften Seidelbastes.
Nach längerem gratigem Auf und Ab weicht die offizielle wbw Route ab von der auf swisstopo falsch (!) eingezeichneten Wegführung: links, also westlich, von Schmalleist und Leiststock queren wir eine sehr abschüssige Grashalde, welche überleitet zu einer glücklicherweise sehr gut gesicherten, rutschig-erdigen Steilstufe. Wie wir sie gemeistert haben, treten wir aufs Plateau des Leiststockes hinaus - wir erkennen eine Spur, welche zu dessen flachen Gipfel führen würde, schenken ihr jedoch keine Beachtung, da wir angetan sind vom nun endlich in Sicht- und Reichweite gerückten Gipfelziel, um welches herum nun jedoch sich bereits einige Wolken breitmachen.
Trotz sich verschlechternder Aussicht schreiten wir nun beschwingt über einfaches Gehgelände leicht ab via P. 1768 zu einem ersten Felszahn, welcher rechterhand umgangen werden kann, und schliesslich steil, wiederum rechtsseitig, an einem zweiten (mit zahlreichen Flueblüemli an der Gratkante) empor hoch zum leichten Schlussgang zum Plateau des Nüenchammes.
Auf der Suche nach einem leicht windgeschützteren und weniger kühlen Rastplatz lassen wir uns wenige Meter südöstlich des Gipfelkreuzes - mit Blick Richtung Walensee und Leistchamm & Co. nieder.
Anschliessend führt der nun bald, ab Ober Chamm, als BWW ausgeschilderte Steig mal steiler, mal sanfter, hinunter zum kleinen, adretten Hüttchen auf 1811 m. Kurz danach folgt eine kurz leicht ruppige, noch mit Restschnee gefüllte, doch attraktive Passage, welche zum Chammweg überleitet. Auch hier wechseln steilere und flachere Abschnitte einander ab hinunter nach Stäfeli.
Über den Filzbach queren wir hinüber zum leichten Abstieg zum Chalthüttli; hier schliesst sich der Kreis unserer heutigen Tour. Auf unserem Aufstiegsweg legen wir nun - bei nun wieder vorherrschendem Sonnenschein - die letzte Strecke auf dem Schabziger Höhenweg zum Bergrestaurant Habergschwänd zurück; auf dessen Terrasse gönnen wir uns die verdienten Getränke.
Auf demselben Weg wie vormittags - nun stets die herrliche Sicht nach Amden, zu Mattstogg und Churfirstengebiet vor Augen - legen wir die letzten Abstiegsmeter über Melch- und Plegiboden zum Parkplatz auf Gädeli zurück.
Die tolle Aussicht währt auch an beim Seminarhotel Lihn, wo wir reichlich und gut speisen wie auch bekannten lokalen Pino Noir verköstigen.
▲ 1 h 25 min bis Nüensattel
▼▲ 1 ½ h (+ 5 min Pause) bis Mittagsrast auf ~ 1570 m
▲ 1 ⅜ h bis Nüenchamm
▼ 1 h 5 min bis Bergrestaurant Habergschwänd
▼ ½ h bis Parkplatz Gädeli
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