Rubihorn, 1959m - Tausendfüssler unterwegs!


Publiziert von milan , 4. Juni 2020 um 14:03.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Reichenbach bei Oberstdorf, Wanderparkplatz, Tagesgebühr 2,50 Euro
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in der Umgebung

Nach 3-monatiger Abstinenz was Bergtouren angeht, waren wir froh um die 2 schönen Tage, die diese Woche noch angesagt waren. Als Ziel suchten wir einen Berg im Allgäu, was denn sonst, denn die Grenzen zur Schweiz und Österreich waren immer noch für unsere Zwecke geschlossen.
Wir kannten die Gegend um Oberstdorf kaum, das Rubihorn schon gar nicht und mit 33 Toureneinträgen erschien mir das Ganze als höchstens mittel-frequentiert aber weit gefehlt.

Was wir gestern hier erlebt haben, habe ich in meinen vielen Bergjahren nicht erlebt.
Schon morgens um 8:30 waren so ziemlich alle Parkplätze um Reichenbach voll belegt. Im Lindwurm passten wir uns der Durchschnittsgeschwindigkeit der meist jungen Wanderern durch den schönen Gaisbachtobel an und waren froh, dass sich das Ganze auf der weitläufigen Alpe etwas entspannte.

Der nächste Abschnitt, eine Querung oberhalb des Gaisalpbachs an der Flanke des Entschenkopfs, wurde zunehmend schrofiger aber schön angelegt mit kurzen Seilsicherungen, eigentlich schön zu gehen aber hier das gleiche Spiel, ohne Ausweichmöglichkeiten wähnten wir uns in einer hundertköpfigen Reisegruppe. Oben angelangt die Entschädigung mit dem tollen Panorama um den Unteren Gaisalpsee, das Nebelhorn tauchte auf. Nach gut 1,5 Stunden und 650hm war dann mal eine Rast angebracht.

Weiter ging`s auf die nächste Geländestufe und dann in westlicher Richtung immer steiler werdend in kleinen Serpentinen bis zum Verbindungsgrat Gaisalphorn - Rubihorn. Hier öffnete sich der Blick nach Südwesten in die Allgäuer Hochalpen, den Bregenzerwald und den Talkessel von Oberstdorf, das Wetter war noch sehr angenehm.
Der Weg wendet sich hier nach Norden an der Westflanke entlang, immer wieder kommen kurze Seilsicherungen und es wird recht bröselig doch bald erreichen wir den Gipfel mit immer noch gefühlten 100 anderen zusammen. Die Pause wird kurz und im Abstieg höre ich von einem einheimischen Bergkamerad die Worte  " Was is den des, auf den Berg muss i nid mer ui" , ein wahres Wort, es betrifft zumindest die Pfingstferien.
Wir gehen auf dem gleichen Weg zurück und kehren noch auf das Gaisalpe ein, ein wohlverdienter Abschluss!

Fazit: Eine wunderschöne Gegend und ein lohnendes Gipfelziel aber bitte nicht mehr an solch einem Tag, irgendwie war der Wurm drin. :) Schön, dass sich so viele Leute für die Berge begeistern aber geht das nicht etwas entzerrter?





Tourengänger: milan, milanetta


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Kommentare (5)


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boerscht hat gesagt:
Gesendet am 4. Juni 2020 um 14:20
Wohl keine Seltenheit derzeit am Rubihorn. Als ich vor 2 Wochen von Oberstdorf aus oben war, waren am Gipfel bestimmt auch 40 Leute und regelrechter Stau auf dem Wanderweg.
Wird zeit, dass die Grenzen aufmachen, dann entzerrt sich das vielleicht wieder etwas.

Viele Grüße Adrian

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2020 um 16:12
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/grenzen-oeffnen-oesterreich-urlaub-schon-ab-morgen-wieder-moeglich,S0rh92p

Ab heute, Donnerstag, 04.06. ist Österreich für uns Deutsche wieder offen! Leider spielt das Wetter nicht mehr mit...

milan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2020 um 18:00
Auch die Natur soll mal wieder durchatmen..... Wir kommen wieder dran, früher oder später.

milan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2020 um 17:48
Hallo Adrian,

klar, die Auswahl wird natürlich einfacher sein, nach der Grenzöffnung, trotzdem hat`s mich gewundert, selbst am Entschenkopf, der schwieriger ist, waren viele, viele Leute zu sehen!

Gruß

Markus

Kauk0r hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2020 um 00:07
Ich vermute der Lockdown hat bei vielen ein starkes Gefühl des Eingesperrtseins hinterlassen, auch wenn wir einen sehr milden Lockdown hatten. Der Drang nach draußen hat sich dadurch massiv verstärkt. In der heimatlichen Umgebung hat sich das bald gelegt, nachdem zunächst Menschen unterwegs waren, die man in den letzten 5 Jahren nie gesehen hat. Die Berge aus Ort der Freiheit, haben dadurch aber ihre Anziehung noch verstärkt. Ob eine Grenzöffnung das wirklich entzerrt, warten wir mal ab. Meine persönliche Vermutung ist, dass es auf den anspruchsvolleren Touren wieder ruhiger wird, weil sich die Aspiranten wieder mehr Ziele auswählen können. An den Modetouren dürfte sich wenig ändern, zumal möglicherweise auch mehr Urlaub in Deutschland gebucht wurde, um Grenzschließungen zu entgehen.


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