Notkarspitze mit Abstieg über die Gießenbachschlucht


Publiziert von scan , 2. Mai 2020 um 09:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:23 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Oberau die Serpetinenstraße hoch nach Ettal, direkt nach der letzten Serptine, solbald man zum ersten Mal Ettal sieht, links auf den großen Parkplatz. Dieser ist unverkennbar, da er mit einer Dixitoilette ausgestattet ist.

Die Notkarspitze ist ein prominenter Modeberg, der an schönen Tagen so stark frequentiert ist, dass am Parkplatz sogar mittlerweile eine Dixitoilette steht. Solch eine "Aufmerksamkeit" erfahren nur sehr wenige Parkplätze wie z.B. der in Hammersbach, immerhin Startpunkt zur Zugspitze. Steht man jedoch einmal auf dem Gipfel, versteht man die Beliebtheit des Berges: Abwechslungsreicher Aufstieg, traumhafte Aussicht und sehr flexibel erweiterbar. Einziges Manko für die breiten Massen ist die fehlende Einkehrmöglichkeit.

Nimmt man sich jedoch einmal einen Tag frei und macht die Tour unter der Woche, dann ist man meistens auch allein unterwegs, sofern man früh losgeht. Ich empfehle ausdrücklich, als Anstiegsvariante den Normalweg über den Südostkamm mit Ochsensitz und Ziegelspitz zu wählen, da man dann am Gipfel zwischen zahlreichen Abstiegvarianten wählen kann. Hierfür folgt man im Tal links der Forststraße und dann dem Steig durch den Wald (ist idiotensicher ausgeschildert). Oben am Gipfel wäre die schnellste Abstiegsmöglichkeit, aber dafür auch die steilste und in meinen Augen wenig attraktivste Möglichkeit, der klassische Abstieg über das Notkar. Schöner ist der Abstieg über die Gießenbachschlucht, zu welchem man den Westgrat absteigt. Im Sattel kann man sich überlegen, ob man noch eine (lohnenswerte) kleine Runde zum Brünstlkopf einbaut, welche jedoch nochmal ca. 1 Std. Zeit und 200 HM erfordert (Wegverlauf ist vom Sattel aus deutlich sichtbar), oder direkt in die Gießenbachschlucht absteigt.

Etwas hinter der Rossalm zweigt der Pfad links Richtung Ettal/Oberau ab (Aufpassen, Wegweiser sind nicht mehr knallgelb). Man folgt dem Weg und wählt etwas später wiederum bei einer deutlichen T-Kreuzung den Pfad links (Achtung, der alte Wegweiser ist etwas im Geäst versteckt). Der Weg wird dann bald enger und verläuft relativ waage vor sich hin. Nach ca. 15 Min. heißt es dann, kurz aus dem Automatikmodus aufzuwachen, denn der Abzweig links in die Schlucht ist zwar nicht sichtbar, allerdings ist der gerade Weiterweg überdeutlich an mehreren Bäumen mit roten "OA" beschriftet (nicht zu übersehen). Hier also links in die Schlucht hinein, die letzten Meter überwindet man mit Treppe und Stahlseil. Entlang der Schlucht geht es nun - miitels frisch aufgebrachteten "rotweißrot" Markierungen - entlang des steinigen Bachbettes, welcher wenig später zuerst zu einem soliden Steig und dann abermals zu einer Forstraße  wird. Entlang der Forstraße hinaus aus der Schlucht, bis man wieder zum Steigabzweig in der Früh herauskommt.

Folgende Anmerkungen für die Tour:

- Viel zum Trinken mitnehmen, Wasser kann man erst wieder unten am Gießenbach auffüllen.
- Die Tour ist komplett ausgeschildert, wobei das Stück ab der Rossalm alte Hinweisschilder aus Holz nutzt, welche man ggf. übersehen kann. Der direkte Abstieg in die Schlucht erfordert etwas Aufmerksamkeit (siehe obiger Absatz)
- Schwierigkeit T2, bei der Alternative zum Brünstkopf einige ausgesetzte Stellen und beim Abstieg zur Gießenbachschlucht ganz unten eine unschwere, stahlseilgesicherte Stelle (alles T3)
- wesentlich länger, aber dafür landschaftlich reizender ist der Abstieg beim Hasenjöchl rechts durch die Schlucht bei der Kuhalm, welche landschaftlich wesentlich aufregender als die Gießenbachschlucht ist, der Rückweg vom Graswangtal nach Ettal sich dafür etwas zieht. Siehe *hier die komplette Tour oder *als gleicher Abstieg Egal, welche Variante gewählt wird: Die Wege sind eigentlich ausgeschildert, allerdings ist zumindest minimaler Orientierungssinn nötig.


Tourengänger: scan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 2. Mai 2020 um 10:18
Toller Bericht, scan :-)

Es ist schön zu sehen, dass es auch noch Leute gibt, welche sich für einen Bericht mit Text und dazugehörigen Fotos Mühe machen. Was derzeit sonst z.T. veröffentlicht wird, stellt eine Vergeudung von Speicherplatz dar und spräche sogar einer Bezeichnung als "Kurzbericht" hohn.

Weiter so.

Beste Grüße
Hanspeter

scan hat gesagt:
Gesendet am 2. Mai 2020 um 12:10
Du sprichst das altbekannte Problem an, wer wie und warum hikr.org nutzt. Z.B.

- Person A will einen ausführlichen Bericht lesen
- Person B interssiert sich nicht für den Text, sondern leitet sich aus Fotos mehr Infos zu Touren ab,
- Person C nutzt die Website als eine Plattform, um seine Familie/Freunde aus den verschiedenen Winkeln der Republik zu berichten
- Person D will nur aktuelle Tourenbedingung
- Person E will sich allgemein inspirieren lassen
- Person F ruft den Bericht wg. spezifischen Informatonen zu einen bestimmten Berg auf
usw.

Bei mir z.B. ist es eine Mischung aus aktuellen Fotos und Inspiration und teilweise akutelle Informationen. Die Berichte überfliege ich meistens nur grob. Leider hatte ich hier auch schon diverse Diskussionen über die Nutzungsweise von Hikr.org, die allerdings in der Regel nicht fruchtbar waren, sondern in Vorwürfen und Beleidigungen geendet haben.

Meine Devise lautet deshalb: Leben und leben lassen, man entscheidet selber freiwillig, ob man Berichte anklickt oder nicht.

Insgesamt möchte ich hier aber keine Diskussion über die Nutzung von Hikr.org anfangen.

Wünsche Dir noch viele schöne Touren, bleib gesund!

Simon

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Mai 2020 um 12:43
>Insgesamt möchte ich hier aber keine Diskussion über die Nutzung von Hikr.org anfangen.

Das stimmt natürlich. Das würde auch nicht hierher gehören, sondern in die Community.

Bleib Du auch gesund und weiterhin schöne Touren.

Hanspeter




evil_horst hat gesagt:
Gesendet am 2. Mai 2020 um 20:55
Lohnende Runde in den Hausbergen, von daheim mit dem Radl leicht machbar und der Rückweg über die Gießenbachschlucht ist immer wieder ein schöner Ausklang... ;-)


Kommentar hinzufügen»