Kienjoch gegen den Uhrzeigersinn

Das Kienjoch zählt noch zu den vergleichsweise ruhigeren Zielen in den Ammergauer Alpen, wohl auch, weil die Runde mit ihren vielen Gegenstiegen durchaus etwas lang und anstrengend zu gehen ist und viele Wanderer abschreckt. Dafür hat die Runde ihren eigenen Reiz und zeigt am Ende mit der Schlucht bei der Kuhalm ihre wildromantische Seite.

Vor Jahren hab ich die Tour schon einmal im Uhrzeigersinn gemacht, hatte sie aber nicht mehr so schön in Erinnerung und zudem bemerkt, dass es eigentlich viel besser ist, die Tour andersherum entgegen den Uhrzeigersinn zu gehen, da sich dadurch mehrere Vorteile eröffnen: Das schönste Stück der Tour, die Schlucht bei der Kuhalm, kann man entschleunigt beim Abstieg gehen, der Aufstieg über den Grat ist schwer und beinhaltet mehr Gegenanstiege, wenn man dann auf dem Gipfel steht, hat man also das anstrengendste hinter sich und zudem bietet sich so die Möglichkeit der Erweiterung der Runde über den Felderkopf.

Urlauber und unerfahrene Wanderer sollten allerdings beachten, dass die Tour schwierigkeitstechnisch in der Grauzone zwischen rot und schwarz liegt: Eigentlich nicht richtig schwierig, allerdings sind einige kurze Stellen am Grat recht ausgesetzt.

Wegbeschreibung: Im Graswangtal  vom offiziellen Wanderparkplatz den Ort nach Osten hin queren und rechts der Beschilderung folgen und am Dickelschweig vorbei. Sobald die Forststraße im Wald eintaucht, kommt bald rechts ein Abzweig, der mit einem verwitterten Holzschild "zur Kuhalmstraße" weist (-> siehe Foto). Der batzige Pfad führt dann recht bald zur einer weiteren Forststraße (Kuhalmstraße), wo diesmal ein genauerer Wegweiser den Weg zum "Kienjoch über Grat" weist. Danach hält man sich quasi am Pfad, der einen sicher zum Gipfel weist. Der Abstieg erfolgt nun bestens beschildert zur Kuhalm, wo man bei dieser durch das kleine Gatterl hinter der Alm nun den Pfad hinunter zur Schlucht verfolgt. Der Wegverlauf in der Schlucht ist eigentlich klar, allerdings quert der Pfad einige Mal den Bach, was ein paar Balanceeinlagen erfordert, zudem muss man bei zwei oder drei Stellen nach einer Bachquerung erst wieder den Weg auf der anderen Seite suchen. Danach führt die Forststraße einen wieder recht bald zum Ausgangspunkt zurück.