Hinterwaldkopf 1198 m


Publiziert von alpstein , 30. April 2020 um 15:40.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:10 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ber A81 - B31 bis Kirchzarten - Richtung Todtnau bis Weilersbach, Wanderparkplatz nach dem Ortsschild auf der linken Seite vor dem Bach (Nähe Gasthaus Schützen), er ist als (Zusatz-) Parkplatz für den Schützen ausgeschildert, in der Kompasskarte aber als öffentlicher Parkplatz eingetragen.
Kartennummer:Kompass online

Das Corona-Virus beherrscht seit Wochen den Alltag. In den Bergen waren wir schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr. Immer noch bei guter Gesundheit, haben wir das schöne Wetter für eine kleine Konditionstour im Hochschwarzwald genutzt. Der Hinterwaldkopf führte in unseren Wanderplänen bis vor 2 Jahren ein Schattendasein. Das glatzköpfige Haupt haben wir zwar oft vom Feldberg  aus oder auf der Heimfahrt von Freiburg gesehen, ihn aber erstmals 2018 bestiegen. Unsere Route, aus einem Seitenast des Dreisamtales, ist uns als eine der schönsten im Schwarzwald in Erinnerung geblieben. Im Frühling bietet sich die blühende Landschaft besonders für einen Besuch an.

Im kühlen Talwind sind wir am Ausgangspunkt (430 m) ein paar Hundert Meter unterhalb von Weilersbach gestartet. Südlich des Baches gehend, kamen wir noch auf Asphalt zum Birkenmeierhof und nach diesem in die freie Flur hinaus. An blühenden Bäumen vorbei ging es in der tiefstehenden Sonne über einen schmalen Pfad aufwärts zum Kasteleck (552 m), wo es schon merklich wärmer war.  Der gelben Raute folgten wir bis zu einer Lichtung, auf der sich am Nachmittag der Kreis schloss. Wir nahmen den erst etwas undeutlichen Weg Richtung Jockeleshof hinunter. Vor dem Hauseingang befindet sich ein Brunnen an der Jockelesquelle. Der Hof ist wohl unbewohnt, aber fein herausgeputzt.

Bald erreichten wir einen Forstweg, der aus dem Zastlertal herauf führt. Ein paar Hundert Meter, nun wieder der gelben Raute folgend, kamen wir zur Abzweigung (ca. 900 m) des Steigs auf das Roteck 1157 m). Die Südwestflanke  fällt hier 600 m steil in das Zastlertal ab.  Der Aufstieg auf den Kamm erfolgt über einen ausholenden Serpentinenweg. Am Kamm angekommen sahen wir die Nordflanke hinunter nach Himmelreich im Dreisamtal hinaus. Aber hier verlief der Pfad dann wieder flacher. Wir traten vor dem Rotecksattel auf die Weidefläche und der Hinterwaldkopf war jetzt auch zu sehen. 20 Minuten später standen wir im kühlen Ostwind am Gipfel. Im Schutz der Steinmauer ließen wir uns fast 3 Stunden nach dem Start für eine Pause nieder.

Fernsicht gab es keine, aber immerhin hatten wir die schneebedeckte Nordflanke vom Feldberg, den Kandel oder auch das Schauinsland vor uns. Bis nach Freiburg im Breisgau reichte der Blick. Wir haben die sonnigen Verhältnisse und den Ausblick während der Brotzeit genossen. Skifahrer haben wir in der Zastlerflanke am Feldberg mit dem Fernglas nicht entdeckt. Risikobehaftete Aktionen sind im Gegensatz zu vernünftigem Wandern derzeit auch nicht opportun.

Durch deftige Kost gestärkt machten wir uns an den Abstieg. Wir wählten am Rotecksattel die direkteste Variante zum Häusleberg, bei der man den Zwischenaufstieg von der Höfener Hütte vermeiden kann.  Zügig schritten wir zu Tal, das wir nach 1 1/2 Std. bei sommerlichen Verhältnissen erreichten.

Fazit: Eine 5*****Schwarzwald-Tour, die immer eine Wiederholung wert ist.

Hinweis: Die Uhrzeiten der Fotos zeigt noch die Winterzeit.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (8)


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Kik hat gesagt: 5*****Schwarzwald-Tour
Gesendet am 30. April 2020 um 16:34
Du könntest allmählich einen Schwarzwaldführer herausgeben: die (gemäss Deinen Ansprüchen) lohnendsten Wanderungen. Da wäre ich interessiert.
Viele Grüsse, Kik

alpstein hat gesagt: RE:5*****Schwarzwald-Tour
Gesendet am 30. April 2020 um 18:37
Danke, Kik

"Im Schwarzwald kann man nicht wandern". Diesen Ausspruch von mir hält mir Esther immer wieder mal vor. Mehr im Bergfieber, habe ich Wanderungen im Schwarzwald immer abgelehnt "da man da mehr oder weniger nur im Wald herumrennen würde". Auch der Rother Wanderführer hat mich mit seinen Vorschlägen, bis auf wenige Ausnahmen, nicht besonders überzeugt.

So hat es 35 Jahre gedauert, bis wir nach dem Wegzug vom Schwarzwald an den Bodensee 2015 die erste Wanderung im Schwarzwald gemacht haben. Mittlerweile sind es 60 incl. Schneeschuhtouren geworden. Weitere Wanderungen habe ich schon im Visier und werde zur gegebenen Zeit berichten.

Einen Führer werde ich wohl nicht schreiben. Die besten Wanderungen mit einem Schlagwort zu versehen, wäre aber eine Möglichkeit "die Spreu vom Weizen zu trennen".

Beste Grüße
Hanspeter


Kik hat gesagt: RE:Schlagwort für 5***** Touren
Gesendet am 30. April 2020 um 20:49
Das ist die Idee! Bis im Herbst werden wohl die Grenzen wieder offen sein. Da werde ich über meinen eigenen Ententeich hinwegschnuppern.
Viele Grüsse Kik

alpstein hat gesagt: RE:Schlagwort für 5***** Touren
Gesendet am 30. April 2020 um 22:18
Bis dahin sollte ich die Touren gefiltert haben :-)

Beste Grüße
Hanspeter

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 1. Mai 2020 um 09:07
Hallo Hanspeter.

Und wieder eine schöne Tourenidee von dir. Der Name des Bergs ("Hinterwaldkopf") klingt ja auch mal echt gemütlich. Mir fällt ein, dass er vllt. was mit den Hinterwälder Rindern zu tun haben könnte, die ja im Schwarzwald traditionell gehalten wurden.

Übrigens, wir haben gestern in der SWR-Mediathek die interessante Doku Unsere Tausender im Südwesten gesehen, die könnte dir auch gefallen!

Schönen Gruß, Frank

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Mai 2020 um 11:38
Hallo Frank,

Dein Gedanke mit den Hinterwälder Rindern liegt nicht fern, wie man hier sehen kann. Sie werden im Schwarzwald von jeher gehalten. Als kleiner Bub durfte ich in unserer Nachbarschaft manchmal Hirtenbube spielen und zwei hüten :-)

Danke für den Link. Das schaue ich mir auf jeden Fall noch an.

Beste Grüße
Hanspeter


alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Mai 2020 um 11:58
Die Dokumentation haben wir uns gestern Abend angeschaut. Es waren schöne Eindrücke und Geschichten dabei. In der Gaststube mit den Holzschnitzereien sind wir im Februar erst gesessen.

Bei unseren Nordschwarzwaldkenntnissen besteht noch viel Luft nach oben. Außer vor 49 Jahren am Hundseck und am Mehliskopf, jeweils bei Skirennen, war ich dort noch nie.

Besten Dank nochmals und Grüße
Hanspeter

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Mai 2020 um 13:08
Ja, dieser Gasthof steht jetzt auf meiner To-Do-List :-)
Freut mich, dass euch die Doku auch gefallen hat.

Schönen Gruß, Frank


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