Schauenburgflue - ein Gipfelbuch hätte sie schon verdient
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Ursprünglich hatten wir zu dritt etwas sehr Anspruchsvolles geplant - meine schmerzhafte Ellbogenentzündung liess dies nicht zu, so dass Sputnik als Alternative einen attraktiven „Arbeitstag am Berg“ (mit anschliessendem gesellig-kulinarischen Zusammensein bei ihm zuhause) aufgleiste.
Bei doch schnell aufgezogenem schönem Frühlingswetter fahren wir beim späteren Gastgeber in Frenkendorf erst hoch zum Parkplatz unterhalb Galgenstein auf 588 m - ausgestattet mit einer Hälfte eines 25-kg-Betonsackes, Wasser zum Anrühren, Eisenstange, Pickel, Schaufel, und Gamelle mit Gipfelbuch.
Wir wählen hier des Materials wegen (Andi schleppt den Beton hoch - Dankeschön) eine längere, flachere und gutgängige Zustiegsvariante zum „Tatort“.
Nur sanft ansteigend umrunden wir erst den Gmeinacher und schreiten auf dem ebenen Waldgelände (vielerorts lagert sehr viel geschlagenes und in Spälte geteiltes Holz) bis zu P. 628, Beginn des Schlunds, nahe Stiereberg. Wir sind erstaunt ober der immensen Wiederaufforstung - und gehen uns die Infotafel des Forstreviers leicht höher anschauen - 1520 Traubeneichen sollen hier Fuss fassen, sie, die sie wohl trockenere Verhältnisse besser ertragen.
Zurück bei P. 628 (hier können wir in der Ferne die schneebedeckten Belchen und Feldberg erkennen) folgen wir dem Anmarschweg ein kurzes Stück zurück und halten danach im Ebnethölzli auf unser Ziel zu. Im lichten, schönen, Wald steuern wir (auf verschiedenen Wegen: entweder kurz auf dem WW und von N oder ab Weggabelung auf 650 m durchs Unterholz zur Wegspur am Gratabbruch entlang von S her) die Schauenburgflue, P. 666, an.
Hier eruieren wir per GPS den vermessenen Punkt - und legen los mit einem kleinen Aushub (der Untergrund erweist sich als rasch sehr steinig) für Metallstange und einige Steine. Sputnik rührt den hochgeschleppten Beton erst dünnflüssig an, verteilt ihn übers kleine Fundament, danach werden grössere, herangetragene flache Steine um die Stange drapiert, und schliesslich wird eine festere Betonschicht in deren Fugen aufgetragen. In den noch feuchten Zement wird auch Inschrift und Jahr eingeritzt - und dann ist’s bereits Zeit für den Cava, mit welchem wir auf den ersten erfolgreichen Teil unserer Arbeit anstossen.
Danach befestigen wir mit verschiedenartigen Drähten die Gamelle an der - mit vorgebohrten Löchern präparierten - Metallstange - fertig das Werk. Zeit nun für den Abstecher zum Chänzeli der Schauenburgflue, an deren Südsporn. Es ist über eine „Spaltbrücke“ einfach zu erreichen - und bietet einen hervorragenden Ausblick: hinunter zur Burg Ruine Neu Schauenburg, hinüber in den Schwarzwald, und einen Einblick in die senkrechten Felswände an der SW-Seite.
Wenige Meter weiter nördlich ist die Anlage des ehemaligen Gallorömischen Höhentempels der Schauenburgflue angesiedelt; sie erreichen wir innert Kürze am Gratabbruch (ohne vermerkte Wegspur).
Auf der eingezeichneten kehren wir zurück zu unserem „Arbeitsplatz“, räumen alle Utensilien zusammen, und setzen an der Kante entlang unsere Wanderung fort.
Selbstverständlich gönnen wir uns den kurzen Abstecher zur Burgruine Alt Schauenburg auf dem Chliflüeli; herrlich der Ausblick auch hier wieder, insbesondere sind die Felswände der Schauenburgflue hier gut einzusehen. Nach einem kurzen Besichtigungsgang wenden wir uns dem nächsten „Gipfelziel“ zu:
In südsüdwestlicher Richtung folgen wir einem Forstweg, biegen dann nach E ab und erklimmen (die wenigen einfachen) Meter hinauf zum unscheinbaren Gmeinacher; der vorhin verwendete Pickel dient hier für ein nur temporäres Gipfelkreuz ;-)
Weglos besuchen wir den wenig unterhalb erkannten Wildschwein-Fütterungs- und Jagdplatz, und steigen dann auf erst schmieriger Spur ab zum breiten Forstweg, auf welchem wir zufrieden zum Parkplatz unterhalb Galgenstein zurückkehren.
Wieder in Frenkendorf unternehmen wir den kurzen Abstecher vom Friedhofeingang zum geschichtsträchtigen Denkmal Hülfteschanz; zurück bei Andi erwarten wir bei einem ersten leichten Apéro dabuesse und Judith.
Alle zusammen gehen - nachdem der Küchenchef seine kaukasischen Spiesse und die Salate vorbereitet hat und erstere auf den mit eigenem Holz angefeuerten Grill gelegt hat - zum Rotwein im Freien über. Später ergibt sich beim üppigen Mahl (abgerundet mit einigen Kleinigkeiten aus Ursulas Backstube) zum gemütlichen, geselligen und unterhaltsamen Essen über.
Ein rundum gelungener Tag - ein nächstes, ähnliches, Projekt ist bereits kreiert worden …
▲ 40 min Schauenburgflue (P. 666)
► 10 min Rundgang (bis Gallorömischer Tempel und zurück zu P. 666)
▼ 35 min
▼▲ 10 min Denkmal Hülfteschanze
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