Hoher Seeblaskogel - "samstags gehen sie alle ins Sellrain"


Publiziert von simba , 26. Februar 2020 um 11:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:22 Februar 2020
Hochtouren Schwierigkeit: L
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PP Lüsens (4 EUR/Tag). ÖV-Anbindung nur bis Praxmar.

Seit einem Video eines Münchener Kabarettisten wissen wir: die Genießer-Bergfexe fahren für Skitouren nach der Klimademo am Münchener Königsplatz alle 400 Kilometer mit dem Diesel "ins Sellrain". Zu Münchener Besonderheiten kann ich nichts sagen, aber der Andrang dort an schönen Wochenenden ist auch mir bekannt. Als dann noch beim Frühstück das Handy gecheckt war - "Du, da hat einer gestern Abend noch in einer (Facebook-)Tourengruppe (für Innsbruck) geschrieben, es sei super am Hohen Seeblaskogel und Bilder von einsamen Abfahrtsspuren gepostet" - schwante uns wirklich Böses, denn jetzt würden ja zu den Münchenern noch die Innsbrucker kommen und genau dorthin hatten wir schon Mitte der Woche beschlossen zu gehen (Windschutz im südost-exponierten Kar gegen den Sturm aus Nordwesten war die Idee) und hatten zwar an einem schönen Samstag dort nicht mit Einsamkeit gerechnet, aber....

Der Eindruck am PP in Lüsens schien unsere Vorahnungen zu bestätigen, um halb 8 wars voll. Doch unsere Sorge war verfrüht, es verteilte sich bestens in den langen und weniger langen Tälern um Lüsens und so verbrachten wir einen entspannten Tag (ohne ein Überholmanöver!) auf der Traumtour zum Hohen Seeblaskogel - zusammen mit einer erträglichen Zahl freundlicher Mit-Tourengeher.

Wie fast alle Lüsenser Touren geht es die ersten 20 Minuten flach über die Loipe zum Skihaus. Dort wars uns schon so warm, dass die Softshelljacke im Rucksack verschwand und dort bis zum Gipfel blieb. Nach dem hakeligen, nur dünn eingeschneiten Waldstück hinauf zur Längentaler Alm macht das gleichnamige Tal seinem Namen alle Ehre, denn die nächsten ca. 200 Höhenmeter wollen langatmig erstiegen werden, bis die Route von derjenigen zum Längentaler Weißerkogel nach rechts wegzieht. Die beiden Steilaufschwünge zum Kar des Grüne-Tatzen-Ferners waren bestens gespurt - unsere Vorgänger aber schon fast außer Sichtweite, also eine Tour in absoluter Einsamkeit ;) Bald kam der Gipfel und damit die Vorgänger wieder in Sicht, vorauszusehen war aber, dass diese bei unserer Gipfelankunft abgefahren sein dürften. Das machten sie auch und zermalmten die Spur im steilen Gipfelhang ordentlich. Dennoch gings mit etwas basteln auf Ski bis 20m unter den Gipfel und von dort in perfektem Stapfschnee zum Gipfel, wo wir zum ersten Mal an diesem Tag des Sturmwinds aus Nordwest gewahr wurden. Die Gipfelpause verbrachten wir noch allein, am Skidepot kamen dann nach und nach unsere Nachfolger an und wir räumten die Plätze.

Bei den arg holprigen Abfahrtsbemühungen der Vorgänger im Gipfelhang hatten wir noch angenommen, dass es bruchharschig sei - wars aber nicht: es fuhr sich super im mal mehr und oft weniger gedeckelten Pulver bis hinab in die Ebene des Längentals und letztlich fast ohne Schiebestrecken hinaus nach Lüsens. Dort waren die Plätze im Alpengasthof ebenso beliebt wie die Parkplätze am Morgen. Dank des freundlichen Wirts kamen aber alle unter.

LLB: Mäßig (Triebschnee)

Tourengänger: simba


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»