Chrüzegg via Goldloch und Habrütispitz Ostwand
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Einleitung:
Die letzten Monate standen ganz im Zeichen von Zürcher Oberland Alpin Touren oder dem Wengital. So entschied ich mich an diesem perfekten Sonntag einmal mehr für eine Wanderung im ZH-Oberland. Es sollte auf die Chrüzegg via Goldloch und auf die Habrütispitz via Ostwand gehen.
Gleich vorweg sei gesagt, es war die bisher bissigste Tour im Oberland. Sind die extrem Stellen auf diversen anderen Routen von kurzer Dauer, etwa Schwarzberg, Tössstock oder Hinter Warten, geht es hier über lange Zeit unglaublich ausgesetzt zur Sache. Zudem war es rein Verhältnismässig die wohl schwierigste Tour. Das Gras war alles flachgedrückt. Es fühlte sich an wie auf einer Rutschbahn. Dazu kam an den mühsamsten Orten Schnee hinzu. Die Wurzeln waren ebenso im Wintermodus und brachen öfters ab als sonst. Naja selbst schuld, wer im Winter auf solche Touren geht.
Routenbeschreibung:
Chamm-Chrüzegg via Goldlochroute: T5+, 1h
Ich parkierte etwas weiter vorne als geplant, da mich ein Fest verwirrte. Nun gut die 300m mehr werde ich ja wohl auch noch packen. Vorbei gings am Festzelt, aus welchem laute Schlager- und Après-Ski Lieder drangen. Kurz nach dem Chamm-Parkplatz beginnt auch schon der Bach auf der rechten Seite. Er war dieses Mal frei von Grüngemüse. Kein Vergleich mehr zum Sommer. Deshalb entschied ich mich dieses Mal, denn kompletten Bach zu begehen. Eine kurze Stufe umging ich in Brombeeren, da mir der Zaun in den Weg kam. Danach geht es auch schon in den Wald hinein. Die erste kleine Stufe überwand ich direkt einen Baumstamm entlang. Bei der zweiten umging ich es wie letztes Mal links. Gleich darauf folgt die dritte Stufe. Wieder ging es den Mittelsporn hoch. Jedoch hatte ich im Kopf, dass es mehr Wurzeln hatte, zudem war es ziemlich rutschig. Es ging aber gut. Nun stehe ich vor dem Goldloch. Anstatt hier wieder links herum zu gehen, nahm ich den Sporn etwas rechts. Zwar etwas verwachsen, dafür genug zum fest halten. Danach querte ich zum Bach zurück. Die nächste Stufe ging ich wieder im Nagelfluh hoch. Es hat ein Band von links zum Wasserfall hin. Nicht ganz einfach. Zum Glück hält der Nagelfluh gut. Nun komme ich wieder in den grossen Kessel. Ich entscheide mich auch heute wieder für den Sporn rechts. Die ersten Meter sind heikel und steil. Zudem ist das Gestein brüchig. Danach kommen gute Wurzeln, welche einem helfen bis zum Ausstieg. Dieses Mal ging ich nun einfach gerade hoch über die Ministufe und querte dann oben die Weide. Nochmals geht es durch den Wald hinauf, bevor ich in die nächste Weide kam. Nun im Schnee die Wiese rechts querend zum normalen Wanderweg. Die letzten 5 Minuten auf diesem hoch zur Chrüzegg.
Chrüzegg-Pkt. 849: T2, 45min
Oben machte ich nun 15 Minuten Pause und genoss die wärmende Sonne. Danach ging es im Schnee runter zum Berggasthaus. Dies liess ich rechts liegen und macht mich auf den Weg runter zum Punkt. 849. Das ist die Brücke im Habrütitobel. Der Weg war mühsam zu gehen, vor allem mit den tiefen Schuhen. Hatte es doch bis zur Alp Ober Zrick durchgehend 5-10cm Pulverschnee. Der Weg jedoch einfach zu finden.
Pkt. 849-Habrütispitz via Ostwand: T6, 2h 15min
Anhand der Bilder, sollte jeder die Route finden, trotzdem versuche ich sie noch zu beschreiben.
Nach der Brücke führt ein Fahrweg hinein ins Tobel. Diesem kann man folgen bis zum Ende und muss nicht im Bach laufen um das „Nagelfluhfüdli“ zu sehen. Im Moment sind sie dort ordentlich am Holzen. Kurz nach dem Ende des Weges sah ich auch schon das „Füdli“. Nun geht es noch ca. 50m dem Nagelfluh entlang. Danach traf ich auf den von
Ossi angesprochenen „Sporn“. Für mich ist eher ein Hang. Dieser ist gespickt mit loser Erdauflage, bröckligen Nagelfluh und knappem Gras. Wer das schon oberes Limit findet, dem ist von dieser Tour klar abzuraten. Einfach ist diese erste Stufe wirklich nicht. Sobald ich dann im reinen Gras ankomme, wird es mir wohler. Endlich hält der Pickel irgendwo. Nun geht’s hoch, bis der Hang zu einem Sporn wird. Auf diesem relativ locker hoch. Die Stufe am Ende ging ich direkt an Wurzeln an. Nun steht man auf einer Lichtung. Diese geht es hoch bis zur Wand. Nun beginnt das Gruselkabinett. Die Wand wird auf der linken Seite in Angriff genommen. Nicht in der gut sichtbaren Rinne, sondern noch 10m weiter links. Gleich zu Beginn geht es in beinahe senkrechtem Gras nach oben bis auf ein schmales Plateau. Wurzeln hat es nur bedingt. Nun links um die Nagelfluh rum. Dort hat es dann ein sichtbares Band nach oben. In schönem Abstand gespickt mit Bäumen. Zum Ende geht es über eine Nagelfluh Stufe hoch. Die ersten zwei Tritte auf der Nagelfluh bevor die rettende Wurzel erreicht wird. Was für ein Start. Bereits jetzt weiss ich, dass ich hier nicht mehr runter will. Nun geht es nach rechts zur Rinne. Die meisten stiegen hier die Rinne hoch, wobei ich mind. bei
Djenoun ein Bericht fand, welcher ebenfalls meine Route macht. Bei den heutigen Verhältnissen war es für mich nix. Deshalb zog ich kurz die Steigeisen an, für die ausgesetzte Querung im Schnee. Danach wieder umrüsten. Nun stieg ich rechts über eine Nagelfluh Spalte hoch. So stieg ich in der Mitte wieder in die Rinne ein. Statt wie die andern gerade hoch, querte ich die Rinne erneut. Dieses Mal ohne Steigeisen, mit wenig Schnee und wenig Gras. Nun stieg ich hier senkrecht die Wand hoch. Die ersten 3m wieder in blanker Nagelfluh bis zum rettenden Baum. Dann leicht links, am nächsten Baum, die nächste Stufe hoch. Hier frage ich mich dann ernsthaft, was ich in solch ausgesetztem Gelände mache, für einen Hügel, welchen man beinahe befahren kann. Trotzdem muss ich hoch. Nun kommt der grosse Torbogen. Diesen ging ich direkt an. Dafür hat es gerade genug Wurzeln. Als ich aus diesem raus kam, sah ich ein Fixseil. Keine Ahnung vom wem das ist, in Berichten lass ich nichts davon. Trotzdem war ich dankbar, die letzte fast senkrechte Stufe mit diesem zu überwinden.
Ossi nennt den Rest nun ein Spaziergang. Bei guten Grasbedienungen wäre es das vielleicht sogar. Doch meine Psyche war leer und das Gras nutzlos. Die erste Stufe überwand ich noch direkt. Danach querte ich meist leicht rechtshaltend den besten Wurzeln entlang hoch. So kam ich ca. 70m rechts vom Vermessungspunkt raus. Was für eine Befreiung.
Habrütispitz-Chamm: T2, 30min
Nach der ganzen Schinderei, machte ich bei der Bank, beim Kreuz eine Pause. Ca. 30 Minuten liess ich mir die Sonne ins Gesicht scheinen, genoss die Aussicht und Verarbeitete das Geschehene. Danach ging es in direkter Linie runter zur Kreuzung Hand und von da auf dem Fahrweg zurück zum Auto.
Fazit:
Diese Tour ist wirklich nur für sehr geübte ZO-Alpinbegeher/Innen gemacht (Habrütispitz). Trotz meiner „grossen“ Erfahrung in dieser Region, brachte es mich an den Rand der Verzweiflung. Dermassen lang anhaltend ausgesetzt war ich bisher noch nie in dieser Region. 2h verbringt man auf dieser Route in Gelände, wo Fehler dramatische Folgen haben. Da bringt es dann auch nur wenig, dass man durchwegs Empfang hat (Swisscom). Im Nachhinein denke ich, es war doch gar nicht so schlimm. Doch ich will die Route auf keinen Fall verharmlosen und sie korrekt darstellen als Gefährlich! Noch einmal werde ich kaum in diese Route einsteigen. Ohne Pickel kaum machbar. Steigeisen zur Reserve sind ebenfalls nicht verkehrt und könnten teilweise sehr nützlich sein. Bei der Goldlochroute kann jederzeit auf einfache Wege ausgewichen werden.
Die letzten Monate standen ganz im Zeichen von Zürcher Oberland Alpin Touren oder dem Wengital. So entschied ich mich an diesem perfekten Sonntag einmal mehr für eine Wanderung im ZH-Oberland. Es sollte auf die Chrüzegg via Goldloch und auf die Habrütispitz via Ostwand gehen.
Gleich vorweg sei gesagt, es war die bisher bissigste Tour im Oberland. Sind die extrem Stellen auf diversen anderen Routen von kurzer Dauer, etwa Schwarzberg, Tössstock oder Hinter Warten, geht es hier über lange Zeit unglaublich ausgesetzt zur Sache. Zudem war es rein Verhältnismässig die wohl schwierigste Tour. Das Gras war alles flachgedrückt. Es fühlte sich an wie auf einer Rutschbahn. Dazu kam an den mühsamsten Orten Schnee hinzu. Die Wurzeln waren ebenso im Wintermodus und brachen öfters ab als sonst. Naja selbst schuld, wer im Winter auf solche Touren geht.
Routenbeschreibung:
Chamm-Chrüzegg via Goldlochroute: T5+, 1h
Ich parkierte etwas weiter vorne als geplant, da mich ein Fest verwirrte. Nun gut die 300m mehr werde ich ja wohl auch noch packen. Vorbei gings am Festzelt, aus welchem laute Schlager- und Après-Ski Lieder drangen. Kurz nach dem Chamm-Parkplatz beginnt auch schon der Bach auf der rechten Seite. Er war dieses Mal frei von Grüngemüse. Kein Vergleich mehr zum Sommer. Deshalb entschied ich mich dieses Mal, denn kompletten Bach zu begehen. Eine kurze Stufe umging ich in Brombeeren, da mir der Zaun in den Weg kam. Danach geht es auch schon in den Wald hinein. Die erste kleine Stufe überwand ich direkt einen Baumstamm entlang. Bei der zweiten umging ich es wie letztes Mal links. Gleich darauf folgt die dritte Stufe. Wieder ging es den Mittelsporn hoch. Jedoch hatte ich im Kopf, dass es mehr Wurzeln hatte, zudem war es ziemlich rutschig. Es ging aber gut. Nun stehe ich vor dem Goldloch. Anstatt hier wieder links herum zu gehen, nahm ich den Sporn etwas rechts. Zwar etwas verwachsen, dafür genug zum fest halten. Danach querte ich zum Bach zurück. Die nächste Stufe ging ich wieder im Nagelfluh hoch. Es hat ein Band von links zum Wasserfall hin. Nicht ganz einfach. Zum Glück hält der Nagelfluh gut. Nun komme ich wieder in den grossen Kessel. Ich entscheide mich auch heute wieder für den Sporn rechts. Die ersten Meter sind heikel und steil. Zudem ist das Gestein brüchig. Danach kommen gute Wurzeln, welche einem helfen bis zum Ausstieg. Dieses Mal ging ich nun einfach gerade hoch über die Ministufe und querte dann oben die Weide. Nochmals geht es durch den Wald hinauf, bevor ich in die nächste Weide kam. Nun im Schnee die Wiese rechts querend zum normalen Wanderweg. Die letzten 5 Minuten auf diesem hoch zur Chrüzegg.
Chrüzegg-Pkt. 849: T2, 45min
Oben machte ich nun 15 Minuten Pause und genoss die wärmende Sonne. Danach ging es im Schnee runter zum Berggasthaus. Dies liess ich rechts liegen und macht mich auf den Weg runter zum Punkt. 849. Das ist die Brücke im Habrütitobel. Der Weg war mühsam zu gehen, vor allem mit den tiefen Schuhen. Hatte es doch bis zur Alp Ober Zrick durchgehend 5-10cm Pulverschnee. Der Weg jedoch einfach zu finden.
Pkt. 849-Habrütispitz via Ostwand: T6, 2h 15min
Anhand der Bilder, sollte jeder die Route finden, trotzdem versuche ich sie noch zu beschreiben.
Nach der Brücke führt ein Fahrweg hinein ins Tobel. Diesem kann man folgen bis zum Ende und muss nicht im Bach laufen um das „Nagelfluhfüdli“ zu sehen. Im Moment sind sie dort ordentlich am Holzen. Kurz nach dem Ende des Weges sah ich auch schon das „Füdli“. Nun geht es noch ca. 50m dem Nagelfluh entlang. Danach traf ich auf den von



Habrütispitz-Chamm: T2, 30min
Nach der ganzen Schinderei, machte ich bei der Bank, beim Kreuz eine Pause. Ca. 30 Minuten liess ich mir die Sonne ins Gesicht scheinen, genoss die Aussicht und Verarbeitete das Geschehene. Danach ging es in direkter Linie runter zur Kreuzung Hand und von da auf dem Fahrweg zurück zum Auto.
Fazit:
Diese Tour ist wirklich nur für sehr geübte ZO-Alpinbegeher/Innen gemacht (Habrütispitz). Trotz meiner „grossen“ Erfahrung in dieser Region, brachte es mich an den Rand der Verzweiflung. Dermassen lang anhaltend ausgesetzt war ich bisher noch nie in dieser Region. 2h verbringt man auf dieser Route in Gelände, wo Fehler dramatische Folgen haben. Da bringt es dann auch nur wenig, dass man durchwegs Empfang hat (Swisscom). Im Nachhinein denke ich, es war doch gar nicht so schlimm. Doch ich will die Route auf keinen Fall verharmlosen und sie korrekt darstellen als Gefährlich! Noch einmal werde ich kaum in diese Route einsteigen. Ohne Pickel kaum machbar. Steigeisen zur Reserve sind ebenfalls nicht verkehrt und könnten teilweise sehr nützlich sein. Bei der Goldlochroute kann jederzeit auf einfache Wege ausgewichen werden.
Tourengänger:
maenzgi

Communities: Züri Oberland ALPIN
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