Neue Route auf die Chrüzegg


Publiziert von maenzgi , 24. August 2019 um 18:27.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:24 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Hintergoldingen Sonne
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Wald

Einleitung:

Es sollte heute endlich wieder einmal eine Tour sein. Dieses Jahr war ich vorwiegend am Klettern und wenn es mal eine Wanderung gab, schaffte sie es nicht über einen Kurzbericht hinaus, weil sie a) nicht erwähnenswert war oder b) ich zu wenige Fotos gemacht hatte.
Den Morgen verschlief ich mehrheitlich, da ich noch an den Folgen einer Erkältung zu kämpfen hatte. Zudem wusste ich nicht genau was ich machen möchte. Dies galt nicht nur für mich, sondern auch fürs Wetter. Jedoch wurde es immer besser. Da die Zeit aber bereits so Fortgeschritten war, fragte ich einen Kollegen, ob er mich nicht kurz nach Chamm fahren würde. Er sagte gleich zu, war es doch nur ein kurzer Weg. Danke an dieser Stelle.
Die Route selbst wurde noch nie begangen oder besser gesagt noch nie beschrieben auf Hikr. Dies ist glaub eine Premiere für mich, dass ich zum ersten Mal eine Premiere Wanderung machte. Ich wusste dies jedoch erst, als ich wieder zuhause war. Da sich die Route auf der Karte als einfach Einstufte, suchte ich keine Berichte im Vorfeld. Mein Ziel war gewesen die Goldlochroute auf die Chrüzegg zu bewältigen, von dort runter via Hand zu P. 856 und durch die Ferchroute von Djenoun auf die Höchhand. Jedoch ran mir die Zeit davon weshalb ich in der Hälfte abbrach und auf dem Wanderweg zur Wolfsgrube lief, wo mich erneut ein Kollege abholte, welcher sowieso gerade noch in Wald einen Termin gehabt hatte. Erneut geht mein Dank an meinen Kollegen.

Wegbeschreibung:

Chamm-Goldlochroute-Chrüzegg: T5+ 1h 15min

Gestartet bin ich in Chamm beim Parkplatz. Zuerst folgte ich dem Weg Richtung Hand. Bald schon taucht der Bach auf, welchem ich folgen wollte. Dieser war jedoch so verwuchert, dass ich bald wieder links auf den Fahrweg rausging. Danach zweigt ein Weg ab von diesem nach rechts, welcher hauptsächlich für Traktoren ist. Diesem folgte ich, bis ich den ersten Bach überschritt. Danach kommt eine Weidfläche. Es geht danach durch ein Tor wieder zum Bach auf der rechten Seite der Weide. Von dort an lief ich dann ihm Bach hoch. Anfangs sehr gemütlich geht’s über kleinere Absätze hoch. Bald kam der erste Giessen. Dieser hat einen kiesigen Mittelsporn, welchen ich hochstieg. Zum Ende muss ca. 3m über Nagelfluh aufgestiegen werden. Es war rutschig und nass. Allgemein war die Route in einem sehr nassen Zustand. Es hatte jedoch einen feinen Ast, welchem ich soweit vertraute das ich aufsteigen konnte. Danach kam das Goldloch. Dieses umging ich linksseitig, wobei ich gleiche oberhalb wieder zum Bach zurück querte. Gleich darauf folgt die nächste Herausforderung. Hier ging ich wieder etwas nach links hoch und querte dann die Nagelfluhwand nach rechts zurück um oberhalb des Wasserfalles zu gelangen. Nun wieder ein Stück einfach weiter, bevor ich in einen unglaublichen Kessel kam aus Nagelfluhwänden par Excellenz. Zuerst wollte ich eine grassige Wand hoch, bei dieser war mir jedoch unklar wie es oben weiter ging, deshalb querte ich nach rechts. Dort sieht man dann in ca. 7m Höhe wunderbare Wurzeln. Ein Versuch soll es Wert sein. Die Absturzhöhe ist ja noch gering. Die Wand bröckelte jedoch sogleich ab. Es ging dann aber doch, als ich die Wurzeln erreichte, konnte sich mein Herz wieder beruhigen. Dies ist kurz im T6 Bereich. Man könnte jedoch noch ein paar Meter nach rechts, dann hoch und auf einem optisch guten Band zurück zu den Wurzeln. Der Mittelteil ist Plaiser pur. Zum Ende wird es jedoch nochmals ernst. An hängenden Wurzeln geht es hoch, sehr ausgesetzt. Oberhalb querte ich wieder nach links um nochmals eine Stufe hoch zu kraxeln. Ich ging ca. 50m und ging dann hoch. So kam ich genau ans Ende der Stacheldrahtweide. Von dort ging ich dann nochmals eine Stufe überwinden gerade hinauf. Nach der Stufe kamen nochmals Wurzelkraxeln dran, bevor ich auf die Kuhweide kam. Bei dieser ging ich gerade hoch und kam so zum normalen Wanderweg, welcher zum Gipfelchen führt.
Allgemein kann man jegliche Schwierigkeiten wählen. Die Route geht vom moderaten T4 Bereich bei viel Ausweichen bis zum T6+ bei direktem Überstiegen.

Chrüzegg-P.856: T2 30min

Der Weg ist sauber markiert. Zuerst Richtung Hand, danach dem Wegweiser zur Tössscheide folgen. Dort wo der Wanderweg auf den Fahrweg trifft unten im Tobel ist der Einstieg zur Ferchroute.

Halbe Ferchroute: T5+ 1h 15min

Es geht gleich spannend los. Den ersten Giessen umging ich rechts. Zuerst quälte ich mich durch Brombeeren, danach wurde es steiler und grassiger. Der Ausstieg dann heikel und ausgesetzt. Es geht leicht nach links. Zum Halten hat es nur wenig, hier war ich richtig froh um den Pickel. Danach querte ich zurück zum Bach. Der nächste Giessen umging ich erneut rechts. Danach querte ich auf einem Band, welches glücklicherweise stark entspannt wurde durch Wildtritte. Sonst wäre es sehr heikel gewesen bei dieser Nässe. Nun folgt der bereits der nächste Giessen. Es geht Schlag auf Schlag. Zuerst wollte ich über den gut sichtbaren Grassporn aufsteigen. Das Gras ries jedoch komplett aus. Den Kamin liess ich ebenfalls bleiben bei dieser Nässe. Deshalb umging ich es weit links. Danach sofort wieder zum Bach zurück. Nun überstieg ich ein paar kleinere Absätze direkt. Nun kam die Kirsche auf der Torte. Ich folgte einer längeren Rinne links hoch. Zuerst gings wunderbar, gegen oben wird’s jedoch immer steiler. Kurz vor dem Ausstieg wird es richtig knifflig, den beim Ausstieg ist jeder Stein lose. Nun stand ich auf einem schmalen Grat. Es hiess nun auf Wurzeln vertrauen, so überwand ich eine senkrechte Wand von ca. 6m. Zum Abschluss dann nochmals über 2 kleinere Absätze eher links umgehen bevor ich auf den Wanderweg kam. Dort konnte ich gerade so einem Velofahrer ausweichen.

Wanderweg zur Wolfgrub: T2 30min

Nun geht’s nach rechts alles dem Wanderweg folgend bis ich bei der Wolfsgrube ankam.

Fazit:

Eine spannender Tag, mit genialen, aber heiklen Routen. Die Routen sind abwechslungsreich und lassen das Herz eines jeden Alpin Tösstaler höher schlagen. Die Tour ist im Ganzen gesehen wohl ein T5+, wobei ich wohl T6 Abschnitte dabei hatte. Meist kann man aber gut ausweichen, wenn dies gewünscht ist. Sobald man zu 2 geht, braucht es unbedingt ein Helm. Ein Pickel gehört ebenfalls zur Grundausstattung! Wichtig ist noch, dass die Ferchroute bei mir keinen Natelempfang hatte.

Tourengänger: maenzgi


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