Glegghorn (2445m) im Winter

Ich suchte wieder einmal nach einer absurden Idee. Dabei stiess ich auf das Glegghorn. Ich fand schon bald 3 Mutige, die mit mir diese Tour wagten.

Wir starteten am Sonntag den 29.12.2019 um 7:00 in Seewis beim Parkplatz P.1044m. Von da folgten wir den Schneeschuhspuren richtung Norden bis zur Abzweigung P.1285m. Ab dieser Abzweigung mussten wir dann selber spuren. Es ging, eine gefühlte Ewigkeit, immer wieder ein wenig hoch und zwischendurch wieder ein wenig runter. Die zwei Bäche überquerten wir bei den vorhandenen schmalen Brückchen. Wir gingen weiter, dem Sommerwanderweg folgend, vorbei an Mattaböda und Stürfis bis zu dem Vorderst See. Nach den 5.5h Aufstieg, mit 22kg Gepäck am Rücken, war es eine richtige Wohltat den Rucksach abzulegen und eine kleine Pause zu machen. Michi schlepte sogar 27kg hoch. Benny und Vinz hatten bescheidene 20kg. Nach der Pause starteten wir mit dem Iglubau. Da wir zu viert waren, mussten wir zwei Iglus bauen, da eines in der Grösse für 4 Personen zu schwierig und zeitaufwendig gewesen wäre. Pünktlich zum Sonnenuntergang, waren wir mit den zwei Iglus und der Feuerstelle fertig und konnten nun den "gemütlich warmen" Abend im Schnee geniessen.

Nach einer "extrem erholsamen Nacht", starteten wir um 8:00 zum Glegghorn. Komischerweise schmerzte bei uns allen das linke Knie. Bis unten an die Flanke heran, die hochführt bis zum Punkt 2237m, liefen wir noch mit den Schneeschuhen. Danach zogen wir die Steigeisen an und stiegen hoch bis zum Punkt 2237m. Zum Glück lag hier praktisch kein Schnee. Wenn hier viel Schnee gelgen wär, hätten wir die Klettervariante über eine der Felswände nehmen müssen, was deutlich mehr Zeit gekostet hätte. Beim Punkt 2237m beginnt dann der eigentliche, 600m lange, Grat zum Glegghorn. Dieser ist nicht so einfach, vorallem nicht mit Schnee. Kein Wunder dass im Winter da niemand hoch geht. Aus Gründen wie Erschöpfung und Schmerzen kehrten Benny und Michi beim Gratanfang um. Ich und Vinz bewältigten den Grat ohne grosse Probleme. Um 12:00 waren wir dann auf dem Gipfel. Die Aussicht  war super. Ein Gipfelbuch fanden wir leider nicht. Auch der Abstieg ging gut. Um 14:30 waren wir dann wieder zurück bei den Iglus.

Niemand von uns wollte nochmals eine Nacht da bleiben. Alle freuten sich auf eine warme Mahlzeit und ein warmes Bett. Darum beschlossen wir abzusteigen. Vinz hatte das Glück und war mit den Skiern da, wodurch er schnell unten war. Wir wählten den gleichen Weg zurück. Somit konnten wir nur unseren Spuren folgen, jedoch kam es uns vor wie eine halbe Ewigkeit. Um 18:30 waren wir dann wieder beim Parkplatz unten. Wir alle waren froh unten zu sein, länger hätten es meine Knie nicht ausgehalten.

Fazit:
Es war eine sehr schöne und spannende Tour. Auch die Übernachtung im Iglu war mal was Neues. Die Verhältnisse am Grat zum Glegghorn waren gut. Nur das ungewohnt hohe Gewicht des Rucksacks war für die Gelenke und Sehnen eine Belastung und wohl nicht so gesund. Im Iglu will ich sicher wieder eimal schlafen aber nicht gleich Morgen. Nach solchen Touren schätzt man wieder was man im Altag alles hatt und wie gut es uns geht.