Durch das Gleggtobel auf’s Glegghorn
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Einer der markanten Berge die ich von meinem Wohnzimmer aus sehe, ist das Glegghorn. Bereits letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, dieses markante Horn zu besteigen. Leider reichte es im Spätherbst dann „nur“ noch für eine Tour auf den Vilan und ich musste den Plan um ein Jahr verschieben.
Heute möchte ich das Glegghorn via Gleggtobel, Gleggkamm, Unterstsee und schliesslich den Nordostgrat erreichen. Ich starte meine Tour beim Parkplatz oberhalb Maienfeld und laufe den Wanderweg aufwärts, der bald in die Fahrstrasse führt, die ins „Gleggtobel“ führt. Der Beginn des Weges ist der gleiche, wie wenn man via Enderlinhütte zum Falknis aufsteigt. Bei der Verzweigung bei Pt. 976 geht es dann weiter der Fahrstrasse entlang, die ins Gleggtobel führt. Auf dem Wegweiser wird nur die Tour via Enderlinhütte zum Falknis angezeigt, nicht aber meine heutige Tour, obwohl ein Weg in der Karte eingezeichnet ist.Ich folge also der Strasse, die noch ein gutes Stück weiter ins Gleggtobel reinführt. Als ich bei der Jagdhütte in einer kleinen Waldlichtung vorbeilaufe, steht hier tatsächlich ein Auto parkiert. Die Strasse bis hierhin ist ja auch recht gut ausgebaut. Trotzdem hätte ich hier kein Auto erwartet. Ein paar hundert Meter weiter oben, wird sich das schlagartig ändern. Hier endet die Fahrstrasse auf einem Holzerplatz und ich muss den Weiterweg suchen.
Schliesslich finde ich ein eine schmale Wegspur, die im Wald steil aufwärts führt. Es sieht allerdings nicht danach aus, als ob dieser Weg noch viel begangen wird. Schaut man gut hin, findet man manchmal eine verblichene Markierung, an einigen Stellen ist der Weg aber zugewachsen und es braucht etwas Gefühl für das Gelände, um weiter zu gehen. Als der Weg aus dem Wald in eine grasige, steile Flanke führt, verliert sich der Weg ganz im hohen, krautigen Gras und Gebüsch, das hier meterhoch wächst und das Weiterkommen ist recht mühsam. Ein paar Meter weiter beim Traversieren einer Geröllhalde pfeiffen mich zwei Gämsen an. Offenbar stelle ich für sie keine Bedrohung dar und sie flüchten nicht. Auf dem Gleggkamm angekommen, betrachte ich einige Zeit das Glegghorn von der Seite im Morgenlicht. Aus dieser Perspektive ist es ein schöner, aber unbekannter Berg für mich, obwohl ich ihn ja jeden Tag sehe.
Vom Kamm geht der Weg leicht bergab bei der Alp Bad vorbei runter zum Unterst See. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg auf das Glegghorn über den Nordostgrat. Am Anfang noch nicht allzu steil, wird er mit zunehmender Höhe steiler und ausgesetzter. Ein kleines Holzkreuz auf dem Grat erinnert an einen Bergsteiger, der hier vor zwei Jahren abgestürzt ist. An dieser Stelle umgeht man den felsigen Grat auf der Südseite und geht etwas unterhalb des Grates über ein Wiesenband. Bei schönem Wetter ist das kein Problem, beim schlechtem Wetter würde ich den Grat wohl eher auf der felsigeren Nordseite umgehen. Im Gipfelbuch findet man vor allem Einträge von Einheimischen, die jedes Jahr Holz für das 1. Augustfeuer auf den Gipfel tragen. Auch der verunfallte Bergsteiger hatte sich noch im Buch eingetragen. Offenbar wurde ihm die ausgesetzte Stelle unterhalb des Grates erst im Abstieg zum Verhängnis.
Die Aussicht vom Gipfel ist imponierend und man sieht besser ins Tal als vom Falknis, der zwar höher, aber etwas zurückversetzt zum Tal ist. Schön wäre der weitere Weg über den Grat auf das Schwarzhorn zum Fläscher Fürggli. Warum das nicht gemacht wird, wird mir beim Betrachten des Gratverlaufs aber klar.
Im Abstieg entschliesse ich mich im oberen Drittel des Grates, über ein Geröllfeld nordöstlich abzusteigen, um nicht zu viele Höhenmeter zu verlieren und quere anschliessend über Alpwiesen in Richtung des Fläscher Fürggli. Dort angekommen spiele ich mit dem Gedanken, noch „kurz“ auf den Falknis zu steigen. Aufgrund der bereits bewältigten Höhenmeter und des noch bevorstehenden Abstieges lasse ich es schliesslich bleiben.
Den Abstieg vom Fläscher Fürggli kenne ich bestens und hier hatte ich mir schon mehrmals einen Gleitschirm im Rucksack gewünscht. Bei der Enderlinhütte angekommen, gönne ich mir ein Bier und meinen Knien eine kurze Pause. Auch von hier geht es nochmals steil runter bis zur Fahrstrasse und weiter zum Parkplatz, wo mein Auto steht.
Mit meiner heutigen Tour habe ich einen weiteren interessanten Hausberg näher kennengelernt. Das Glegghorn ist kein Berg für jedermann und den Aufstieg über das Gleggtobel kann ich nicht wirklich empfehlen. Wenn ich nächstes Jahr das 1.-Augustfeuer auf dem Gipfel des Glegghorns sehe, wird mir diese Tour sicher wieder in Erinnerung kommen.
Tourengänger:
heluka

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