Im Gegenwind aufs Schnebelhorn


Publiziert von CampoTencia , 4. Januar 2020 um 21:00. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 3 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Aufstieg: 665 m
Abstieg: 665 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hulftegg - Mühlrüti - Dreien - Wisen (PP beim alten Schulhaus 100m nach der Wirtschaft Schäfli)

Der Himmel im Südosten ist rot gefärbt, als wir um 8 Uhr in Wisen beim Schulhaus hinunter nach Bodmen losziehen. Eigentlich könnte man bis Bodmen fahren, nur hat es dort offensichtlich keine öffentlichen Parkplätze. Kaum im Wald beginnt der Aufstieg in Kurven zum Hof Langenegg. Hier dürfen wir die asphaltierte Zubringerstrasse verlassen und auf den Feldweg wechseln. Das Schnebelhorn erscheint rechts voraus. Die uns zugewandte Seite ist schneebedeckt, während die Umgebung aper und braun erscheint. Ein bissiger Südwestwind bläst uns entgegen, während wir steil hochsteigen. Nach etwa einer Stunde wechselt der Weg in den Wald im Nordkessel unter dem Laubberg und es geht nun ebenaus. Sobald wir aus dem Wald treten, heisst es wieder steigen, bis wir den Grat des Laubberges erreichen. Im Windschatten der Scheune gönnen wir uns einen Schluck heissen Punch und geniessen die freie Sicht. Im Süden tief verschneit die Chrüzegg und die Hügelzüge bis zum Schindelberg. Erstaunlich, wie viel Schnee dort liegt, während wir hier auf der braunen Wiese stehen.
 
Auf dem Gratweg kämpfen wir gegen den Wind vorwärts. Wie war das mit Meteo? Da wurde doch nicht von Starkwind gesprochen. Oder haben wir uns verhört? Nach der Kuppe erreichen wir die Verzweigung, links hinunter zur Meiersalp, geradeaus der Direktanstieg zum Schnebelhorn (unsere Normalvariante) und rechts die Umgehung in der Nordflanke. Da wir mit vereisten Stellen gerechnet haben, haben wir unsere neuen Fusseisen im Rucksack mitgeführt. Aber diese möchten wir natürlich nicht gerade im steilsten Anstieg ausprobieren. Also montieren wir die Eisen und schlagen den Weg durch die Flanke an den Nordgrat ein. Zufrieden mit den Eisen, steigen wir ab P.1159 den teilweise vereisten Gratweg hoch und erreichen den Gipfel des Schnebelhorn. Dass wir heute allein auf dem Gipfel stehen, erstaunt uns nicht, zu garstig bläst der kalte Wind. Und wegen der Aussicht muss man heute auch nicht lange verweilen. Wir streben nach kurzer Zeit wärmeren Gefilden zu und steigen ab zur Alpwirtschaft Tierhag. Unseren kalten, mitgebrachten Proviant lassen wir im Rucksack und freuen uns auf Cordon Bleu mit Pommes. Ist doch ein guter Start ins Neue Jahr!
 
Wir gehen in der Westflanke des Schnebelhorn auf dem meist eisfreien Weg zum P.1159 am Nordgrat und kreuzen unsere Aufstiegsroute. Der Wind hat noch nicht nachgelassen, dafür kommt die Sonne zaghaft zum Vorschein und taucht die Landschaft in freundliches Licht. Beim Törli zweigen wir rechts ab und streben dem Kammweg gegen Egg zu. Der Blick öffnet sich auf Hirzegg und Roten und das Tal von Ehratsrick. Wir geniessen die herrliche Landschaft und staunen ob der kräftig aussehenden Tannen.  Auf dem teilweise sehr steilen Weg abwärts hilft uns nun der Wind als Rückenwind. Wir müssen uns nur noch darauf konzentrieren, auf der feuchten Wiese nicht auszurutschen. Bis wir in Bodmen ankommen, sind wir mittlerweise so aufgeheizt, dass wir zum ersten Mal Handschuhe und Pullover ausziehen können. Die letzten 30 Hm nach Wisen stehen noch an, bis wir beim Schulhaus die Bergschuhe gegen leichte Schuhe wechseln und die Rucksäcke im Auto verstauen können. So erleichtert führen die nächsten Schritte zur Wirtschaft Schäfli. Drei Knaben, die als Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehen, stimmen ein Lied an und freuen sich über den kleinen Batzen. Die Wirtsleute und Gäste freuen sich ebenso.
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 5. Januar 2020 um 09:33
Diese Route kommt mir doch sehr bekannt vor, allerdings im Gegenuhrzeigersinn. Leider hattet Ihr nicht so schönes Wetter, wie wir am Neujahrstag. Aber Schnebelhorn/Tierhag sind bei jedem Wetter einen Besuch wert.

Herzliche Grüße
Hanspeter


CampoTencia hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Januar 2020 um 10:11
Wir sind öfters auf dem Schnebelhorn, aber diese Route von/nach Wisen kannte ich noch nicht. Stürmisches Wetter verleitet noch mehr, bei Anita und Hubi im Tierhag einzukehren!

LG Herbert + Ella


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