Besler (1679 m) via Falkentobel zur Mauer über dem Riedbergpass


Publiziert von 83_Stefan , 1. Februar 2020 um 12:45.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:18 Dezember 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Etwa 1 km nördlich von Oberstdorf die B 19 verlassen und zunächst an der Breitach entlang nach Tiefenbach; kurz vor dem Ortsende scharf nach links in den Ortsteil Lochwiesen abbiegen und auf der Falkenstraße ganz hinauf fahren. Handverlesene Parkgelegenheiten am letzten Haus neben der kleinen Brücke.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, UK50/47 - Allgäuer Alpen.

Wie eine Mauer ragt der felsige Besler aus den umliegenden Alpwiesen südöstlich des Riedbergpasses in die Höhe. Im Gegensatz zu den Flyschbergen um das Riedberger Horn ist er aus Schrattenkalk aufgebaut, dem er sein markantes Äußeres verdankt. Trotz seiner Felsenkrone ist der Besler für Otto Normalwanderer gut erreichbar - die Spannung lässt sich je nach Anstiegsweg dosieren und so findet sich für jeden Typ der passende Aufstieg. Wer etwas weitere Anmarschwege nicht scheut, dem sei der Anstieg über den steilen Falkentobel empfohlen. Weiter oben wandert man dann durch das liebliche Alpgelände der Gundalpe der felsigen Gipfelrunde entgegen und freut sich schon auf die Herausforderung. Wenn nur die lange Fahrwegetappe im Mittelteil nicht wäre...

Am oberen Ende der Falkenstraße im Tiefenbacher Ortsteil Lochwiesen geht es los. Man folgt dem Fahrweg am Rande einer Wiese ein kurzes Stück steil bergauf, bis an einem Gebäude zur Wassergewinnung der Steig in den Falkentobel abzweigt. 

Der kurzweilige Steig leitet durch steile Hänge im Wald hoch über dem Bach nach Westen, wobei einige Runsen gequert werden. Im Winter sollte man hier wegen der Gefahr von Lawinen sehr vorsichtig sein. Schließlich erreicht man den Grund des Tobels, überschreitet den kleinen Bach und steigt jenseits an einem Rücken steil bergauf ins Weidegelände der Falkenbergalpe. Sich links haltend, erreicht man bald die Alpe, an der eine alte Fahrspur beginnt.

Man folgt der Fahrspur nach Nordosten in den Wald hinein. Sie biegt scharf nach Südwesten um und leitet hinauf in den flachen Sattel oberhalb des Falkentobels, wo sich eine Verzweigung befindet. Der Beschilderung ins Lochbachtal folgend, hält man sich rechts und wandert auf einer Schotterstraße mäßig fallend zum Lochbach hinunter. Kurz nach der Bachquerung mündet der Weg in eine schmale Asphaltstraße, die die Alpen im Tal erschließt.

Man hält sich links und wandert gemächlich aufwärts, bis nach rechts der Fahrweg zur Oberen Gundalpe abzweigt. Auf ihm durch ein kurzes Waldstück und anschließend durch Alpgelände mit schönen Blicken zum Allgäuer Hauptkamm über die Mittlere Gundalpe - zuletzt mit lästigem Schlenk nach Osten - hinauf zur Oberen Gundalpe, wo der Fahrweg endet. Auf diesem Abschnitt kann man bereits schön zum felsigen Gipfelaufbau des Beslers hinaufschauen. 

An der Alpe hat man den Fahrweg endlich hinter sich und der Steig zum Gipfel beginnt. Durch Wald, später durch freies Gelände geht es hinauf zum Kamm (kurzzeitig versichert), der die Richtung nach Osten vorgibt. Knapp unterhalb der Kammhöhe leitet der Steig auf der Nordseite durch eine steile Flanke (Drahtseile, Vorsicht bei Schneelage!) zu einer Verzweigung unterhalb der eindrucksvollen Gipfelmauer. Wenn man sich die Direttissima über die steile Rampe zutraut, sind es nur noch ein paar Minuten zum höchsten Punkt - durchaus ausgesetzt, aber stets bestens mittels Drahtseil versichert. An der darüberliegenden Wegkreuzung geht man links weiter und wandert die letzten Meter entspannt hinüber zum Gipfelkreuz. Wem der Mut fehlt, der kann die Direttissima am nordseitig querenden Weg umgehen und quasi durch die Hintertüre zum Besler hinauf steigen.

Vom Gipfel hat man beste Blicke über den Riedbergpass zu den Bergen um das Riedberger Horn, jenseits des Illertals zeigen sich Grünten und die Daumengruppe aus schöner Perspektive und der Allgäuer Hauptkamm punktet mit seinen zahllosen Gipfeln. Sogar der formschöne Hochvogel lugt neben dem einmaligen Schneck hervor und in der Ferne zeigt sich der Alpstein mit dem Säntis. Die Gottesackerwände sieht man allerdings nicht, weil Bäume die Sicht verdecken. Über die Gipfelwand blickt man hinunter zum Anstiegsweg.

Wenn man über die Freyburger Alpe absteigt, wertet man die Wanderung zu einer Rundtour auf. Hierzu folgt man dem Steig ein Stück nach Süden bergab und quert dann durch den Wald nach Westen hinüber. An einer Verzweigung bleibt man links, wandert oberhalb einer Felswand vorbei weiter nach Westen und erreicht bald die freien Wiesen unterhalb des Beslerkopfs. Hier steht auch eine kleine Hütte. Der Steig führt noch etwas weiter nach Westen, bis er noch deutlich vor der Felswand des Schafkopfs im Wald nach Süden hinunter leitet. Schließlich wird ein Fahrweg erreicht, auf dem es nach links in Richtung Freyburger Alpe geht. Kurz vor der Alpe trifft man auf die asphaltierte Straße, der man - vorbei an der im Sommer einfach bewirtschafteten Freyburger Alpe - wieder zurück zum Aufstiegsweg folgt. Hier schließt sich die Runde, das Restprogramm ist bereits vom Aufstieg bekannt.

Schwierigkeiten:
Via Falkentobel ins Lochbachtal: T2 (Steig; teilweise werden sehr steile Hänge gequert).
Über die Gundalpen zum Gipfelaufbau: T3 (wenige kurze versicherte Abschnitte, steile Querung zur Gipfelmauer; bis zur Oberen Gundalpe T1).
Direttissima zum Besler: L (Klettersteig, durchgehend mit Drahtseil versichert).
Abstieg über Freyburger Alpe: T2 (gutmütige Steige).

Fazit:
Eine 3*-Unternehmung, die vor allem mit dem interessanten Falkentobel und der abwechslungsreichen Gipfelrunde punktet. Die kurze Direttissima bringt Farbe in die Tour, lästig ist hingegen die lange Fahrwegetappe im Mittelteil, teils sogar auf einer asphaltierten Straße. Im Winter ist besondere Vorsicht im Falkentobel, bei der steilen nordseitigen Querung unter der Gipfelmauer, sowie auf der steilen Rampe geboten - keine typische Wintertour!

Mit auf Tour: Bäda.

Kategorien: Allgäuer Alpen, Klettersteig, 3*-Tour, 1600er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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