Strela und Gross Schiahorn - Höhenwandern zwischen Schatzalp und Parsennbahn


Publiziert von Grimbart , 27. Dezember 2019 um 19:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum: 4 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1190 m
Abstieg: 830 m
Strecke:ca. 12,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach cff logo Buchs oder cff logo Sargans. Weiter bis cff logo Landquart und dort umsteigen auf die Rhätische Bahn nach Davos-Dorf. Von dort mit der Ortsbuslinie 1 nach Davos-Platz, Schatzalpbahn.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Davos; Bergrestaurant Strela-Pass (privat)
Kartennummer:www.swisstopo.ch oder Kompass WK-Nr. 113 (Davos, Arosa, Prättigau, Klosters)

Was einst Thomas Mann zu seinem Roman „Der Zauberberg“ inspirierte, versprüht auch noch ein Jahrhundert später seinen Charme. Es ist eine andere Welt, in die einen der Schrägaufzug von Davos-Platz in wenigen Minuten entführt; es ist die Welt von Hans Castorp, es ist das Lebensgefühl der Belle-Époque. Wo sich einst Gutsherren und Grafen auskurierten, laden nun die Terrassen zum Sonnenbaden ein. Wiewohl für einen kurzen Moment das Ambiente an der Schatzalp an diese vergangene Zeit zu erinnern vermag, es ist nicht meine Welt, meine breitet sich – wenn auch nicht gänzlich unberührt – hinter der Schatzalp aus. Mit Schaulaufen in der Bündner Bergwelt lässt sie sich trefflich beschreiben.

 

Zwei einfach zu erreichende Aussichtsgipfel und ein vorzüglich angelegter Panoramaweg standen am Programm. Ausgangspunkt war die Schatzalp mit ihrer Jugendstil-Architektur. In deren näheren Umgebung man mit dem Alpinum und der Sommerrodelbahn noch weitere Attraktionen vorfindet. Mein Ziel war aber die Strela. An der Rodelbahn vorbei ging's daher zielstrebig einem Fahrweg folgend hinauf zum Bergrestaurant Strelaalp. Hinter dem Gasthof diesen nach links verlassend, lässt sich eine ausholende Schleife auf einem Pfad abkürzen. Dieser führt recht steil, dafür aussichtsreich über die Hänge empor zu einer alten Alphütte. Dort hält man sich dann an einen Ziehweg, der über die Wiesen des Strelabergs hinauf zur Bergstation eines Sessellifts führt. Danach entlang einer Schlepplifttrasse hoch bis zu dessen Bergstation.

Nun wendet man sich nach Süden und folgt dem Wanderweg durch das Kar des Steintälli bis zum Strelasee. Dabei kann man schon einmal die Gelegenheit nützen und den SO-Grat der Strela begutachten. Über diesen erfolgt nämlich der weitere Aufstieg. Hiezu geht’s vom Strelasee zunächst hoch zu P. 2418. Dort verlässt man den breiten Wanderweg und folgt einer Wiesenspur nach Osten hinauf zu einer Graskuppe (P. 2492). Von dort hinab in eine Einsattelung wird eine wegsperrende Schrofenstufe links umgangen. Unterhalb von Schrofen entlang, leitet ein Steig hinüber zu einer stark erodierten Runse. Diese gilt es nun auf schottrigem und abschüssigen Untergrund zu queren. Hat man das geschafft, steigt man wieder auf deutlichem Pfad über einen Grashang empor zum Grat. Zwischen bizarren Felsformationen aufsteigend geht’s zum Schluss wieder über Gras hoch zum mit einem Steinmann geschmückten Gipfel der Strela.

Der Abstieg in den Strelapass erfolgt über den Strelagrat. Im oberen Teil von Schrofen durchsetzt, finden sich dort auch die anspruchsvollsten Stellen im Abstieg. Zu Beginn rechts der Abbruchkante in eine Mini-Scharte absteigend, wird ein wegsperrender Felsblock von links ausgesetzt erklommen. Danach rechts der Schneide über einen von Schrofen durchsetzten Grashang steil hinunter und anschließend wieder auf der Krete vor zu einem grasigen Aufschwung (P. 2543). Dieser wird südlich (=rechts) auf schmalem Steig umgangen. Danach geht’s entlang des Grats hinunter zu einer Liftstation. An dieser vorbei hält man sich in östlicher Richtung und steigt blassen Markierungen folgend über einen Schutt- und Geröllhang hinab in den Strelapass.

Ab hier ist's nun vorbei mit der Ruhe und es wartet der schweißtreibende Anstieg zum Schiahorn. Dieser beginnt gleich hinter dem Bergrestaurant und führt in einem Bogen hinauf zu einer Schulter. Von dort dann die Südflanke traversierend hoch bis unter einen Felsgürtel mit markanter Felsnadel. Bei dieser über griesige Platten hinweg steigt man anschließend in schier endlosen Kehren über die Südrippe bis unter den Gipfel auf. Unter diesem hindurch führt der Steig sodann nach links hinaus zum kurzen Gipfelgrat. Über diesen dann ohne Probleme vor zum Gross Schiahorn. Der nahezu perfekte 360° Rundumblick wird nur im Norden von der behäbigen Weissfluh ein wenig getrübt.

Der Abstieg vom Schiahorn zum Strelapass erfolgt wieder auf gleichem Weg. Zurück im Pass könnte man es sich nun auf der Terrasse des Bergrestaurants gemütlich machen und dann wieder über den Strelaberg zur Schatzalp absteigen. Mir stand der Sinn aber mehr nach gemütlichem Schaulaufen, denn den Panoramaweg hinüber zur Mittelstation der Parsennbahn wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen. Der Höhenweg schmiegt sich dabei schön an die Hänge der Schiawang und ist purer Genuss.

Nach einer Bergschulter bei P. 2311 wird das Gelände aber ein wenig ruppiger. Auf breitem Steig und mittels Brücke wird zunächst eine felsige Steilrinne gequert. Danach entlang von Lawinenverbauungen vor zum SO-Grat des Chlein Schiahorns. Um dessen Kante herum führt nun ein aus dem Fels heraus gesprengter Weg durch die Felswand hinüber zu den grasigen Böden am Fuße des Grüenturms. Unter diesem hindurch geht’s anschließend auf breitem Pfad hinüber ins „verschandelte“ Dorftälli. Dort peilt man dann die bereits sichtbare Station Höhenweg der Parsennbahn an und steigt über die Wiesen zu dieser hinab.

 

Gehzeiten:

Schatzalp, Bergstation – Strelaalp – Strelaberg, Bergstation Schlepplift (ca. 1' 05'') – Strelasee (ca. 15'') – Strela (ca. 45'') – Strelagrat – Strelapass (ca. 35'') – Gross Schiahorn (ca. 45'') – Strelapass, Bergrestaurant (ca. 35'') – Schiawang – Panoramaweg P. 2311 (ca. 30'') – Parsennbahn, Station Höhenweg (ca. 40'')


Tourengänger: Grimbart


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