Unterengadin Oktober 2019, 1|4: Piz Clünas

Nach der längeren Anreise (mit Autoverlad durch den Vereinatunnel) nach Scuol, sowie der Gondelbahnfahrt nach Motta Naluns, beginnen wir hier bei recht sonnigem Wetter unsere kurze Auftakttour (drei weitere werden im herbstlich-winterlichen Unterengadin, vier im Oberinntal im Tirol) folgen.

Herbstlich braun-gold gefärbt sind die teils leicht sumpfigen Wiesen neben unserem Aufstiegsweg zur Chamanna da Naluns; leicht schneebedeckt zeigt sich jedoch bereits hier unser Gipfelziel. Dieses - hinunter bis Munt dal Piz - sowie das dahinter erkennbare Massiv des Minschuns wirken, zwischen vorüberziehenden Wolken hindurch, winterlich - mal sehen, wie sich der Anstieg präsentiert …

Nur wenige Meter an Höhe gewinnen wir während der Traverse zur (geschlossenen) Alp Clünas - auf 2441 m gelegen; die gleich bezeichnete auf 2444 m (weiter westlich) ist lediglich ein Stall oder Lagerhütte.

Nach nur kurzer Rast brechen wir - bei nun zunehmender Bewölkung und auffrischendem Wind - auf zum Gipfelsturm; noch wissen wir nicht, dass wir im Gipfelbereich annähernd solche Verhältnisse antreffen werden …

Wenige Meter nur setzen wir erst unseren Weg auf dem BWW fort, bevor wir weglos (noch vor Alp Clünas, 2444 m) vor einer ersten felsigen Erhebung über nasses Grasgelände steil ansteigen zu jenem - auf ~ 2500 m treffen wir auf ihn. Ab hier beginnt die leichte Schneeauflage; der Weg ist jedoch noch unschwierig zu begehen. Derart steigen wir auf einigen Kehren an zum Munt dal Piz, und zum Beginn der von Weitem sichtbaren Lawinenverbauungen - Schneehöhe nun leicht, der Wind stärker zunehmend.

Spätestens mit Erreichen der wohl ehemaligen Schutzhütte der Erbauer der Verbauungen nimmt der Wind ein unangenehmes Ausmass an; wir schätzen die Situation so ein, dass wir die unverschlossene kleine Unterkunft bereits jetzt als möglichen späteren Rast-Unterschlupf in Erwägung ziehen. Wie wir uns an der Gratkante zum felsigen Gipfelaufbau heraufmühen - wo stellenweise tieferer, heran gewehter, Schnee liegt (und einige Stellen leicht angefroren sind) - ist sowohl beim vorgelagerten Gipfelsteinmann wie auch beim Gipfelplateau des Piz Clünas‚ nicht an eine Pause zu denken.

Nach wenigen Fotos (immerhin erkennen wir von hier - von spärlichen Sonnenstrahlen begleitet - den Lai da Minschun sowie die eingeschneite Route zum Sattel zum Piz Minschun).

Mit der entsprechenden Vorsicht steigen wir danach unverzüglich ab zur erwähnten Hütte auf 2709 m; drinnen lässt sich’s einigermassen aushalten - auch wenn ich öfters befürchte, der Starkwind könnte die auf einem Geländevorsprung stehende Hütte wegfegen …

Anschliessend steigen wir auf dem BWW wieder ab bis auf 2500 m, von wo aus wir wieder den weglosen Abstieg zum unten durchführenden BWW und zur Alp Clünas beschreiten.

Bei nun wieder angenehmeren (Wind)-Verhältnissen - ohne Schnee und leicht zunehmender Sonneneinstrahlung - machen wir uns auf den Rückweg.

Dabei halten wir uns erst an den BW-Fahrweg bis vor die Erhebung (P. 2359); danach suchen wir uns den bestmöglichen weglosen Gang zur Hütte Schlivera 198 auf 2306 m. Wenig danach benutzen wir noch einmal den BWFahrweg bis zu P. 2269; die verbleibenden Meter - unter den Felsen, (P. 2280), hindurch legen wir über teils moorige Alpweiden über Naluns zum Einkehrschwung im Bergrestaurant Motta Naluns zurück.

▲ 1 ⅞ h (inkl. ⅛ h Pause) bis Piz Clünas und Hütte auf 2709 m

▼ 1 h 5 min bis Motta Naluns